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Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Schlägereien zerstört worden. Der Wind, der durch leere, staubbedeckte Zimmer wisperte, war ihnen das wispernde Gelächter unsterblicher Liebender gewesen. Nachdem der Zauber gebrochen war, streifte die Todin einmal mehr über die Welt, und Serinda war eine Stadt, die selbst Sie schon vor langer Zeit verlassen hatte.
    Auda führte sie durch die leeren Straßen zu einem Gebäude, von dem er sagte, daß es einst das Heim einer reichen, mächtigen Familie gewesen sei. Zohra, deren einziges Anliegen es war, eine Unterkunft für Mathew zu finden, widmete den Badebecken aus bunten Intarsienkacheln und den Überresten von Statuen keine Aufmerksamkeit; nur daß sie vielleicht schockiert bemerkte, daß die dargestellten Körper alle vollständig nackt waren.
    Zohra machte sich zuviel Sorgen um Mathew, um sich geschnitztem Gestein zu widmen. Als Khardan ihn in seine Arme gehoben hatte, hatte Mathew ihn angeblickt, ohne ihn wiederzuerkennen. Der junge Mann hatte in einer Sprache gesprochen, die keiner von ihnen verstanden hatte, und seine gelegentlichen Schreie machten offensichtlich, daß das, was er da sagte, wohl keinen allzu großen Sinn ergab.
    Als sie das weitläufige Gebäude durchsuchten, entdeckten sie schließlich einen Raum, dessen Mauern noch intakt waren. Er lag im Inneren des großen Hauses und würde Schutz vor der Mittagshitze bieten.
    »Das genügt«, sagte Zohra und trat ein paar größere Gesteinsbrocken beiseite, die über den Boden verteilt dalagen. »Aber er kann nicht auf dem harten Stein liegen.«
    »Ich gehe Bettzeug suchen«, erbot sich Auda ibn Jad. Lautlos wie ein Schatten schlüpfte er aus dem Raum.
    Sonnenstrahlen fielen durch einen Riß in der Decke ein. Das Licht glänzte in Mathews flammendrotem Haar, berührte das bleiche Gesicht, glitzerte in den vom Fieber glasig.
    Es war in den dunklen Schatten der Mauern von Serinda, als der östliche Himmel sich langsam erhellte, da Mathew aus seinem Sattel stürzte und wie tot im Sand liegenblieb.
    Mehr als einmal während des langen Ritts hatte Zohra mitangesehen, wie der Kopf des jungen Manns nach vorn gesunken war. Dann war sie neben ihn geritten, hatte mit der Kamelgerte ausgeholt und ihm einen Hieb über die Schultern verpaßt. Der Stock schnitt sich wie eine Peitsche durch Tuch und Fleisch – ein schmerzhaftes, aber wirkungsvolles Mittel, einen Reiter zu wecken. Mathew war aufgefahren. In der sternenbeschienenen Dunkelheit konnte sie sehen, wie er sie verwundert anblickte. Sie bewegte ihr Tier wieder hinter seins, wobei sie die Hand an die verschleiere ten Lippen legte, um ihn zum Schweigen anzuhalten. Khardan würde wenig Geduld mit einem Mann aufbringen, der nicht auf einem Kamel sitzen bleiben konnte.
    Zohra hatte gesehen, wie Mathew zur Seite zu kippen begann, als sie Serinda erreichten, doch hatte sie ihr Kamel nicht schnell genug vorantreiben können, um ihn aufzufangen. Sie kniete neben ihm nieder. Eine Berührung ihrer Hand bestätigte ihr, was sie schon seit langem geargwöhnt hatte.
    »Das Fieber«, sagte sie zu Khardan.
    Khardan hob den jungen Mann in seine Arme und trug ihn durch die Tore von Serinda. Halb unterm Sand begraben, standen diese Tore, die einst alle Feinde abgehalten hatten, nun schutzlos dem einen Gegner gegenüber, den niemand besiegen konnte – der Zeit.
    Pukah hätte in dieser Stadt nicht jene wiedererkannt, in der er seine Heldentaten vollbracht hatte. Quars Zauber hatte dafür gesorgt, daß sie den Unsterblichen so erschien, wie sie sie sehen wollten – als ausschweifende Stadt voll wimmelndem Leben und plötzlichem Tod. Vom Sand erstickte Straßen waren da, Straßen, die einst von vielen Menschen bevölkert wurden. Türen, die hier von ihren rostigen Scharnieren fielen, waren einst bei Schlägereien zerstört worden. Der Wind, der durch leere, staubbedeckte Zimmer wisperte, war ihnen das wispernde Gelächter unsterblicher Liebender gewesen. Nachdem der Zauber gebrochen war, streifte die Todin einmal mehr über die Welt, und Serinda war eine Stadt, die selbst sie schon vor langer Zeit verlassen hatte.
    Auda führte sie durch die leeren Straßen zu einem Gebäude, von dem er sagte, daß es einst das Heim einer reichen, mächtigen Familie gewesen sei. Zohra, deren einziges Anliegen es war, eine Unterkunft für Mathew zu finden, widmete den Badebecken aus bunten Intarsienkacheln und den Überresten von Statuen keine Aufmerksamkeit; nur daß sie vielleicht schockiert bemerkte, daß die dargestellten Körper alle

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