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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Konrad vom Birkenhof ist mit nur wenig mehr als dreißig Mann nach Asturien geritten und unbeschadet zurückgekehrt.« Rolands Stimme troff vor Hohn, doch Hildiger war nicht einmal beleidigt, denn er verstand nur, dass er von einem kleinen Heer begleitet werden sollte.
    Allerdings passte es nicht in seine Pläne, Eward ausgerechnet in dieser heiklen Phase verlassen zu müssen. Weigerte er sich jedoch zu reiten, bot er Karl die Möglichkeit, ihn wegen Ungehorsams zum Sklaven degradieren oder gar hinrichten zu lassen, und dann würde auch Eward ihm nicht mehr helfen können. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als auf die Treue seines Geliebten zu bauen. Er aber würde die Gelegenheit wahrnehmen, dem König seinen Wert zu beweisen.
    Er verbeugte sich vor Roland und bemühte sich, verbindlich zu sein. »Ich werde nach Asturien reiten, Markgraf, und mit König Silos Scharen zurückkehren. Mit ihnen zusammen werden wir die Mauren besiegen.«
    Roland musterte ihn von oben bis unten. »Mit den Mauren werden wir Franken auch allein fertig. Wir müssen nur verhindern, dass Silo uns in den Rücken fällt und Land an sichrafft, das wir für uns bestimmt haben. Und nun geh! Ich habe zu tun.«
    Hildiger schluckte seine Wut über diesen unhöflichen Abschied hinunter und verließ das Zelt, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Als er kurz darauf Eward aufsuchen wollte, um sich von ihm zu verabschieden, verlegten ihm mehrere Krieger der königlichen Garde den Weg. »Hier geht es nicht zu den Pferden, Hildiger. Dein Weg führt in diese Richtung. Aber beeil dich! Deine Eskorte sitzt bereits zu Pferd.«
    Auch jetzt schluckte Hildiger den Fluch, der ihm über die Lippen wollte, hinunter. Während er mit grimmiger Miene zu den Pferden stapfte, bei denen tatsächlich schon die Reiter seiner Truppe auf ihn warteten, schwor er sich, Roland diese Behandlung heimzuzahlen.

11.
     
    A
nders als Ermengilda befürchtet hatte, stellte der Befehl, ihr zu dienen, für Maite eine Erlösung dar. Ihr waren die anderen waskonischen Mädchen auf die Nerven gegangen, insbesondere, da sie in deren Gesellschaft zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren hatte, was Langeweile hieß. Als sie mit dem wenigen, das sie besaß, in Ewards Zelt eintraf, fand sie Ermengilda still und bedrückt vor.
    Bei ihrem Anblick versuchte die junge Asturierin jedoch zu lächeln. »Schön, dass du da bist, Maite. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich dich als meine Dienerin vorgeschlagen habe. Es geschah nicht aus Bosheit, sondern …«, sie sah Maite mit einem traurigen Blick an, »… weil du der einzige Mensch bist, dem ich hier vertrauen kann.«
    Die aufrichtigen Worte rührten Maite. Zwar waren Ermengilda und sie im Grunde Feindinnen, doch das Schicksal hatte siebeide zu Gefangenen der Franken gemacht, Ermengilda durch Heirat und sie als Geisel. Im Grunde war sie in der glücklicheren Lage, denn sie konnte hoffen, bald freizukommen. Ermengilda aber hatte man mit Ketten an Eward gefesselt, die stärker waren als Eisen.
    »Ich gehe dir gerne zur Hand, denn mir bliebe sonst nichts anderes übrig, als mir dumme Sprüche von noch dümmeren Gänsen anzuhören.« Maite sah sich um, ob etwas zu tun sei, und entdeckte eine offene Truhe, in der bereits einige Kleider lagen. Ermengilda deutete darauf. »Mir wurde gesagt, es würde heute noch der Befehl ergehen, Pamplona zu verlassen. Der König will nach Süden ziehen und das Land bis zum Ebro seiner Herrschaft unterwerfen. Möglicherweise marschiert das Heer sogar bis Saragossa. Daher müssen wir packen, um für den Abmarsch vorbereitet zu sein. Die Truhe enthält bereits einige meiner Gewänder und außerdem Tuch für ein paar neue Kleider. Darunter befindet sich auch der Rest des Stoffes, der dich kleiden soll. Wir haben also genug zu tun, während das Heer zieht.«
    Zu Maites Verwunderung schien Ermengilda froh zu sein, dass es endlich weiterging, aber der Grund dafür erschloss sich ihr nicht.
    Ermengilda wollte ihr nicht offenbaren, dass sie hoffte, Eward würde sie unterwegs in Ruhe lassen. Da die Erfahrung, die sie beim ersten Mal mit ihm gemacht hatte, schmerzhaft gewesen war, wollte sie so rasch nicht wieder in sein Bett steigen müssen.
    Maite hätte Verständnis für sie gehabt, denn ihr Urteil über Eward stand fest. Verglichen mit Philibert und Konrad war er ein erbärmlicher Charakter, und sie war froh, nichts mit ihm zu schaffen zu haben.
    Gemeinsam mit Ermengilda kniete sie neben der Truhe und half ihr, die Kleider

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