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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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wie ein Weib angeboten hatte, hatte sich in seinem Gedächtnis festgebrannt, und er schüttelte sich bei dem Gedanken, dass dieser verderbte Mann Ermengildas reines Fleisch berühren und sie besteigen durfte, während er vor Sehnsucht nach ihr verging.
    Als er Philiberts verbissene Miene sah, wurde ihm klar, dass esseinem Freund nicht anders erging. Sie verzehrten sich beide nach der Unerreichbaren und würden nun mehr denn je darauf achten müssen, nichts zu tun, das der jungen Frau oder ihnen selbst schadete.
    Philibert stieß Konrad an und wies auf eine Stelle, an der kleine Zelte und einfache Hütten aus Zweigen und Blättern standen. »Was meinst du, sollen wir zu den Huren hinübergehen und schauen, ob uns eine gefällt? Ich brauche eine Frau, sonst werde ich noch verrückt!«
    Er wollte nichts anderes mehr, als das erste Weib, auf das sie trafen, auffordern, mit ihm zu kommen, und sich hinterher sinnlos besaufen. Anders, so glaubte er, konnte er dieses Leben nicht mehr ertragen.

9.
     
    T
urpinius schob Ermengilda in das Zelt ihres Gatten. Ihr graute vor Hildigers Anwesenheit, aber zu ihrer Erleichterung befand sich nur Eward darin.
    Er stand neben seinem Bett, das ihr für einen Feldzug viel zu luxuriös erschien, und stierte ins Leere. Die Decke, unter der er normalerweise schlief, lag zusammengeknüllt in einer Ecke. Stattdessen hatte jemand ein weißes Leintuch über das Bett gezogen. Ermengildas Magen krampfte sich zusammen, als sie begriff, was dies bedeuten sollte. Offensichtlich hatte König Karl seinen Verwandten gezwungen, die Ehe mit ihr zu vollziehen. Dabei wünschte sie sich alles andere als eine enge Gemeinsamkeit mit diesem Mann.
    Verzweifelt sah sie sich nach einem Ausweg um, aber es war, als säße sie in einer Falle. Ihr fiel der Weinkrug auf, dessen Inhalt Eward bereits kräftig zugesprochen haben musste, denn er schwankte und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
    Mit einer heftigen Handbewegung wies er auf das Bett. »Zieh dich aus und leg dich da hin!«
    Obwohl Ermengilda am liebsten schreiend davongelaufen wäre, löste sie gehorsam die Schlaufen ihres Gewands, bis es langsam an ihr hinabrutschte und sie im Hemd vor Eward stand. Auf seinen Wink zog sie auch dieses Kleidungsstück über den Kopf und bedeckte Scham und Brüste mit den Händen.
    Er sah sie nicht einmal an, sondern schnupperte nur. »Du riechst recht streng zwischen den Beinen. Dort ist Wasser. Wasch dich gefälligst vorher!«
    Am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht geschrien, dass ihre weibliche Öffnung gewiss weniger stank als die, die er Hildiger angeboten hatte. Ihre Erziehung aber gebot ihr, ihrem Ehemann eine gehorsame Frau zu sein und sich seinen Launen klaglos zu beugen. Mit müden Schritten ging sie zu der Wasserschüssel, die auf einem klappbaren Gestell ruhte, und begann sich zu säubern. Dabei kehrte sie Eward den Rücken zu, doch als sie über die Schulter schaute, bemerkte sie, dass er ihre Kehrseite interessiert musterte. Für Augenblicke überkam sie die Angst, er würde sie packen und das mit ihr tun, was Hildiger mit ihm getan hatte. Rasch drehte sie sich um und präsentierte ihm ihre Brüste und das blondgelockte Dreieck zwischen ihren Schenkeln.
    Es war beinahe lächerlich zu sehen, wie er nun angewidert sein Gesicht verzog. Seine Lust – falls er je welche empfunden hatte – schwand, und er griff zum Weinbecher, um sich zu stärken. Ermengilda dachte sich, dass auch ihr ein wenig Wein helfen mochte, die nächsten Augenblicke besser zu überstehen, und suchte nach einem Becher. Doch das einzige andere Gefäß enthielt noch einen Rest, und sie nahm an, dass Hildiger daraus getrunken hatte. Diese Vorstellung ließ sie die Hand wieder zurückziehen.
    Da sie Eward nicht um seinen Becher bitten wollte, hob sie mit beiden Händen die Weinkanne hoch und führte den Schnabel zum Mund. Zum Glück war die Kanne kaum zur Hälfte gefüllt, und daher konnte sie sie halten. Während sie mit kräftigen Schlucken trank, bat sie die Heilige Jungfrau stumm um Schutz und Hilfe bei dem, was sie erwartete.
    Ein wenig Wein war ihr über Kinn und Hals auf ihre rechte Brust geflossen. Ein anderer Mann hätte sie vielleicht neckisch an dieser Stelle geküsst, doch Eward reichte ihr ein Tuch. »Wisch das ab, und dann leg dich hin, damit wir es endlich hinter uns bringen.«
    Was für eine Brautnacht!, dachte Ermengilda. Sie passte zu der schrecklichen Hochzeitszeremonie, die nun schon etliche Tage zurücklag. Warum spielte

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