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Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden

Titel: Die Rose des Propheten 5 - Das Buch der Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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ihr doch in der Stadt des Todes mit Sicherheit gestorben. Es gibt kein Wasser in Serinda.«
    »Wie kann das sein?« fragte Khardan ungläubig. Es waren die ersten Worte, die er bisher geäußert hatte. »Sie müssen tiefe Brunnen gegraben haben, um Wasser für so viele zu besorgen. Wie könnten Serindas Brunnen da jemals austrocknen?«
    »Gegraben?« Auda drehte sich in seinem Sattel zu Khardan um, der neben ihm ritt; er wirkte amüsiert. »Die haben keine Brunnen gegraben, Nomade. Das Volk von Serinda hat Maschinen benutzt, um Wasser aus der Kurdinischen See zu pumpen. Das Wasser strömte große Kanäle entlang, die hoch in der Luft standen und sich in Hauz ergossen, damit die Stadt Gebrauch davon machen konnte. Ich habe sagen hören, daß diese Kanäle manchmal sogar dazu benutzt werden konnten, um das Wasser direkt in das Heim eines Manns zu führen.«
    »Wirklich schade, daß wir keine Kinder dabei haben«, bemerkte Khardan. »Sie wären fasziniert von solchen Lügen. Ich nehme an, als nächstes wirst du mir erzählen, daß dieses Volk von Serinda Fischleute waren, die Salzwasser tranken.«
    Auda schien nicht erzürnt über diese Reaktion auf seine Geschichten. »Die Kurdinische See war nicht immer salzig, jedenfalls haben das die weisen Männer am Hof zu Khandar gelehrt. Ob es nun stimmt oder nicht, ich wiederhole jedenfalls hiermit, daß wir in Serinda kein Wasser finden werden. Allerdings gibt es dort Schutz vor der Sonne. Wir können den morgigen Tag in Sicherheit hinter seinen Mauern verbringen, um dann in der nächsten Nacht weiterzureisen. Wir haben genug Wasser für diese Spanne, aber nicht für länger. Am folgenden Tag, wenn wir dein Lager um den Tel erreicht haben, können wir dein Volk in den Krieg gegen Quar führen. Ich nehme an…« Auda richtete seinen flachen, glitzernden Blick auf Khardan. »… daß deine eigenen Brunnen noch nicht völlig versiegt sind?«
    Es war offensichtlich, daß er nicht von Wasser sprach.
    »Die Brunnen meines Volks sind tief und rein!« entgegnete Khardan, der die Anspielung zwar verabscheute, sich aber nicht traute mehr zu sagen, da die Bemerkungen des Paladins ziemlich genau ins Schwarze getroffen hatten. Er schlug mit der Kamelgerte über die Schulter des Tiers, trieb ihm die Hacken in die Flanken, um die Führung zu übernehmen.
    Zohra ritt hinter den Männern her, dabei bemerkte sie, daß Auda abschätzend Khardan musterte. Ihre Finger krallten sich um die Zügel. Bis zu diesem Augenblick hatte sie noch nie echte Angst in der Stimme ihres Mannes vernommen.

10
    Es war in den dunklen Schatten der Mauern von Serinda, als der östliche Himmel sich langsam erhellte, da Mathew aus seinem Sattel stürzte und wie tot im Sand liegenblieb.
    Mehr als einmal während des langen Ritts hatte Zohra mitangesehen, wie der Kopf des jungen Manns nach vorn gesunken war. Dann war sie neben ihn geritten, hatte mit der Kamelgerte ausgeholt und ihm einen Hieb über die Schultern verpaßt. Der Stock schnitt sich wie eine Peitsche durch Tuch und Fleisch – ein schmerzhaftes, aber wirkungsvolles Mittel, einen Reiter zu wecken. Mathew war aufgefahren. In der sternenbeschienenen Dunkelheit konnte sie sehen, wie er sie verwundert anblickte. Sie bewegte ihr Tier wieder hinter seins, wobei sie die Hand an die verschleierten Lippen legte, um ihn zum Schweigen anzuhalten. Khardan würde wenig Geduld mit einem Mann aufbringen, der nicht auf einem Kamel sitzen bleiben konnte.
    Zohra hatte gesehen, wie Mathew zur Seite zu kippen begann, als sie Serinda erreichten, doch hatte sie ihr Kamel nicht schnell genug vorantreiben können, um ihn aufzufangen. Sie kniete neben ihm nieder. Eine Berührung ihrer Hand bestätigte ihr, was sie schon seit langem geargwöhnt hatte.
    »Das Fieber«, sagte sie zu Khardan.
    Khardan hob den jungen Mann in seine Arme und trug ihn durch die Tore von Serinda. Halb unterm Sand begraben, standen diese Tore, die einst alle Feinde abgehalten hatten, nun schutzlos dem einen Gegner gegenüber, den niemand besiegen konnte – der Zeit.
    Pukah hätte in dieser Stadt nicht jene wiedererkannt, in der er seine Heldentaten vollbracht hatte. Quars Zauber hatte dafür gesorgt, daß sie den Unsterblichen so erschien, wie sie sie sehen wollten – als ausschweifende Stadt voll wimmelndem Leben und plötzlichem Tod. Vom Sand erstickte Straßen waren da, Straßen, die einst von vielen Menschen bevölkert wurden. Türen, die hier von ihren rostigen Scharnieren fielen, waren einst bei

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