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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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ihnen nur verraten, wo sie eine besondere Sorte grünen Tee bekommen können.«
    Hopewell machte eine Pause und suchte offenbar nach den richtigen Worten.
    »Quan hat etwas gesagt, das ich damals komisch fand. Komisch im Sinne von merkwürdig, meine ich. Er ist Mandarin – oder spricht es jedenfalls –, aber er hat ein Wort verwendet, das ich immer für kantonesisch gehalten habe, und so wie er es verwendet hat, nach allem, was ich jetzt gehört habe, da frage ich mich …«
    »Äh, Mark … worauf wollen Sie hinaus?«
    »Meine Frau sagt immer, dass ich gerne abschweife, Nick. Das Wort war gweilo, im chinesischen Sprachgebrauch eine rassistische Beleidigung für Weiße. Es bedeutet Gespenster, wohl weil wir alle so blass sind, dass wir wie Gespenster aussehen. Aber diesmal hat er es benutzt, um Mr   Dak und seine Leute zu beschreiben. Also habe ich gedacht, meint er das wörtlich?«
    »Weil man auch einen Spion manchmal Gespenst nennt?«
    »Genau. Ja. Also habe ich ihn gerade eben danach gefragt, und er ist ganz zappelig und komisch geworden, aber am Ende hat er gesagt, für ihn hätten sie alle ›nach guangbo gerochen‹. Ich habe ihn gefragt, was ›guangbo‹ bedeute, und er hat gesagt, sie hätten ihn an die chinesische Geheimpolizei erinnert, die in ganz China verhasst sei.«
    »Gut gemacht, Mark. Von Quan brauchen wir auch eine Aussage. Sind die Zimmer schon gemacht worden?«
    »Nein. Sobald klar war, dass es einen Flugzeugabsturz gegeben hat und Sie vorbeikommen würden, habe ich ihre Zimmer abschließen und versiegeln lassen.«
    »Wann ist dort zum letzten Mal saubergemacht worden?«
    »Gestern Abend um zehn gab es einen Turn-Down-Service. Aber geputzt werden die Zimmer alle vor zwölf, je nachdem, wann die Gäste weg sind.«
    »Also ist das fast vierundzwanzig Stunden her?«
    »Ja.«
    Nick warf Beau einen Blick zu.
    »Ruf den Lieutenant an, ja? Sag ihm, wir brauchen die Spurensicherung hier für die Zimmer. Wir werden uns um Diskretion bemühen, Mark, aber dieser Absturz, diese Leute sind chinesische Staatsangehörige, also wird sich das State Department einmischen und vielleicht auch das FBI . Und diese Verbindung zu Byron Deitz … da stimmt etwas nicht.«
    »Ich habe mir das durch den Kopf gehen lassen«, sagte Luckinbaugh. »Ich habe so eine Ahnung, wollen Sie sie hören?«
    »Aber sicher doch«, sagte Nick.
    »Na ja, die Firma von Mr   Deitz war in Quantum Park für die Security verantwortlich«, sagte Luckinbaugh. »Da liegt jede Menge Hightech-Zeug rum. Geheime Sachen. Vielleicht waren sie deshalb hier. Die Chinesen. Vielleicht stammte ›das Teil‹ von dort.«
    Alle starrten Luckinbaugh an. Es war, als hätte ein ausgestopfter Thunfisch plötzlich Catull rezitiert. Er war ein bigotter Mensch, aber ein ziemlich guter Cop war er offenbar auch.
    »Oh Mann«, sagte Nick. »Gar nicht schlecht, Edgar. Klingt plausibel. Und ich hoffe aufrichtig, dass du falsch liegst.«
    Luckinbaugh zuckte die Achseln, war aber sichtlich zufrieden.
    Wieder Schweigen.
    »Edgar, hat einer von diesen Leuten irgendetwas mit FedEx verschickt oder in den Briefkasten geworfen?«
    Luckinbaugh schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sir. Mister Hopewell hat sich erlaubt, den Briefkasten zu durchsuchen. Da war nichts. Und sonntags holen FedEx und UPS nicht ab. Deren Briefkästen sind auch leer. Und der Shuttlebus hat sie direkt nach Mauldar Field gebracht, ohne Zwischenhalt, um etwas abzugeben. Wenn sie es hier bei der Abreise bei sich hatten, dann war es beim Start mit im Flugzeug.«
    Darüber dachten sie alle nach.
    »Na, dann wissen wir ja jetzt, wo es ist«, sagte Beau dann. »Was immer es war.«
    »In einem Krater im vierzehnten Grün«, sagte Nick.
    »Ganz genau.«
    Nick stand auf.
    »Okay. Mark, Edgar, vielen Dank.«
    »Wie geht es jetzt weiter?«, wollte Hopewell wissen.
    »Beau und ich fahren nach Gracie und setzen uns mit Byron zusammen, mal sehen, was er zu alldem zu sagen hat. Wir beordern unsere Leute vom CID her, die Ihre Aussagen aufnehmen, in den Zimmern alles eintüten, die Kontakte der Chinesen überprüfen. Wir wären dankbar, wenn Sie so lange nichts davon nach draußen dringen ließen. An der Absturzstelle sind Übertragungswagen aufgefahren. Früher oder später werden sie rausfinden, wo die Opfer übernachtet haben. Dann haben Sie die am Hals.«
    »Von uns bekommen sie kein Wort zu hören«, sagte Hopewell.
    »Ganz richtig«, sagte Luckinbaugh mit einem letzten trotzigen Seitenblick auf Beau.
    Nick und Beau

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