Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
hinter dem Zaun vor sich geht.«
»Wie dem auch sein mag, wer diesen Lastzug zusammenstellte, wusste genau, was er tat. Da steckt eindeutig etwas dahinter. Um eine politische Aussage ging es nicht. Sonst wäre er nicht hinter Fays Sachen her gewesen.«
»Aber dass der ganze faule Zauber mit Roswell zu tun haben soll, will mir auch nicht in den Kopf. Wir haben ja schon eine Menge schräges Zeug erlebt, aber das wäre einfach nur noch verrückt.«
»Ich glaube auch nicht an kleine grüne Männchen. Aber das hier ist ein ganz dickes Ei.«
»Ja, es muss etwas dahinterstecken, sonst würden sie doch nicht zwei Zivilisten in eine Spionagehochburg hineinlassen.«
Sie waren natürlich keine typischen Zivilisten. Gordian arbeitete so eng und häufig mit dem Pentagon zusammen, dass Tyler und Grant zu den größten Geheimnissen Zugang hatten. Trotzdem hatte ihr Status nicht automatisch zur Folge, dass sie einfach in den geheimsten US -Stützpunkt der südlichen Hemisphäre hineinspazieren konnten. Da musste jemand mit Beziehungen seine Hände im Spiel gehabt haben.
Die Sicherheitskontrollen am Tor waren beeindruckend. Den Lastzug aufzuhalten wäre dennoch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, vor allem, da kein Fahrer vorhanden gewesen wäre, den man hätte erschießen können.
Der Wachmann kontrollierte die Papiere der Insassen, während sein Kollege mit einem Spiegel das Chassis von unten überprüfte. Nachdem er eine Runde um das Fahrzeug gedreht hatte, winkte er es durch. Eine Minute später kam es mit quietschenden Reifen zum Halt. Einer der Wachleute stieg aus und riss die Tür auf.
»Los, gehen wir.«
Tyler verließ den Wagen, Grant folgte ihm. Er setzte seine Sonnenbrille zum Schutz gegen das grelle Mittagslicht auf und atmete tief die saubere Luft ein. Dann drehte er sich einmal um die eigene Achse, um sich zu orientieren. Flache weiße Gebäude erstreckten sich auf einem schätzungsweise vier Hektar großen Gelände. Im Norden lagerten elfenbeinfarbene Radardome, die die empfindlichen Antennen vor dem Sand schützten, der von Zeit zu Zeit über das Gelände wirbelte. Nichts unterschied Pine Gap von einer gewöhnlichen Büroanlage in den USA . Grant stellte sich vor, dass der Lastzug an der Stelle explodiert wäre, wo er gerade stand. Von den Gebäuden wäre nur noch ein Trümmerfeld übrig geblieben.
Eine schlanke Frau näherte sich ihnen. Ihr dichtes braunes Haar schwang bei jedem energischen Schritt mit. In ihrem modischen grauen Hosenanzug und der grünen Hemdbluse sah sie nicht wie eine Wissenschaftlerin aus, aber das vernünftige Schuhwerk mit den Gummisohlen passte auch nicht zu einer Verwaltungsangestellten. Sie wäre zum Umwerfen gewesen, hätte sie nicht so ein böses Gesicht gemacht, als sie sich vor ihnen aufbaute.
»Dr. Locke und Mr Westfield, kann ich Ihre Papiere sehen?«
Leidenschaftslos inspizierte sie die Pässe.
»Ich bin Special Agent Morgan Bell, Sonderermittlungen der Air Force.«
»Nett, Sie kennenzulernen, Agent Bell, ich heiße Grant.«
Sie ließ sich nicht ködern.
»Alles, was Sie hier sehen, hören oder lesen, unterliegt strengster Geheimhaltung. Von Rechts wegen dürften Sie hier noch nicht einmal stehen.«
»Wenn es uns nicht gäbe, würden Sie hier nicht mehr stehen«, erwiderte Grant.
»Das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie ein Sicherheitsrisiko sind, das wir in diesem Moment noch weniger als zu anderen Zeiten gebrauchen können.«
Grant betrachtete ostentativ die Rauchwolke im Osten. »Sieht so aus, als sei aus dem Risiko schon der Ernstfall geworden.«
»Sind wir Verdächtige?«, fragte Tyler.
Morgan schüttelte den Kopf.
»Wir haben Sie überprüft, nachdem die Polizei Ihre Identität festgestellt hatte. Wegen Ihrer Unbedenklichkeit halten wir es für ratsam, Sie zu befragen. Immerhin könnten Sie über Informationen verfügen, die wesentlich für die nationale Sicherheit sind. Sie haben Glück, dass man nicht gegen Sie ermittelt, weil Sie sieben Menschen auf dem Gewissen haben.«
»Langsam!«, protestierte Grant. »Wir haben nur zwei getötet. Und das aus Notwehr. Ganz davon abgesehen, dass wir Professor Stevens und Milo Beech gerettet haben, denen es gut geht, wenn mich nicht alles täuscht.«
Morgan pflanzte sich vor Grant auf.
»Mr Westfield, ich überlasse es anderen, Ihnen die Ehrung angedeihen zu lassen, die Sie für das, was Sie heute Morgen getan haben, zu verdienen meinen. Mich beschäftigt ein viel wichtigeres Problem. Sie sind hier, weil ich
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