Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
die Waffe gestohlen hatte. Jetzt würden die Amerikaner sofort handeln, um sie wieder in ihre Hände zu bekommen. Er durfte keine Zeit verlieren.
Dimitri fuhr langsamer.
»Fahr weiter.«
Wladimir stieg nach vorn zu ihm auf den Beifahrersitz.
»Zu unserem Treffpunkt«, befahl er.
In der Ferne stieg eine Pilzwolke zum Himmel empor.
»Was zum Teufel ist da los? Ist das nicht zu früh?«, fragte Dimitri erstaunt.
»Den Lastzug können wir abschreiben.«
Dimitris Finger umklammerten das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel weiß wurden.
»Wie war das möglich?«
»Dieser Tyler Locke, der uns schon in Neuseeland einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, muss wieder die Hände im Spiel gehabt haben.«
»Er ist hier?« Dimitri sah Wladimir mit offenem Mund an.
»Er muss mit Nadja gekommen sein.«
»Hat er überlebt?«
Wladimir dachte nach. Grundsätzlich war es möglich. Besser, er ging bei seinen Überlegungen davon aus.
»Vielleicht ja. Aber daran können wir jetzt sowieso nichts ändern. Gleich wimmelt es hier von Polizei. Unsere beiden Leute sind jedenfalls tot.«
Zumindest lag die Vermutung nahe, dachte er, denn der Lastzug war explodiert, kurz nachdem Gurewitsch das Führerhaus des CAPEK verlassen hatte.
»Die Amerikaner werden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um die Waffe zu finden«, gab Dimitri zu bedenken.
»Unser Plan, wie wir sie zurück in die USA bringen können, ist unverändert gut. Das größere Problem ist das Xenobium. Wir brauchen es, um sie funktionsfähig zu machen«, erwiderte Wladimir.
»Können wir unser Vorhaben überhaupt noch durchführen?«
»Auf jeden Fall«, kam es im Brustton der Überzeugung von Wladimir. Insgeheim hegte er jedoch große Zweifel. Ohne Xenobium war Killswitch nichts weiter als eine stinknormale Bombe, die noch nicht einmal besonders stark war. Nur mit dem Xenobium ausgestattet würde sie die Welt verändern.
Sein Handy meldete sich. Außer seinen Leuten hatte nur noch sein Maulwurf in Pine Gap diese Nummer. Er war auf der Hut, als er antwortete.
»Ja?«
»Ich bin’s«, hörte er eine männliche Stimme.
Sie riskierten keine Namen. Der Anruf wurde von einem V o IP -Service weitergeleitet, man würde ihn nicht verfolgen können. Trotzdem hatten sie Anrufe bisher vermieden.
»Was wollen Sie?«
»Wissen Sie, was zum Teufel passiert ist!«
»Das Paket wurde nicht wie geplant abgeliefert.«
»Das weiß ich selbst! Ich habe schließlich Ohren! Was soll ich jetzt tun?«
»Kommen Sie raus?«
»Nein. Das Gelände ist abgeriegelt.«
»Was ist mit dem Auslöser?«
»Gütiger Gott, den kann ich doch unter diesen Umständen nicht rausschmuggeln! Sie werden sich gedulden müssen.«
»Das geht nicht. Morgen wird unser Briefkasten in Sydney geleert. Wenn das …« In seinem Zorn über das Scheitern seiner Pläne hätte er beinahe Xenobium gesagt, erinnerte sich aber in letzter Minute daran, dass das Wort Alarm auslösen würde. »Wenn es nicht bis spätestens Mitternacht im Briefkasten liegt, sind alle unsere geschäftlichen Absprachen nichtig.«
»Sie können mich doch nicht einfach hängen lassen! Es ist eine reine Zeitfrage, bis man entdeckt, dass ich meine Hand im Spiel hatte.«
»Sie kannten die Risiken und haben eine Stange Geld dafür kassiert.«
Langes Schweigen am anderen Ende.
»Dann packe ich aus.«
»Was wollen Sie denn auspacken? Sie haben doch keine Ahnung, wohin wir das Paket bringen. Mir wird nichts passieren. Sie hingegen werden hingerichtet – wegen Landesverrats. Verlieren Sie also nicht den Kopf, sondern zerbrechen Sie sich ihn lieber darüber, wie Sie mir den Auslöser zuspielen können. Und versuchen Sie gar nicht erst, mich noch einmal anzurufen.«
Er legte auf und ließ das Fenster herunter. Dann löschte er alles, was auf dem Handy war, entfernte den Akku und die Fingerabdrücke und warf das Gerät in hohem Bogen in die Wüste.
»Glaubst du wirklich, er schafft es?«
Wladimir schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Zweifel, aber helfen können wir ihm nicht.«
Ohne das Ablenkungsmanöver der Bombenexplosion war es ein Ding der Unmöglichkeit, das Xenobium unentdeckt aus Pine Gap zu schmuggeln. Wladimir massierte sich die Stirn gegen seine aufkommenden Kopfschmerzen.
»Wenn er erwischt wird, verrät er den toten Briefkasten.«
»Wodurch wir erfahren, dass man ihn geschnappt hat.«
An seinen Maulwurf brauchte er keinen Gedanken zu verschwenden. Der konnte nichts verraten, was den Behörden nützte. Er bildete sich ein,
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