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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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hier. Aber paß auf, Sond, denn der junge Mann weiß von dir. Letzte Nacht wurdest du von seinen Männern angegriffen, die dich zusammengeschlagen und für tot liegengelassen haben. Ein paar Bürger haben dich gefunden und in den Todestempel gebracht, aber mit meiner Hilfe hast du dich wieder erholt.«
    »Danke«, antwortete Sond vorsichtig. Er trat näher an die Frau heran, versuchte sie deutlicher zu erkennen, doch sie wich in den Schatten zurück.
    »Dein Dank ist unnötig. Weckt etwas davon deine Erinnerung?«
    »Ja, das tut es«, gestand Sond, obwohl es sich für ihn eher wie eine Geschichte anhörte, die er einmal bei einem Meddah gehört hatte, nicht aber wie etwas, das ihm selbst widerfahren war. »Woher weißt du…«
    »Du hast im Delirium davon gesprochen. Mach dir keine Sorgen, es ist nicht ungewöhnlich, sein Gedächtnis zu verlieren, vor allem nach einer so brutalen Schlägerei.«
    Nun, da sie es sagte, spürte Sond tatsächlich Schmerzen in seinem Körper. Er konnte schon fast die Gesichter seiner Angreifer sehen, die Stöcke, mit denen sie ihre Schläge auf ihn herabhageln ließen, während der junge Mann, denen sie dienten, lächelnd dabei stand.
    Zorn rührte sich in seinem Herzen. »Ich muß meine Aufgabe beenden, um der Berufsehre willen«, sagte er und tastete nach dem Dolch in seiner Schärpe, bis sich seine Hand beruhigend über dem Griff schloß. »Wo, hast du gesagt, wohnt er?«
    »In dem Arwat an der nächsten Straße im Norden. Er hat keinen Namen, aber du erkennst ihn an den wunderschönen Mädchen, die im Mondlicht auf den Baikonen tanzen. Wenn du eingetreten bist, sag dem Besitzer, er soll dir das Zimmer des jungen Manns zeigen, der sich Pukah nennt.«
    »Wachen?«
    »Er hält dich für tot, wähnt sich in Sicherheit. Du wirst ihn allein vorfinden, ungeschützt.« In der Hand hielt die Frau ein Amulett, das sie von seiner Kette schwingen ließ.
    Sond beachtete das Juwel kaum. Begierig, mit seiner Arbeit fortzufahren, wurden seine Erinnerungen von Augenblick zu Augenblick lebhafter und klarer. Er hielt Ausschau nach einem Ausgang.
    »Da.« Die Frau zeigte, und Sond erblickte Mondlicht und hörte die leisen Geräusche einer nächtlichen Stadt.
    Er eilte vor, dann blieb er stehen, drehte sich um. »Ich stehe in deiner Schuld«, sagte er. »Welchen Namen hast du?«
    »Einen, den du in deinem Herzen kennst. Einen, den du immer und immer wieder hören wirst«, sagte die Frau, und ihre Lippen breiteten sich mit einem Grinsen über die Zähne.
    Sond hatte keine Schwierigkeiten, den Arwat zu finden. Eine riesige Menschenmenge stand draußen, um den auf dem Balkon tanzenden Mädchen zuzusehen. Anscheinend war dieses Serinda eine lebenslustige Stadt. Wenn Sond sich irgendwelche Sorgen gemacht haben sollte, wie man hier auf die Ermordung eines Prinzen reagieren würde, so verflüchtigten sich seine Befürchtungen sehr schnell. Nach allem, was er auf seinem Gang durch die Straßen in den Seitengassen beobachtet hatte, war ein Leben in Serinda nicht viel wert. Sond warf nur einen Blick auf die tanzenden Mädchen, von denen ihm eine entfernt vertraut vorkam, als er den Gasthof betrat.
    Er entdeckte den Besitzer – einen kurzen, dicken Mann, der ihn anblickte und wiedererkennend nickte, obwohl Sond sich nicht daran erinnern konnte, ihn jemals gesehen zu haben.
    »Ich suche nach einem Mann namens Pukah«, sagte Sond mit leiser Stimme. Die Frau hatte gesagt, daß die Leibwächter des Prinzen nicht anwesend sein würden, aber es konnte nie schaden, vorsichtig zu sein.
    Der Rabat-bashi brach in keuchende, japsendes Lachen aus, und Sond musterte ihn zornig. »Halt den Mund! Was ist daran so komisch?«
    »Ach, mir ist nur eben ein kleiner Witz eingefallen«, sagte der Besitzer und wischte sich die tränenden Augen. »Macht nichts. Du würdest ihn nicht verstehen. Ist ein Jammer. Schau nicht so wütend drein und behalte dein Messer, wo es ist, sonst wirst du es noch bereuen.« Stahl blitzte in der Hand des Besitzers auf. Offensichtlich war er sehr schnell für jemanden, der so rundlich war. »Dein Mann befindet sich die Treppe hoch, zweite Tür links. Du wirst einen Schlüssel brauchen.« Mit dem Messer in einer Hand, nestelte er mit der anderen an einem Ring an seiner Hüfte. »Du wirst doch wohl bestimmt nicht bis zum Sonnenaufgang warten wollen?«
    »Weshalb sollte ich?« fragte Sond ungeduldig und nahm dem Mann den Schlüssel aus der Hand.
    »Gar kein Grund.« Der Rabat-bashi zuckte mit den Schultern.

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