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Die Rose von Asturien

Titel: Die Rose von Asturien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Gehorsam verweigert!«
    In seiner Erregung packte der König Roderich an der Brust. »Verstehst du, dass ich diese elende Situation beenden muss, koste es, was es wolle?«
    »Auch zu dem Preis, diesen verdammten Karl und seine Leute in Spanien zu sehen?« Roderichs Zorn war so groß, dass er für den Moment den gebührenden Respekt vor dem König vergaß.
    Silo klopfte ihm jedoch lachend auf die Schulter. »Karl wird so oder so kommen, ob mit Bündnis oder ohne. Er hat Germanien gefressen und Gallien samt dem größten Teil von Italien verspeist. Nun hat er Appetit auf Spanien. Wir können ihn weder daran hindern, hierherzukommen, noch sind wir in der Lage, ihn zurückzuweisen. Auf jeden unserer Kriegerkommen zehn, die er über die Pyrenäen führen wird. Stellen wir uns gegen ihn, bedeute dies das Ende unseres Reiches. Das habe ich Jussuf Ibn al Qasi ebenso mitteilen lassen wie Abd ar-Rahman.«
    Jetzt verstand Roderich gar nichts mehr. »Was habt Ihr getan?«
    »Etwas anderes blieb mir nicht übrig. Gegen die Franken kämpfen können wir nicht, aber ebenso wenig dürfen wir sie unterstützen, da dies uns die Feindschaft der Mauren einbrächte. Also ist es das Beste, wenn wir uns aus der ganzen Sache heraushalten. Mit etwas Glück schwächen Franken und Mauren sich gegenseitig, so dass wir hinterher freier atmen können.«
    Während Silo mit seinem Plan überaus zufrieden zu sein schien, wiegte Roderich unschlüssig den Kopf. »Sollte es schlecht ausgehen, machen wir uns beide zu Feinden. Was ist, wenn die Franken wirklich die Mauren besiegen und sich in Barcelona und Saragossa festsetzen? Sollen wir Visigoten erneut Land an sie verlieren, so wie damals in Südgallien unter Alarich II.? Wären damals, vor gut sechzig Jahren, Tolosa und die anderen Gebiete, die wir einst besaßen, beim Angriff der Mauren noch unser gewesen, hätten wir dort unsere Kräfte sammeln und zum Gegenschlag ausholen können.«
    Silo winkte ärgerlich ab. »Befreie deinen Kopf endlich von diesen alten Dingen. Das Gestern bringt uns nichts, das Morgen zählt! Sollen die Franken und Mauren sich doch gegenseitig ausbluten. Uns kann das nur nützen.«
    »Was soll dann aber die Rede von einer Heirat meiner Tochter mit einem Franken?«, fragte Roderich scharf.
    Silo legte ihm erneut den Arm um die Schulter und zog ihn zu sich heran. »Für den Fall eines fränkischen Sieges dürfen wir es uns nicht mit ihnen verderben. Karl will das Bündnis mit uns durch die Heirat eines seiner edelsten Paladine mit einermeiner Verwandten besiegeln. Von Graf Eward heißt es, er sei ein illegitimer Sohn König Pippins, den dieser im Alter gezeugt habe. Also ist er Karls Halbbruder! Für deine Tochter ist es gewiss keine Schande, sein Weib zu werden.«
    »Er ist ein Franke«, knurrte Roderich unversöhnlich.
    »Die Ehe nützt mir, und deshalb wird sie geschlossen.« Silos Tonfall machte unmissverständlich deutlich, dass er keine Widerrede hören wollte. Dann gab er sich wieder versöhnlich.
    »Ein Punkt des Ehevertrags legt fest, dass Eward das von den Franken eroberte Maurenland an unseren Grenzen erhält. Die Aufgabe deiner Tochter wird sein, dafür zu sorgen, dass ihre Söhne zu guten Asturiern erzogen werden. Wir dürfen den Franken doch nicht all das schöne Land überlassen, welches sie den Mauren wegnehmen wollen.«
    »Wenn es dem Reich nützt …« Roderich waren die Zweifel, die er hegte, anzumerken, doch Silo war froh, dass sein Schwager bereit schien, sich seinem Willen zu beugen. Seine persönlichen Pläne gingen weit über das Gesagte hinaus, doch das ging Roderich nichts an. Wichtig war nur, dass sein Schwager treu zu ihm stand.

7.
     
    W
ährend der König mit Roderich durch den Garten spazierte, saßen Doña Urraxa und ihre Tochter in einer kleinen, gemütlich eingerichteten Kammer, in die das Lärmen der Zecher aus der großen Halle nur gedämpft drang, und hörten interessiert zu, was die Wirtschafterin ihnen zu berichten hatte.
    Alma plusterte sich in ihrer ganzen Wichtigkeit auf. »Zu diesem Gospert gehören noch vier der Leute, die mit dem König gekommen sind. Die Unsrigen haben sie mir gezeigt, so dass ich mit ihnen sprechen konnte.«
    »Seit wann verstehst du die Sprache der Franken?«, fragte Ermengilda verblüfft.
    »Einer der Kerle beherrscht die unsere, und er wurde sehr redselig, nachdem ich ihm ein paar Becher unseres guten Weines eingeschenkt hatte«, erklärte Alma kichernd.
    »Und? Was hast du erfahren?« Ermengilda zappelte vor

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