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Die Rose von Angelâme (German Edition)

Die Rose von Angelâme (German Edition)

Titel: Die Rose von Angelâme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Mayer
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und dein Kürzel drunter. Das passt schon.
    Simon stand vor einem Rätsel. Warum sollte er sich mit diesem Fall befassen, wenn alles so klar war?
    Er zog die andere Mappe zu sich heran und blätterte in den Unterlagen. Es interessierte ihn brennend, was Daniel dort vermerkt hatte. Vielleicht fand er darin eine Antwort auf seine Fragen.
    Tatsächlich hatte Daniel einen handschriftlichen Vermerk für notwendig erachtet: Überprüfung vor Auszahlung der Lebensversicherung in jedem Fall erforderlich .
    Nach dem tödlichen Schuss eines Verrückten auf die Mutter eines Babys!? Daniel! Simon konnte es nicht fassen. Was um alles in der Welt war los mit seinem alten Freund?
    Er begann, seine Gedanken zu sortieren.
    Zunächst einmal würde er jener Sache mit dem Fahrer der OASE nachgehen, und zwar keinesfalls oberflächlich, wie Daniel angeordnet hatte. Simon hatte plötzlich das Gefühl, sich gegen Daniels Willen etwas genauer mit dem Fall befassen zu müssen: Er hielt die OASE für ein weltweit operierendes Unternehmen mit mafiosen Geschäftsmethoden, das angeblich mit Schrott handelte. Was Daniel auch immer von ihm erwarten mochte oder über ihn dachte: Bislang hatte Simon sich nie geirrt.
    Er schloss die durchstöberten Dateien, stand auf und warf sein schwarzes Lederjackett über die Schulter. Ein prüfender Blick in den Spiegel neben der Tür sagte ihm, dass er sich dringend rasieren musste. Daniel dürfte ihn so nicht erwischen. Mit der Hand strich Simon durch sein widerspenstiges, dunkelblondes Haar. Jetzt sah es eher noch zerzauster aus. Schulterzuckend öffnete er die Tür zum Nebenzimmer.
    „Linda, Liebes, ich bin unterwegs!“, rief er seiner Sekretärin zu und war schon draußen.
    „Vergessen Sie Ihr Handy nicht!“, rief Linda ihrem Chef nach, aber sie wusste, er hatte es wieder einmal nicht gehört.
    Seit fast 15 Jahren arbeitete sie für die ASIC, hatte viele unterschiedliche Leute kommen und gehen sehen, aber Simon war entschieden anders als alle anderen.
    Angenehm anders. Einerseits.
    Andererseits … Für sie war er der ewige Vorarbeiter großartiger Projekte, die ihm immer jemand aus der Hand nahm, sobald sich abzeichnete, dass seine Arbeiten erfolgreich sein würden.
    Dieser Jemand war Daniel Savarini, der Schwiegersohn des Zweithöchsten, wie sie Herrn Vandenbergh zu nennen pflegte. Simon blieb an den kleinen Fischen hängen, bei denen nicht sehr viel herauskam, und die nicht einmal für einen Blumentopf als Anerkennung reichten. Die Lorbeeren für wichtige Projekte steckte Daniel Savarini ein, der damit vor seinem Schwiegervater und seiner anspruchsvollen Frau glänzte.
    Simon dagegen war einer von den Leuten, die vollkommen in ihrer Arbeit aufgingen, weil sie sich dafür berufen fühlten, denen aber die Durchsetzungskraft fehlte, sich ihren gerechten Anteil an der Beute zu sichern. Wie oft hatte sie ihm Tipps gegeben, versucht, ihn zu motivieren!
    Linda seufzte. Die gute Seele wusste, was Simon fehlte: eine Frau. Eine von der Sorte, die gewisse Ansprüche an ihn stellen würde. Die ihn dazu bewegen konnte, ein paar Stufen höher zu klettern, sich nicht alles aus der Hand nehmen zu lassen, damit andere mit seinem mundgerecht präsentierten Ergebnis glänzen konnten. Die außerdem schwanger werden würde.
    Linda dachte an Daniels Frau. War die nicht gerade schwanger? Machte ein Riesentheater darum, die eingebildete Kuh. Linda hatte im Laufe der vergangenen Jahre drei Kinder geboren, und kein Mensch hatte sich darüber einen einzigen Gedanken gemacht. Selbst die Organisation einer Schwangerschaftsvertretung war an ihr hängen geblieben.
    Aber Madame waren schwanger. Grundgütiger! Was für ein Umstand!
    Linda warf einen Blick zur Tür. Wo blieb Simon nur? Er musste doch inzwischen sein Handy vermissen.
    Wütend hämmerte sie auf ihre Tastatur ein.
    Die Tür wurde aufgerissen. Linda langte, ohne aufzusehen nach dem roten Handy, das neben ihr auf dem Schreibtisch lag.
    „Hier“, sagte sie und reichte es ihrem Chef.
    „Danke, Liebes. Wenn ich Sie nicht hätte!“
    Wie gesagt: Ihm fehlte einfach eine Frau.

    Simon fand das Haus auf Anhieb. Er stellte seinen dunkelroten Mercedes Kombi in die Auffahrt, klemmte seine Aktentasche unter den Arm und stieg aus. Sein Wagen war Daniel von Anfang an ein Dorn im Auge gewesen. Er fand ihn für einen Mann in Simons Position unmöglich, aber das störte jenen nicht weiter. Lieber sein alter Kombi als die durchgenudelten Firmenfahrzeuge, die nach Zigarettenrauch stanken

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