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Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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das Wegwerfen eines benutzten alten Pergamentbogens, für den er keine Verwendung mehr hatte.
    »Ruf die Männer zusammen«, befahl er. »Sag ihnen, sie sollen ihre Schwerter schärfen und ihre Ausrüstung überprüfen. Sorg dafür, dass die Pferde gut beschlagen sind und jeder über ausreichend Waffen und Proviant verfügt.« Noch während er seine Anweisungen erteilte, fühlte er sich, als würde etwas, das zusammengepresst tief in seinem Inneren verstaut gewesen war, anschwellen und sich mit Licht und Luft füllen.
    Anketil musterte ihn forschend.
    »Wo reiten wir denn hin?«
    »Zum Kloster von Edmundsbury«, erwiderte Roger mit einem sarkastischen Lächeln.

2
    Kloster Saint Edmund, Suffolk,
Oktober 1173

    Im Gästehaus des Klosters Saint Edmund neigte Roger den Kopf und kniete vor seinem Onkel mütterlicherseits, Aubrey de Vere, Earl of Oxford, und Richard de Luci, Justiciar von England, nieder.
    »Ich stelle mich in den Dienst des Königs und gelobe, seine Befehle getreu auszuführen.«
    De Luci, ein altgedienter Kämpfer und Staatsmann, dessen Loyalität gegenüber König Henry durch nichts zu erschüttern war, betrachtete Roger mit unbewegter Miene.
    »Seid willkommen«, sagte er. »Je mehr Männer sich uns anschließen, desto besser.« Er bedeutete Roger, sich zu erheben und sich ans Feuer zu setzen. Ein kalter Wind rüttelte an den Fensterläden und pfiff unter der Tür hindurch, weshalb Roger sehr dankbar dafür war, dass er seinen pelzverbrämten Umhang trug. Das Klostergelände wimmelte von Truppen der königlichen Armee, deren abgenutzte Zelte ein kleines Dorf aus Segeltuch bildeten. Die Befehlshaber und ihre Ritter schickten sich an, sich in der Gästehalle und den zahlreichen Kammern auszustrecken – überall dort, wo ein Mann Platz fand, sich in seinen Umhang einzurollen. Die Stadt und das Kloster konnten die Flüchtlinge kaum noch fassen, die von Leicesters plündernden, alles verwüstenden Flamen aus ihren Häusern vertrieben worden waren. Viele erzählten grausige Geschichten von Brandschatzungen, Morden und Vergewaltigungen. Roger versuchte, nicht daran zu denken, wie nah er daran gewesen war, seinen eigenen Teil zu diesen Schreckensberichten beizutragen,
und betete insgeheim um Vergebung und dafür, dass Gott ihn auf den rechten Weg führen möge.
    De Luci nahm neben ihm Platz.
    »Ich muss gestehen, dass es mich überrascht, Hugh Bigods Erben in meinem Lager zu sehen«, sagte er. »Was führt Euch zu uns?«
    Roger beugte sich zum Feuer, faltete die Hände zwischen den Knien, rieb mit dem Daumen über den Verband und spürte, wie der Schmerz erneut aufflammte.
    »Wenn Ihr die Wahrheit hören wollt – ich bin wegen meines Vaters hier.«
    De Luci hob die Brauen und warf de Vere einen Blick zu.
    »Wegen deines Vaters?« De Veres Raubvogelgesicht verzog sich verwundert.
    »Den Weg, den er eingeschlagen hat, wollte ich nicht länger gehen«, erwiderte Roger. »Mein ganzes Leben lang habe ich mich bemüht, ihm zu gehorchen und meine Sohnespflicht zu erfüllen. Aber als er mir befahl, die Ländereien von Saint Edmund zu überfallen, wurde mir klar, dass ich ihm nicht weiter folgen konnte, ohne meine Seele der Verdammnis preiszugeben.«
    De Luci musterte ihn finster.
    »Woher sollen wir wissen, dass dies nicht eine List Eures Vaters ist, mittels derer er in allen beiden Lagern Fuß fassen will?«
    »Darauf habt Ihr nur mein Ehrenwort, Mylord.«
    »Was nicht dasselbe ist wie das Ehrenwort deines Vaters«, bemerkte sein Onkel sardonisch. »Ihm schütteln Männer die Hand und überprüfen danach, ob ihre Ringe noch an ihren Fingern stecken.«
    »Nein, Mylord, es ist nicht dasselbe.« Roger meinte es mit seiner Entscheidung viel zu ernst, als dass er auf den beißenden
Humor seines Onkels einging. »Er hat mich ausgeschickt, das Kloster zu plündern, und ich bin stattdessen zu Euch gekommen.« Seine Lippen verzogen sich.
    »Egal was geschieht, ich werde nicht zu ihm zurückgehen. Dieser Abschnitt meines Lebens ist beendet.«
    De Vere und de Luci wechselten erneut einen Blick. Sein Onkel bedeutete einem Knappen, Roger Wein einzuschenken.
    »Wie viele Männer hat Leicester bei sich?«
    »Ausgebildete Kämpfer oder Pöbel, Mylord?«
    »Sowohl als auch.«
    Roger nahm den Becher entgegen, den der Knappe ihm reichte, und lieferte den beiden Männern die gewünschten Informationen. Er betrachtete dies nicht als Verrat, sondern als Strategie und Beweis seines guten Willens.
    »Sie sind Euch zahlenmäßig vierfach

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