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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Pukah düster. Ich kann es ihr nicht verübeln. Ich werde auch nicht zusehen…
    »Ich frage mich«, sagte der Dschinn wehmütig nach einer kleinen Pause, »ob ich letzte Nacht gut war.« Er seufzte schwer. »Mein erstes Mal… wahrscheinlich auch mein letztes… und ich kann mich an nichts mehr erinnern!«
    Er warf sich aufs Bett, zog sich das Kissen über seinen schmerzenden Kopf und jammerte ein wenig über die Härte des Lebens. Dann hielt er inne und blickte auf. »Es muß sehr wild zugegangen sein«, meinte sein anderes Ich bei genauerem Nachdenken, »wenn du schließlich unter dem Bett geendet bist!«
    »Ich muß sie finden!« sagte Pukah entschlossen und stellte sich auf. »Frauen sind so merkwürdige Kreaturen. Mein Gebieter der Kalif hat mir einmal gesagt, daß man ihnen am Morgen danach versichern muß, daß man sie noch liebt. Und ich liebe sie doch noch!« sagte Pukah leise und drückte das Kissen an seine Brust. »Ich liebe sie von ganzem Herzen und aus ganzer Seele. Ich würde frohen Sinnes für sie sterben…«
    Der Dschinn brach ab. »Du wirst auch zweifellos für sie sterben«, teilte ihm sein anderes Selbst ernst mit, »sofern du durch diese Tür trittst. Hör zu, ich habe eine Idee. Wenn du den ganzen Tag in diesem Zimmer versteckt bleibst, findet dich vielleicht niemand. Du kannst ja immer noch wieder unter das Bett schlüpfen.«
    »Was würde der Kalif dazu sagen – wenn sich sein Dschinn unter einem Bett versteckt!« Pukah schnaubte sich selbst verächtlich an. »Außerdem streunt mein Engel wahrscheinlich gerade durch die Stadt und glaubt in ihrem Jungfrauenherzen, daß ich meinen Spaß mit ihr gehabt habe und sie nun sitzenlassen werde. Oder noch schlimmer…« Der Gedanke daran ließ seinen Atem stocken. »… Sie könnte in Gefahr sein! Sie hat schließlich kein Amulett! Ich muß los und sie suchen!«
    Der Dschinn überzeugte sich davon, daß sein Messer noch immer in seiner Schärpe steckte, dann riß er die Tür auf und lief die Treppen hinunter. Er fühlte sich, als könnte er es mit der ganzen Stadt Serinda aufnehmen. Vor den Perlenvorhängen blieb er stehen.
    »Holla! Kommt heraus, ihr Ziegenköttel, unsterblicher Schweinemist! Kommt nur! Ich bin es, der kühne Pukah, und ich fordere jeden einzelnen von euch heraus, an diesem Tag gegen mich zu kämpfen!«
    Er erhielt keine Antwort. Grimmig stürmte Pukah durch den Vorhang in das Hauptzimmer.
    »Kommt schon, ihr Gaulschinken!«
    Der Raum war leer.
    Enttäuscht kämpfte Pukah sich seinen Weg durch die schwingenden Perlen und sprang durch die Tür, hinaus auf die Straße.
    »Ich bin es, der Herausforderer des Todes, der formidable Pukah…«
    Die Stimme des Dschinns erstarb. Die Straße war leer. Es schien auch noch dunkler zu werden anstatt heller.
    Angesichts dieser ganzen Verwirrung begann Pukahs Kopf zu schmerzen und zu pochen. Er blickte sich in der Dunkelheit um, fragte sich furchtvoll, ob er im Begriff war, sein Augenlicht zu verlieren. Nahebei befand sich ein Springbrunnen. Er verneigte sich vor den marmornen Füßen einer Jungfer und erlaubte ihr, kühlendes Wasser aus ihrem marmornen Krug auf seine fiebrige Stirn zu gießen. Schon fühlte er sich etwas besser, doch als er sich auf den Brunnenrand setzen wollte, vernahm er in einiger Entfernung ein großes Geschrei.
    »Da sind sie also alle!« sagte er triumphierend. »Auf einer Art Feier. Wahrscheinlich«, wurde ihm düster klar, »um sich in einen Blutrausch hineinzusteigern.«
    Er sprang auf die Beine, doch die plötzliche Bewegung ließ ihn schwindeln. Er taumelte zum Brunnen zurück und hielt sich an dem kalten Körper der Marmorjungfer fest. »Vielleicht foltern sie Asrial gerade! Vielleicht hat die Todin sie in der Nacht von mir genommen!«
    Pukah schob die Jungfer von sich, stieß sie voller Wut von ihrem Podest und ließ die Statue krachend auf das Pflaster stürzen. Er rannte durch die leeren Straßen von Serinda, orientierte sich an den Rufen, hörte, wie sie immer lauter wurden, während sich die Dunkelheit immer näher an ihn heranschlich. Er versuchte nicht länger herauszufinden, was eigentlich los war, wußte nur, daß Asrial vielleicht leiden mußte, und beschloß, sie zu retten, gleich was es ihn kosten mochte. Da kam Pukah auch schon um eine Ecke und rannte geradewegs auf den Tempelvorplatz zu.
    Er stieß auf eine Menge von Unsterblichen, die seinen Weg blockierten. Sie hatten ihm den Rücken zugekehrt und blickten auf etwas in der Mitte des Platzes, wobei sie

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