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Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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ihre Dschinnen dabei.«
    »Nicht mehr lange. Kaug bittet dich, dir keine Sorgen zu machen.«
    Der Imam warf Meryem einen mißtrauischen Blick zu. »Weshalb erfreut dich diese Nachricht, mein Kind? Ich dachte, du seist in diesen Nomaden verliebt.«
    Meryem zögerte nicht. Sie hatte gewußt, daß diese Frage kommen mußte, und sie hatte sich schon lange auf ihre Antwort vorbereitet. »Wie ich diese letzten Monate unter den Kafiren lebte, Imam, begriff ich, daß eine solche Liebe in den Augen Quars ein Frevel ist.«
    Sie senkte demütig den Kopf, ihre Stimme zitterte im richtigen Tonfall religiöser Inbrunst – und sie konnte Feisal damit nicht im mindesten täuschen. Er erinnerte sich der Schwielen, die er auf ihren Fingerspitzen gefühlt hatte; sein Blick huschte über die zerfetzten Überreste ihrer einstmals prunkvollen Kleidung.
    »Ich möchte nur in den Palast zurückkehren und dort meine frühere Stellung wieder einnehmen«, fügte Meryem hinzu und beantwortete damit unbewußt jedweden Zweifel, den der Imam noch hegen mochte.
    »Deine frühere Stellung?« fragte Feisal trocken. »Ich hätte gedacht, daß du etwas ehrgeiziger bist, oder hat dein plötzliches Interesse an der Religion dich die Demut gelehrt?«
    Meryem errötete unter ihrem Schleier. »Qannadi hat versprochen, mich zu seiner Frau zu machen«, erwiderte sie.
    »Qannadi würde sich ebenso bereitwillig eine Schlange ins Bett legen. Hast du das schon vergessen? Er hat deine kleine Intrige durchschaut, den Nomadenprinzen dazu zu benutzen, ihn zu stürzen. Er würde dich nicht zurücknehmen, nicht einmal als Konkubine.«
    »Wenn du es ihm aufträgst, tut er es«, erwiderte Meryem. »Du bist stark! Er fürchtet dich! Ich weiß es, Yamina hat es mir erzählt!«
    »Nicht ich bin es, den er fürchtet, sondern der Gott, wie es alle Sterblichen tun sollten«, tadelte Feisal sie und fügte demütig hinzu: »Ich bin nur Quars Diener und noch dazu ein unwürdiger.« Nachdem er das gesagt hatte, fuhr er nachdenklich fort. »Qannadi könnte dich zurücknehmen, wenn ich ihn dazu auffordere. Aber überlege mal, Meryem. Du hast den Palast nur verlassen, weil du um dein Leben fürchtetest. Hat sich die Situation vielleicht verändert, außer daß sie für dich sogar noch gefährlicher geworden ist? Schließlich hast du zwei Monate lang bei Qannadis Feind gelebt.«
    Meryems Brauen fuhren über den blauen Augen zusammen. Die Hände, die seit ihrem Eintritt nicht aufgehört hatten, den Seidenstoff zu verdrehen, rissen den Schleier vor ihrem Gesicht ab. Trotzig musterte Meryem den Imam. »Dann such mir einen anderen Ort, wo ich hingehen kann. Ich habe das für dich getan…«
    »Du hast es für dich selbst getan«, erklärte Feisal kalt. »Es ist nicht meine Schuld, daß deine Lust auf Khardan zu Asche verbrannt und fortgeweht ist. Dennoch hast du dich als wertvoll erwiesen, und ich werde dich belohnen. Schließlich will ich nicht, daß du Qannadi diese Information verkaufst.«
    Meryem vergrub ihr Gesicht in einer bebenden Hand. Es war unheimlich, wie dieser Mann in ihrem Geist zu lesen verstand!
    Feisal drehte der Frau den Rücken zu und ging zu dem Altar hinüber, um sich der Hilfe des Widderkopfs zu versichern. Die goldenen Augen glühten rot von der brennenden Holzkohle.
    »Wir müssen das Mädchen in der Nähe behalten«, murmelte der Imam. »Sie kann in ihrer Hellsehschale die Anhänger des Akhran und des Promenthas schauen, und ich will den genauen Augenblick wissen, da der Kafir seinen letzten Atemzug tut. Ich muß sie in der Nähe behalten, und doch muß ihre Anwesenheit geheim bleiben. Qannadi glaubt Khardan tot. Achmed glaubt seinen Bruder tot. Die Nomaden glauben ihren Kalifen tot. Ihre Hoffnung schwindet täglich mehr. Sie dürfen die Wahrheit nicht erfahren, sonst gewinnen sie noch die Kraft, uns zu trotzen! Wenn Qannadi erführe, daß Khardan am Leben ist, würde er es Achmed erzählen und die Nachricht würde sich unter den Nomaden herumsprechen. Ich…«
    Die Widderaugen flackerten. Feisal blinzelte, dann lächelte er.
    »Danke, Heiliger«, murmelte der Priester.
    Wieder zu Meryem gewandt, die ihn mit verengten Augen musterte, sagte der Imam leise: »Ich weiß einen Ort, wo du bleiben kannst. Ein Ort, wo du nicht nur vollkommen in Sicherheit sein wirst, sondern auch nach wie vor sehr nützlich bleiben kannst.«

6
    Als die tägliche Offiziersbesprechung beendet war, blieb Achmed zurück, während die anderen lachend und scherzend gingen – jene, die

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