Die Rueckkehr
wurden. Klein, nicht größer als ein Essteller.
Chu beschrieb sie ihm.
»Nein. Das sind die Abstrahlungen der elektrischen Registrierkassen und der Alarmanlage. Siehst du irgendetwas, das so groß ist wie ein Mensch?«
Das Gespräch wurde im Flüsterton geführt und die beiden hockten hinter dem Geländer. Chu ließ den Blick wieder schweifen, viel langsamer diesmal.
»Ja«, sagte er und sein Puls beschleunigte sich. »Ganz hinten an der Wand bei den Zelten.«
»In einem der Zelte?«
»Ja«, sagte er und versuchte, den roten Klecks genauer auszumachen. Er schien hinter dem Nylonstoff eines großen blauen Zelts auf, dass nach einem Unterstand zum Kochen aussah.
»Er ist groß. Oder es sind zwei.«
»Scheiße«, sagte Deitz. »Dort war der Zigarrengeruch am stärksten.«
»Keine Securityleute?«
»Nein. Das müssen ein paar scheiß Zivilpersonen sein. Waren vielleicht auf dem Klo oder so was. Muss ich übersehen haben. Jetzt muss ich in dieses scheiß Zelt rein. Diese Schmeißfliegen.«
»Was hast du vor?«
Deitz verlagerte das Gewicht und das Gewehr schlug metallisch an seine Gürtelschnalle.
»Sie im Auge behalten. Wenn sie sich aus dem Zelt bewegen, klickst du mich damit an.«
Er gab Chu ein kleines Motorola-Walkie-Talkie und zeigte ihm, wo er den Sprechknopf drücken musste.
»Nur anklicken. Nichts sagen. Hier warten.«
Dann war er wieder weg, in der Dunkelheit hinter der Theke der Waffenabteilung verschwunden. Kurz darauf hörte Chu es piepsen, als Deitz auf seinem Handy eine Nummer wählte. Chu hielt sein Sichtgerät auf das Zelt gerichtet. Bitte nicht bewegen , dachte er. Lasst euch nicht umbringen, dann bin ich nämlich auch tot .
Hinter sich konnte er Deitz reden hören.
»Wer ist da?«
»Hallo, Byron. Mavis Crossfire am Apparat. Wie gehts?«
»Wo bleibt Warren?«
»Mr Smoles wird gegenwärtig von den Medien interviewt. Er erklärt ihnen, dass wir drauf und dran sind, zwei Unschuldige abzuschlachten, weil wir finstere schmierige Leichenfresser sind, die sich das Blut von ihren Messerklingen lecken, nachdem wir kleinen Kätzchen die Kehlen durchgeschnitten haben, weil wir das einfach geil finden.«
»Ich will mit ihm reden.«
»Lässt sich bedauerlicherweise nicht einrichten. Du wirst dich mit meiner Wenigkeit zufriedengeben müssen.«
»Du führst die Verhandlungen?«
»Wie mans nimmt. Verhandeln wir denn?«
»Ich will Smoles sehen.«
»Dann musst du einen Fernseher einschalten. Er amüsiert sich königlich da draußen. Vier Interviews mit denen von hier, und jetzt nimmt er sich das Team von Fox aus Cap City vor. Sie liegen ihm zu Füßen, Byron. Ich glaube, er hatte schon Fernsehschminke im Gesicht, als er hier aufgekreuzt ist.«
»Hat er immer im Handschuhfach. Habt ihr mein Telefon blockiert?«
»Wir haben alle Handyfrequenzen in der ganzen Umgebung blockiert. Und das Festnetz dazu. Das volle Programm. Wenn du reden willst, musst du mit mir reden. Willst du diese abgedrehte Kinderkacke jetzt weiter durchziehen oder bist du vernünftig und kommst raus wie ein Erwachsener?«
»Du kennst meine Forderungen, Mavis.«
»Ach, gehen wir sie doch nochmal durch.«
»Ihr wisst ganz genau, dass ich nichts mit dem Bankraub zu tun habe. Ich will, dass ihr diese Geheimnisverrat-Anschuldigungen fallen lasst. Im Gegenzug verrate ich euch, wer die vielen Cops erschossen hat.«
»Auf so einen Deal kann ich mich nicht einlassen, das weißt du genau. Nicht unter diesen Umständen. Du bist ein Verbrecher auf der Flucht, der einen Wachmann angeschossen hat …«
»Habe ich etwa den Laster an den Hirsch geknallt? Ich war hinten im Käfig, in Ketten, Scheiße nochmal. Als ich zu mir gekommen bin, habe ich geglaubt, dass alle tot sind. Ich bin aus dem Laster gekrochen und war völlig benommen. Ich bin nicht auf die Flucht gegangen. Ich bin umhergeirrt. Das war wie Gedächtnisverlust. Ich habe noch immer diese Kopfschmerzen. Wer weiß, was für ein Trauma ich erlitten habe und welchen Einfluss das auf meine Wahrnehmung hat. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, wie ich hierhergekommen bin. Wahrscheinlich verklage ich die US -Marshals wegen grob fahrlässiger Gefährdung eines Schutzbefohlenen.«
Mavis, die es bei allem Ernst der Lage wirklich scharf fand, dass ein Typ, der in Ketten von zwei riesenhaften Wachen durch die Gegend geschleppt wurde, sich als »Schutzbefohlenen« bezeichnete, musste sich erst wieder sortieren.
»Du bist also mit zwei ausgeborgten Kanonen umhergeirrt und hast
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