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Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran

Titel: Die Rose des Propheten 4 - Das Buch der Akhran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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wieder zum Leben erweckt werden würde.
    »Wo ist der Engel?« fragte die Todin die versammelten Zuschauer. »Die Frau, die gestern mit dem Dschinn zusammen war?«
    Da nur wenige, zu denen sie sprach, sich noch an gestern erinnern konnten oder mehr über den toten Mann wußten, als daß er Gerüchten zufolge versucht haben sollte, ihre Stadt zu vernichten, konnte auch niemand die Frage der Todin beantworten. Asrial war letzte Nacht zu der Todin gekommen, hatte das Amulett mitgebracht und es ihr wortlos überreicht. Die Todin hatte versprochen, daß der Engel am nächsten Tag zu Sonnenuntergang würde ziehen können, wenn der Wettkampf beendet war. Asrial hatte unruhig gewirkt und war vorzeitig wieder verschwunden, ohne auf das Angebot der Todin zu antworten.
    »Sie liebt diesen Lügner wirklich«, sagte die Todin bei sich, und als sie sich unter die Menge mischte, kam ihr der Gedanke, daß Asrial versucht haben könnte, den Meuchelmord an dem Dschinn zu verhindern, ja, daß sie ebensogut selbst zum Opfer von Sonds Messer hätte werden können. Die Todin zuckte mit den Schultern, sie gelangte zu dem Schluß, daß es keine wirkliche Rolle spielte.
    Pukah wurde auf eine mit Kuhdung bedeckte Bahre gelegt. Die singenden, tanzenden Unsterblichen bestreuten ihn mit Abfall. Sie tränkten die Bahre mit Wein, dann bereiteten sie sich darauf vor, sie zu Sonnenuntergang zu verbrennen.
    Die Todin beobachtete das Vorgehen, bis sie schließlich gelangweilt verschwand, um die Truppen des Emirs in die Schlacht gegen eine weitere Stadt im Bas zu begleiten. Diese Stadt erwies sich als störrisch – sie weigerte sich, kampflos aufzugeben, anzuerkennen, daß Quar ihr Gott sei. Die Todin war sich sicher, daß dieses blutige Feld ihr reiche Ernte bescheren würde. Der Imam hatte Befehl ausgegeben, daß jeder Kafir – ob Mann, ob Frau oder ob Kind – dem Schwert übergeben werden sollte.
    Sie hatte noch einen ganzen Tag Zeit, bis sie nach Serinda zurückkehren und ihre Wette mit Pukah abschließen mußte.
    Die Todin hatte Zeit totzuschlagen.
     
     

5
     
    »Finster wie Quars Herz«, brummte Pukah vor sich hin, als er die Augen öffnete und sich verwirrt umblickte. »Und es ist dicke Luft! Hat es einen Sandsturm gegeben?« Staub wehte ihm in den Mund, und der Dschinn nieste. Als er sich aufsetzte, um nachzusehen, wo er sich befand, erhielt er einen heftigen Schlag auf den Kopf.
    »Au!« Benommen legte Pukah sich wieder hin und streckte vorsichtig die Hände aus, um seine Umgebung zu ertasten. Über seinem Kopf befand sich anscheinend ein Holzbrett. Und er lag auch auf Holz – wie es sich anfühlte und roch, auf schmutzigem, staubbedecktem Holz.
    Kaum hatte der Dschinn entschieden, daß er in einem Holzkasten lag, als seine Hände rechts und links weichen Stoff ertasteten. »Ein Holzkasten mit Vorhängen«, bemerkte er. »Das wird ja immer seltsamer.« Eine Hand glitt völlig unter den Stoff. Da er zu dem Schluß gelangte, daß er dort, wo seine Hand hinkam, ebenfalls hinkommen könnte, schoß der Dschinn über den Boden, wobei er eine riesige Staubwolke aufwirbelte, und nieste sich fast in die Bewußtlosigkeit.
    »Beim Sul!« sagte Pukah erstaunt. »Ich habe unter einem Bett gelegen!« Sonnenlicht strömte durch ein schmutziges Fenster und zeigte dem Dschinn, wo er offenbar die Nacht zugebracht hatte. Es war dasselbe Bett, auf dem er in einem Zustand der Glückseligkeit gelegen hatte, und zwar mit…
    »Asrial!« rief Pukah und sah sich um.
    Er war allein, und sein Kopf fühlte sich an, als sei er mit Majiids Strümpfen ausgestopft. Pukah erinnerte sich undeutlich an Gesang in seinem Ohr, dann an nichts mehr. Langsam sank er aufs Bett. Er schlug sich mehrere Male gegen die Stirn, hoffte, damit die Socken zu entfernen und Platz für seinen Verstand zu schaffen, während er versuchte herauszubekommen, was geschehen war. Er erinnerte sich daran, daß Asrial nach seiner Wette mit der Todin in den Arwat zurückgekehrt war…
    Wette mit der Todin!
    Pukahs Hand fuhr an seine Brust. Das Amulett war fort!
    »Die Todin hat es genommen!« Er sprang vom Bett auf und torkelte durch den Raum, um aus dem Fenster zu spähen. Die Sonne stand tief, die Schatten auf der Straße waren lang.
    »Es ist Morgen!« stöhnte Pukah. »Zeit, daß die gesamte Stadt versucht, mich umzubringen. Und ich fühle mich, als hätten Kamele mein Gehirn durchgekaut! Asrial?« rief er kläglich.
    Keine Antwort.
    Wahrscheinlich konnte sie es nicht ertragen zuzusehen, dachte

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