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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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nach und hielt alle paar Meter inne, um noch ein paar Blitzlichtaufnahmen zu schießen. Jetzt waren sie an der Treppe und machten sich so schnell wie möglich auf den Weg nach unten, Lemon mit dem Kind in den Armen. Unten an der Treppe blinkten Lichter, blau, rot und weiß. Auf halbem Weg kamen ihnen die Feuerwehrleute und Sanitäter entgegen.

Der Trick der Finsternis
    In jener Nacht, Donnerstagnacht, als Rainey aus der Obhut der Sanitäter entlassen und von Lemon Featherlight nach Hause gefahren worden war, machten Nick und Kate Rainey einen späten Teller Suppe. Beth, Axel und Hannah schliefen schon, aber Rainey nicht.
    Noch nicht.
    Dabei war es lange nach Mitternacht.
    Rainey begriff, dass die Suppe etwas mit dem Ärger zu tun hatte, den Axel und er sich eingebrockt hatten. Er hatte Nick und Kate im Wohnzimmer reden hören, über Pattons Hard und Lieutenant Sutter, Nicks Vorgesetzten, und Richter Theodore Monroe, den Mann, der Rainey Kate überhaupt erst zugesprochen hatte.
    Das klang in seinen Ohren alles nicht so toll.
    An der Art, wie sie dasaßen, ohne einander richtig anzublicken, und redeten, wie Erwachsene es tun, wenn sie Dinge besprechen wollen, die mit dir zu tun haben, ohne dass du mitreden darfst, konnte Rainey sehen, dass da irgendetwas Großes auf ihn zukam, und es konnte nichts Gutes sein.
    Als er aufgegessen hatte, hatte er, obwohl sie sich so sehr bemüht hatten, den Verdacht, dass die Cops die Leiche von Alice Bayer im Tulip gefunden hatten und er morgen nicht in die Schule gehen würde, weil Kate ihn zu Dr.   Lakshmi bringen wollte, der Gehirnologin, die nach ihm gesehen hatte, als er im Koma lag.
    Aus dem, was Nick und Kate sagten, und aus dem, was sie nicht sagten, entnahm Rainey, dass der Besuch bei Dr.   Lakshmi ihm gegen die Cops helfen sollte. Rainey war sich ziemlich sicher, dass es um etwas ging, was sie in den Krimiserien im Fernsehen immer »auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren« nannten.
    Soweit er das verstand, bedeutete »auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren«, dass Kate und Nick ihn in der Klapse abliefern wollten.
    Normalerweise hatte Rainey, der nur ein Kind war, das mit Schreien, Kreischen, Flennen, Heulen und Betteln geregelt.
    Aber jetzt ging da in seinem Inneren etwas Neues ab, er hörte diese quietschende kratzige, summende Insektenstimme, die sich bei ihm im Kopf eingenistet hatte.
    Rainey hatte versucht, dieses neue Ding nach seinem Namen zu fragen – es fühlte sich an, als wäre es in ihm, ohne ein Teil von ihm zu sein –, aber er hörte immer nur
nichts
, und dann spürte er einen scharfen Nadelstich in seinem Schädel, wie von einer Biene.
    Rainey glaubte nicht, dass dieses summende stechende Ding in seinem Kopf ein … liebes Ding war. Er fand es überhaupt nicht nett.
    Rainey kam es so vor, als hätte er einen Ohrwurm im Kopf oder eine Schlange, und dieser Gedanke machte ihm Angst.
    Denn was, wenn es in seinem Hirn Ohrwurmbabys kriegen würde und diese Ohrwurmbabys selber Ohrwurmbabys kriegen würden und sie alle anfingen, ihm von innen das Hirn wegzufressen, und was, wenn ihm eines der Ohrwurmbabys eines Tages beim Frühstück oder beim Spielen mit Axel aus dem Ohr oder dem Mund krabbeln würde und alle es sahen …
    Diese Gedanken machten ihm Angst und ein Teil von ihm fand, dass er Nick und Kate davon erzählen sollte …
    Aber …
    Aber was immer ihm da auch im Gehirn saß, es mischte Worte unter das Summen und das Schnalzen, und die Worte waren irgendwie hilfreich, wenn es darum ging, darüber nachzudenken, was er in seiner … Lage … tun sollte.
    Im Augenblick sagte es
sag nichts sag nichts diese Menschen sind nicht deine Freunde sag nichts warte ab
, was Rainey so interpretierte, dass er jetzt nichts tun, sich ganz ruhig verhalten und abwarten sollte.
    Also aß er sein Abendbrot – sogar die Erbsen – und hielt den Kopf unten, während Nick und Kate sich besprachen.
    Aus dem Tonfall, nicht aus den Worten las Rainey ab, dass Kate eher auf seiner Seite war, Nick dagegen nicht. Meistens war Nick ein netter Typ, besonders wenn Rainey, Axel und Hannah dabei waren, aber heute Nacht würdigte er Rainey, ganz anders als sonst, keines Blickes.
    Aber wenn Rainey ihn nicht ansah und dann den Blick hob, beobachtete Nick ihn – analysierte ihn –, mit diesen kalten Cop-Augen.
    Also befahl ihm dieses Ding in seinem Kopf (wie sollte er es denn anreden –
wir sind kein Ding
):
bedeckt halten aber einen klaren Kopf behalten heute Nacht ist eine wichtige

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