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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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gefällten Bäume wirkten zerrupft, weil die Köche des Heeres hier ihr Feuerholz holten. Daher entdeckte Konrad Ermengilda auf Anhieb. Sie lehnte an einem Stamm und unterhielt sich mit Philibert.
    Als dieser Konrad kommen hörte, drehte er sich zu ihm um. »Ich habe schon erfahren, dass du wieder zurück bist.«
    Es klang, als ärgere er sich, weil Konrads Erscheinen sein Gespräch mit Ermengilda unterbrochen hatte. Dessen Miene wurde womöglich noch düsterer als die seines Kameraden.
    »Ich habe Ermengilda Grüße von ihrer Mutter auszurichten.« Das war zwar eine Lüge, doch Konrad ging davon aus, dass Doña Urraxa ihrer Tochter Grüße ausgerichtet hätte, wenn sie über sie gesprochen hätten.
    »Du hast meine Mutter gesehen? Was sagt sie?« Ermengilda kam auf Konrad zu und fasste nach dessen rechter Hand.
    Damit entfachte sie Philiberts Eifersucht zu neuer Glut. »Viel wird er nicht verstanden haben, da er ja Eure Sprache nicht beherrscht!«
    Konrad maß ihn mit einem giftigen Blick. »Ich habe mich während der letzten Wochen viel mit der hier gebräuchlichen Sprache beschäftigt und weiß inzwischen eine Unterhaltung zu führen.«
    Ermengilda spürte, wie sich zwischen den beiden jungen Männern Feindschaft aufbaute, und griff ein. »Jetzt streitet euchnicht! Ich will wissen, wie es meiner Mutter geht und meinem Vater.«
    »Graf Roderich war leider nicht anwesend, und ich habe auch nicht erfahren, wo er sich zurzeit aufhält. Aber deine Mutter hat mich empfangen. Es scheint ihr gutzugehen. Sie wirkt zwar etwas kräftig, aber man sieht ihr immer noch an, dass sie einmal eine schöne Frau gewesen sein muss. Du kannst deine Verwandtschaft zu ihr nicht verbergen.«
    Was als Kompliment gedacht war, entlockte Ermengilda nur ein Lächeln. Sie wusste, wie unähnlich sie ihrer Mutter war.
    »Hast du auch meine Schwester gesehen?«, fragte sie.
    Konrad nickte eifrig. »Die ist noch arg klein und wird auch sicher nicht so schön werden wie Ihr.«
    Vor lauter Aufregung wechselte er zwischen der persönlichen und der höflichen Anrede. Ermengilda schien es nicht zu bemerken, denn sie hing an seinen Lippen und wollte alles wissen, was sich auf der Burg ihres Vaters zugetragen hatte.
    Damit brachte sie den jungen Franken in Bedrängnis. Außer den Beschimpfungen, die ihre Mutter ihm an den Kopf geworfen hatte, gab es nichts zu berichten, und so sprach er mehr über die Landschaft und über die Bauweise der Burg, die ihm fremdartig erschienen war, und schloss mit dem Wunsch, bald an der Seite ihres Vaters gegen die Mauren ziehen zu können. Da Ermengilda während der letzten Wochen völlig von den politischen Entwicklungen abgeschnitten gewesen war, stimmte sie ihm lebhaft zu. Sie hoffte auf ein gedeihliches Nebeneinander von Asturien und dem Frankenreich, das es ihr ermöglichen würde, in ihre Heimat zurückzukehren. Ihr Verlangen, dieses Lager verlassen zu können, war mindestens ebenso groß wie Maites, nur dachte sie anders als die Waskonin nicht an Flucht.
    Philibert hätte das Gespräch zu gerne wieder an sich gerissen, doch da erschien Bruder Turpinius und blieb vor Ermengildastehen. Um seine Lippen lag ein wohlwollender, aber auch eigenartig zufriedener Ausdruck, der sich noch verstärkte, als er zu sprechen begann. »Verzeih die Störung, meine Tochter. Doch Graf Eward, dein Gemahl, wünscht deine Nähe!«
    »Aber er hat mich doch aus seinem Zelt weisen lassen und …«, begann Ermengilda und brach dann ab. Auch wenn sie sich wegen Ewards Zurückweisung schämte, so war dies doch nicht für die Ohren der beiden jungen Männer bestimmt. Verwirrt verabschiedete sie sich von Konrad und Philibert und schritt wie eine Verurteilte hinter Turpinius her durch die Lagergassen.
    Konrad und Philibert folgten den beiden, um zu verhindern, dass betrunkene Soldaten der jungen Frau zu nahe traten. Schon bald entdeckten sie mehrere Männer, die der königlichen Garde angehörten und scheinbar zufällig herumstanden, in Wahrheit aber Ermengilda und ihrem Begleiter geschickt den Weg frei machten.
    »Was wird Eward von ihr wollen?«, fragte Konrad seinen Freund.
    Philibert zog die Schultern nach vorne und biss sich auf die Lippen. »Wahrscheinlich hat der König ihm die Leviten gelesen, so dass er Ermengilda wieder in sein Zelt aufnehmen und das tun muss, was Ehemänner im Allgemeinen mit ihren Weibern machen.«
    »Du meinst, er wird sie …« Konrad verstummte mitten im Satz. Die Erinnerung an die Szene, in der Eward sich Hildiger

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