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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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unwilligen Brummen. Da er kein Mann war, der die intime Nähe eines anderen Mannes suchte, hatte er die schwärmerische Verehrung, die sein Halbbruder ihm bereits als Knabe entgegengebracht hatte, nie verstanden. Für ihn zählte allein, dass Eward sich so benahm, wie er es von ihm erwartete.
    »Du wirst noch heute mit Ermengilda die Ehe vollziehen! Das ist wichtig für unser Verhältnis zu Asturien. König Silo ist ein stolzer Mann und wird die Zurückweisung seiner Nichte nicht hinnehmen!«
    Eward war bereits klargeworden, dass er den Kelch dieser aufgezwungenen Ehe bis zur bitteren Neige leeren musste. Ein weiteres Hinausschieben würde den König so sehr erzürnen, dass er seine schlimmsten Drohungen wahrmachte.
    Karl war noch nicht am Ende. »Außerdem wirst du dich in nächster Zeit von Hildiger fernhalten, damit Bruder Turpinius und die anderen Vertreter unserer heiligen Kirche keinen Grund mehr sehen, dich zu tadeln!«
    Eward nickte, obwohl dieser Befehl ihm den Hals zuschnürte.
    »Du darfst Hildiger nicht deinen anderen Gefolgsmännern vorziehen. Ich habe dir kühne junge Männer wie Philibert von Roisel und Konrad vom Birkenhof mitgegeben, damit du dir an ihnen ein Vorbild nehmen kannst. Wenn du zulässt, dass sie beleidigt oder gar gedemütigt werden, schlägst du damit dir selbst und auch mir ins Gesicht!«
    Bei diesen Worten wurde Eward rot wie ein Mädchen. Er hatte mit Hildiger und auch anderen Männern seiner Schar wahrlich oft genug über Konrad und Philibert gespottet. Doch es war nicht das Gefühl der eigenen Überlegenheit, welches ihndazu getrieben hatte, sondern der Neid auf die beiden Krieger, die höher in der Achtung des Königs standen als er.
    »Ich werde deine Worte beherzigen, Bruder.« Bei diesem Zugeständnis zitterte Eward insgeheim, denn er sah einen schlimmen Streit mit Hildiger auf sich zukommen. Sein Geliebter war auf jeden jungen Mann eifersüchtig, dem er ein gutes Wort schenkte, und würde sich auch weiterhin gegen Konrad und Philibert stellen.
    Der König blickte ihn mahnend an und wandte sich zum Gehen. Am Zelteingang drehte er sich noch einmal um. »Ich will heute Abend beim Essen von deinem Weib hören, dass du deine Pflicht erfüllt hast. Was Hildiger betrifft, werde ich ihn mit einem Auftrag zu König Silo schicken. Wenn du ihn weiterhin in deiner Umgebung behalten willst, muss er lernen, Aufgaben zu übernehmen, die einem Gefolgsmann des Markgrafen von Spanien angemessen sind!«
    Sein Gesichtsausdruck ließ keinen Widerspruch zu. Eward hätte auch keinen gewagt, und er war zum ersten Mal froh, dass sein Freund für einige Tage in der Ferne weilte. Auf diese Weise entkam er Hildigers Vorwürfen, sich zu bereitwillig dem Wort des Königs gebeugt zu haben. Dabei hatte er doch nur aus Liebe zu ihm nachgegeben. Wenn er in Ungnade fiel, konnte er Hildiger nicht mehr beschützen.
    Karl ahnte nicht, was hinter der Stirn seines jungen Verwandten vorging, doch hätte er dessen Gedanken lesen können, wären sie ihm kindisch erschienen. Für ihn war Eward wie ein Stück weichen Eisens, das durch den Schmied zu Stahl geformt werden musste. Dieser Schmied war er selbst, und als Hammer sah er Ermengilda an. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es einen Mann geben könnte, der sich nicht darauf freuen würde, mit ihr unter die Decke kriechen zu dürfen.

7.
     
    W
ährend der König bei Eward weilte, kehrte Konrad in das Zelt zurück, das er mit Philibert teilte. Er ärgerte sich immer noch über Hildiger, aber auch über sich selbst, weil er im Überschwang des Erfolgs vergessen hatte, dass er unter Ewards Kommando stand und diesem ein Teil der Beute gehörte. Stattdessen hatte er eine hübsche Stute für Roland ausgesucht.
    Er hätte gerne mit Philibert darüber gesprochen, doch der war nicht da. Nun erinnerte Konrad sich daran, dass es noch jemanden gab, der sich für seine Reise interessieren würde. Immerhin hatte er Ermengildas Mutter aufgesucht und mit ihr gesprochen. Deren Worte konnte er allerdings nicht vor den Ohren ihrer Tochter wiederholen, und er musste auch sein eigenes Verhalten höflicher darstellen, als es gewesen war.
    Entschlossen, die schöne Asturierin wiederzusehen, verließ er sein Zelt und wanderte in den Teil des Lagers, in dem Ermengilda und Maite untergebracht waren. Als er losgeritten war, hatten nur Maite und Ermengilda das Zelt bewohnt, das für die weiblichen Geiseln gedacht war, und so wunderte er sich über das breite Grinsen der Wachen. Die Männer

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