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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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ihnen durch die Glastüren ins schattige Kühl der Halle voran.
    Leise Musik hing in der Luft, eine fröhliche Klaviersonate. Ein schlanker Asiat mit Porzellanhaut und harten schwarzen Augen sah ihnen bei ihrem Weg über die leuchtenden Böden zu. Er war klein und adrett, trug einen gut geschnittenen schwarzen Anzug und ein blasslila Hemd, saß an einem französischen Sekretär und ließ die Hände auf einer großen, in grünes Leder gebundenen Kladde ruhen. Als Nick ihm einen Blick zuwarf, lächelte er.
    Er heiß Mister Quan und war der Portier, was den schwarzen Anzug und das blasslila Hemd erklärte, nicht aber die überdimensionierte Fliege in chromgelber Seide. Vielleicht war sie unerklärlich.
    Nick war halb durch die Halle, als sein Handy klingelte. Es war Kate.
    »Einen Augenblick bitte. Das ist wichtig.«
    Er entfernte sich ein paar Schritte und gab Beau Norlett und Edgar Luckinbaugh Zeit, in starrem, eisernem Schweigen über die auffälligen Schwächen des jeweils anderen nachzudenken, charakterlich und von der Hautfarbe her.
    »Kate, wie geht es Beth?«
    »Na ja, Reed hat angerufen. Byron ist verhaftet worden? Was hat das zu bedeuten?«
    Nick erklärte es ihr in Grundzügen.
    Kate war nicht schwer von Begriff.
    »Glaubst du wirklich, dass er etwas mit diesem schrecklichen Überfall zu tun hatte?«
    »Würde mich sehr überraschen, selbst wenn Byron so blöd wäre, Beute aus einer Raub- und Mordsache in seinem Laster rumliegen zu lassen. Aber diese chinesische Geschichte, da stimmt irgendwas nicht. Wie hat Beth es aufgenommen?«
    »Sie ist geschockt. Aber nicht traurig. Ich glaube, bei Byron kann sie nichts mehr überraschen. Sie ist gerade unten und redet mit Axel und Hannah.«
    »Hatte Reed irgendwelche Neuigkeiten, was deinen Vater angeht?«
    »Noch nicht. Er kommt heute Abend zurück. Ich habe ihn gebeten, zu uns zu kommen. Kannst du zum Abendessen zu Hause sein?«
    Nick sah auf die Uhr.
    »Wahrscheinlich schon. Wir müssen wohl den Familienrat einberufen.«
    »Ja. Bitte versuch zu kommen. Es gibt viel zu besprechen. Ich habe Beth und die Kinder gebeten, für eine Weile bei uns einzuziehen. Wir können die Remise für sie fertigmachen. Ist das okay?«
    »Du möchtest noch immer, dass Rainey Teague zu uns zieht, oder?«
    »Ja. Er kommt bald aus der Reha. Irgendwo muss er hin. Ich bin sein Vormund.«
    »Volles Haus, Kate.«
    »Ja. Für eine Weile. Es könnte gut für Rainey sein, andere Kinder um sich zu haben.«
    »Vielleicht.«
    Ob es wohl gut für Axel und Hannah ist, Rainey um sich zu haben? , dachte er. Das ist hier die Frage .
    »Nick … ist das alles okay für dich?«
    Eine Pause.
    »Das kommt schon, Kate. Das kommt schon.«
    »Danke, Nick. Du weißt, wie wichtig das für mich ist. Schaffst du es auch wirklich zum Abendessen? Reed wird bis dahin hier sein. Dann können wir über alles reden. Okay? Die ganze Familie.«
    »Ich komme. Ich reite spät durch Nacht und Wind und erreiche den Hof mit Mühe und Not.«
    »Mein Erlkönig! Und bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt.«
    »Lieber nicht. Ich liebe dich, Schatz.«
    »Ich dich auch. Ciao.«
    Nick konnte sehen, dass Edgar und Beau genug Zeit miteinander verbracht hatten, um ihrer gegenseitigen Abneigung den letzten Schliff zu geben. Er versuchte, die Spannung zwischen ihnen zu ignorieren. Mark Hopewell, der Manager im Dienst, kam mit besorgter Miene hinter der Rezeption hervor.
    »Detective Kavanaugh. Was am Mauldar Field passiert ist, tut mir sehr leid.«
    »Danke Mark. Dies ist Detective Norlett. Nicht weglaufen, Edgar«, sagte er, als der Page sich zum Gehen wandte. »Mir dir möchten wir auch reden.«
    »Wir können zu mir ins Büro gehen«, sagte Hopewell und brachte sie in einen kleinen zugemüllten Verschlag hinter der Rezeption, beleuchtet von einer grellen brummenden Neonröhre an der Decke. Hopewell schenkte Kaffee aus – er duftete herrlich – und reichte ihn herum. Nick setzte sich, trank einen Schluck – der Kaffee schmeckte so gut, wie er roch –, Beau stand bedrohlich da, Edgar hing herum und Hopewell zwängte sich neben seinen Schreibtisch und nahm einen Stapel Papier in die großen rosa Hände.
    »Detective, darf ich fragen …«
    »Mark, wir kennen uns. Sagen Sie Nick zu mir, okay?«
    Mark nickte, brachte aber kein Lächeln zustande.
    »Danke, Nick … hat es Überlebende gegeben?«
    Nick schüttelte den Kopf.
    »Sie sind bei der Luftwaffe der Nationalgarde, oder?«
    Hopewell nickte.
    »Dann ist Ihnen der Ausdruck

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