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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Catalus stand in der Mitte, mit rotem Schwert, nachdem er jene, die allzu lange zögerten, persönlich erledigt hatte.
    Die Soldaten des Emirs legten Hand an ihn, riefen ihn einen Feigling. Er ertrug stumm ihre Beleidigungen, weil er wußte, daß sie schon bald an ihren eigenen Worten ersticken würden. Sie schleppten ihn vor den Emir und dem Imam des Quar, der nun glaubte, Besitz von der Seele des Catalus ergriffen zu haben.«
    Mathew, der selbst bei dieser schrecklichen Geschichte erschauerte, sah, wie die Farbe gänzlich aus Auda ibn Jads Gesicht wich. Bleich fragte der Schwarze Paladin leise: »Und was hat mein Bundesbruder getan?«
    Der Gebieter legte Auda die Hand auf die Schulter. Alle Ritter waren verstummt, ihre Mienen streng und bleich, die Lippen zusammengepreßt. Das einzige vernehmbare Geräusch stammte von den Wellen, die sich am Ufer brachen, von dem klagenden Geheul des Winds zwischen den Felsen und der dunklen Stimme des Gebieters der Schwarzen Paladine.
    »Catalus hat mitangesehen, wie die anderen Gefangenen um ihn herum gemeuchelt wurden. Als er schließlich an die Reihe kam, zog er einen versteckten Dolch aus seinen Gewändern und schlitzte sich den Bauch auf. Er kroch vor, bekam mit seinem letzten Atemzug die Gewänder des Imams mit seinen rotgefärbten Händen zu fassen und rief Zhakrins Blutfluch auf Feisal, den Imam des Quar, herab.«
    Auda ibn Jad senkte den Kopf. Ein Schluchzen ließ seinen Körper beben. Er begann zu weinen wie ein Kind. Einige der in der Nähe stehenden Ritter legten ihm mitfühlend die Hand auf, viele wischten sich ohne Scham selbst die Augen.
    »Catalus starb im Dienst unseres Gotts. Seine Seele ist bei Zhakrin, und er wird kämpfen, um unseren Gott in diese Welt zurückzubringen«, sagte der Gebieter. »Wir trauern um ihn. Wir ehren ihn. Und als nächstes rächen wir ihn.«
    »Ehre dem Catalus! Zhakrin sei gepriesen!« rief ibn Jad heftig und hob den Kopf, während Tränen auf seinen Wangen glitzerten.
    »Ehre dem Catalus! Zhakrin sei gepriesen!« riefen auch die Ritter, und als hätte ihr Ruf die Dunkelheit herbeizitiert, verschwand die Sonne im Meer.
    »Und nun erzähle uns den Namen dieser Frau mit dem Flammenhaar, die hier neben dir steht«, sagte der Gebieter und ließ seinen bewundernden Blick über Mathew schweifen. »Hast du sie für die Züchter mitgebracht, oder ist dein Herz endlich angerührt worden, Auda ibn Jad, wirst du sie zu deiner Frau nehmen?«
    »Weder noch«, erwiderte ibn Jad, und ein Lächeln spielte um seine Lippen. »Das ist keine Frau, sondern ein Mann.« Das trug ihm Gelächter ein, und einige der Männer erröteten peinlich berührt, als ihre Gefährten sie neckend in die Rippen stießen. »Schämt euch nicht, meine Brüder, wenn ihr ihn mit Begierde betrachtet haben solltet. Seine milchweiße Haut, die grünen Augen und zarten Züge haben schon mehr als einen getäuscht, mich selbst eingeschlossen. Bei unserem Abendmahl werde ich euch seine Geschichte in allen Einzelheiten berichten. Bis dahin sollt ihr wissen, daß er der Träger ist und ein Hexer im Dienste von Astafas, unserem Brudergott.«
    Ein gedämpftes, respektvolles Murmeln wogte durch die Schar der Schwarzen Paladine.
    »Ein Hexer!« Der Gebieter sah Mathew interessiert an. »Ich habe schon von Männern gehört, die auf dem Gebiet der magischen Kunst bewandert sind, aber ich bin noch nie einem begegnet. Bist du sicher, ibn Jad? Hast du Beweise?«
    »Ich habe Beweise«, sagte Auda mit einem leicht ironischen Unterton. »Er hat einen Wisch des Sul zitiert und die Ghule daran gehindert, sich an dem Mann gütlich zu tun, den du gesehen hast, wie er in die Burg getragen wurde.«
    »Wahrlich großer Zauberer! Meine Frau wird sich freuen, dich kennenzulernen«, sagte der Gebieter zu Mathew. »Sie ist die Schwarze Zauberin unseres Volks, ohne deren Magie wir nicht überlebt hätten.«
    Ibn Jads Augen schimmerten noch immer von den Tränen, die er über den Tod eines Kameraden vergossen hatte, doch nun bohrten sie sich wieder in Mathews Seele wie scharfer Stahl. Der junge Hexer brachte keine zusammenhängende Antwort zustande; seine Kehle war wie ausgetrocknet. Da begann glücklicherweise eine Glocke im Burgturm zu läuten. Die Ritter zerstreuten sich, schritten über den Strand. Einige von ihnen baten den Gebieter respektvoll um seine Aufmerksamkeit. Ibn Jad wurde von Freunden fortgeführt, denen er seine Abenteuer berichten sollte. Mathew glaubte schon, daß man ihn hier allein

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