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Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Er trank nur wenig, doch Auda wies mit einem Winken der Hand auf seine Kamele. »Nimm dir, was du brauchst. Es gibt noch mehr.«
    »Es sind noch andere in meiner Obhut«, erwiderte Khardan.
    Ein Funken flackerte tief in Audas dunklen Augen.
    »Dann haben die beiden, die mit dir waren, also überlebt? Die schöne schwarzhaarige Wildkatze, deine Frau, und die sanfte Blumenblüte? Wo sind sie?«
    »Sie liegen auf der anderen Seite.« Khardan bedeckte Mund und Nase mit dem Tuch gegen den wehenden Sand, als er kehrtmachte und begann, die Düne hinaufzusteigen, während er sich fragte, weshalb die Lobpreisung Zohras durch den Schwarzen Paladin auf ihn wirkte wie ein Funken auf trockenen Zunder.
    Auda zog kräftig am Zügel des Kamels, rief Befehle und ließ die widerspenstigen Tiere am Fuß der Düne niederknien, wo sie etwas Schutz vor dem heftigen Sturm finden konnten.
    Zohra war wach. Sie hatte ihre Stimmen vernommen und begann bereits, die Düne hinaufzuklettern, um sie zu begrüßen.
    »Mat-hew!« rief Khardan, zeigte und bedeutete mit einem Winken der Hand, daß Zohra den Jungen mitbringen solle.
    Sie verstand ihn und glitt hinunter, um ihn zu holen. Die Hand auf seine Schulter gelegt, schüttelte sie ihn hart. Sie bekam keine Reaktion und blickte hilflos zu Khardan hinauf.
    Der Ifrit heulte wild, Sand wirbelte um sie auf, bis sie fast nichts mehr erkennen konnten. Khardan glitt die Düne hinunter, erreichte Zohra. Gemeinsam stießen und schrien sie den jungen Mann an, bis es ihnen gelang, ihn zu wecken und ihm zu bedeuten, daß er die Düne erklimmen müsse, um dem Sturm zu entgehen.
    Benommen und ohne etwas zu begreifen, tat Mathew, was von ihm verlangt wurde, reagierte auf die Hände, die ihn mitschleppten und auf die Stimmen, die ihn anbrüllten. Als er den Kamm überwunden hatte, sackte er zusammen und glitt den Hang hinab. Auda fing ihn auf und trug ihn zu den Kamelen hinüber. Er setzte den Jüngling mit dem Rücken an die Flanken der Tiere, wo er vor dem wehenden Wind geschützt war, warf eine Decke über ihn und kehrte zurück, um Zohra zu helfen.
    Mit lodernden dunklen Augen wich sie vor Auda zurück, als er ihre Hand nehmen wollte, und stolperte durch den Sand, um ihrerseits neben Mathew in Deckung zu gehen. Sie weigerte sich sogar Wasser anzunehmen, bis Khardan es aus der Hand des Paladin nahm und ihr reichte.
    Achselzuckend lehnte sich Auda gegen sein Kamel. Khardan ließ sich neben ihm nieder.
    »Das ist nutzlos«, schrie er. »Wir gönnen nicht gegen einen Ifrit ankämpfen!«
    »Ja, aber wir kämpfen nicht allein«, erwiderte Auda gelassen.
    Als er erschrocken an den Himmel blickte, sah Khardan, daß die Augen in der Sturmwolke nicht länger ihn anschauten, sondern etwas auf eigener Höhe, etwas, das er nicht ausmachen konnte. Eine kräftige Brise, kühl und feucht, erhob sich und blies gegen den Ifrit an. Der Sand um sie wurde von den sich bekämpfenden Winden aufgewirbelt. Die Kamele boten dem Sturm gleichmütig die Stirn. Die Menschen kauerten sich unter die Decken.
    Abrupt zog sich der Ifrit zurück. Die Winde hörten auf zu heulen, der Sand brach sein gespenstisches Wimmern ab. Khardan bewegte sich, schob einen Sandhaufen beiseite, der ihn bedeckte, und hob den Kopf.
    »Entweder glaubt der Ifrit, daß wir tot sind, oder er hat beschlossen, uns in Ruhe zu lassen, damit uns die Sonne erledigt«, stellte er fest. »Die Kreatur ist fort.«
    Auda antwortete nicht. Die Augen des Paladins waren geschlossen, und der Kalif vernahm gedämpftes Murmeln hinter den Falten des Haik.
    Er betet, begriff Khardan. »Es war also tatsächlich dein Gott, der dich hat ziehen lassen«, sagte er, als ibn Jad die Augen öffnete und nach der Girba griff.
    »Meine Ehre gebietet mir, meinem Schwur die Treue zu halten«, erwiderte Auda, spülte den Mund mit Wasser und spie es aus. »Zhakrin hat befohlen, daß ich freigesetzt werde. Frei… um einen weiteren Schwur zu halten – einen Schwur, den ein anderer Bruder geleistet hat.«
    »Ich glaube, um diesen Schwur weiß ich.« Khardan nahm die Girba entgegen und trank.
    »In jener Nacht hat man dir davon erzählt…«
    Die erste Nacht auf Burg Zhakrin. Der Kalif war – als Gefangener – bei einer Zusammenkunft der Schwarzen Paladine zugegen gewesen und hatte dort die Geschichte vernommen, die Auda nun wiederholte.
    »Sterbend zu Füßen des verfluchten Priesters des Quar, sterbend an Wunden, die er sich von eigener Hand zugefügt hatte, damit die Kafiren nicht sein Leben, ihr

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