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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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einem Colt Anaconda und Coker mit seiner Dienst-Beretta.
    Coker trug Zivil.
    Edgars SMS war eingetroffen, als er zum Revier an der North Ring Road unterwegs war. Coker hatte heute Abend Dienst von acht bis acht, zwölf Stunden als Schichtleiter.
    Coker war rechts rangefahren und hatte die Nachricht gelesen, dann hatte er auf dem Revier angerufen und Jimmy Candles, dem anderen diensthabenden Beamten, gesagt, ihm sei etwas dazwischengekommen und er werde später da sein. Jimmy Candles hatte das nichts ausgemacht. An diesem Abend war sowieso nicht viel los. Er hatte Coker angeboten, die ganze Schicht zu übernehmen, wenn Coker am Tag darauf für ihn einsprang. Coker hatte sich bedankt – er hatte sowieso viel Zeit zum Krankfeiern gut, weil er nie krank wurde.
    Er hatte sich weggeklickt und Danziger angerufen.
    Danziger hatte an der Kreuzung Ring Road/Arrow Creek auf ihn gewartet. Allzu beunruhigt war er nicht, aber er hatte trotzdem seine liebste Handfeuerwaffe dabei, und das wollte etwas heißen.
    Dass dieser kleine Köter Endicott sich Lyle Crowder geschnappt hatte, war für beide Anlass zur Sorge. Nicht weil Lyle Crowder ihnen sehr am Herzen lag, sondern weil es eine Chance gab – gering, aber real –, dass Crowder diesen Endicott auf eine Spur setzte, die ihn zu Danziger führte, der dem Jungen fünftausend Dollar geschickt hatte, nebst genauen Anweisungen, und nach getaner Tat noch einmal fünftausend dazu.
    Danziger hatte die Päckchen bei FedEx in einen Kasten geworfen, aber an Flughäfen gab es Überwachungskameras, und wenn Crowder Endicott einen Zeitrahmen und einen Versandort gegeben hatte, würde ein hartnäckiger Detektiv früher oder später auf ein paar Minuten Video stoßen, die allen beiden eine neue Dimension von Ärger einhandeln würde.
    Coker hatte das Handy von Radio Shack in der Hand, das nicht registrierte, das er nur zur Kommunikation mit Edgar verwendete. Außerdem hatte er den Polizeifunkscanner eingeschaltet und auf die Frequenz der Ortspolizei von Niceville eingestellt. Es gab etwas Funkverkehr wegen der Ablösung der Streifenwagen, die den Tatort am Pattons Hard bewachten.
    Dazu fiel Coker etwas ein.
    »Pattons Hard. Weißt du, nach wem sie wegen dieser Sache fahnden? Nach Rainey Teague.«
    »Ach, echt? Warum denn nach dem?«
    »Jimmy Candles hat gesagt, Tig Sutter hat ihn und noch eine Blage im Verdacht, wegen der Wasserleiche, die sie gestern Morgen aus dem Tulip gezogen haben.«
    »Wer war die Wasserleiche?«
    »Das sagen sie nicht. Aber am Tatort waren Sachen von den Kindern.«
    »Wie alt ist der, so was wie zwölf?«
    »Hat nichts zu sagen. Der jüngste Killer, dem ich je Handschellen angelegt habe, war zehn. Oben in Gracie. Joey La Monica mit Namen. Hat seiner Mama die Kehle durchgeschnitten, weil er an das Geld von der Stütze wollte. Seiner kleinen Schwester auch, weil sie zugesehen hatte. Eine Woche später ist den Nachbarn aufgefallen, dass es so komisch roch. Die Kollegen, die als Erste am Tatort waren, haben den Jungen auf der Couch gefunden, beim NintendoSpielen. Seine Mutter und seine Schwester lagen oben in der Wanne. Später hat er mir erzählt, er sei nicht kräftig genug gewesen, seine tote Mutter die Treppe hochzuschleifen, also habe er sie zerstückeln müssen. Er wollte noch sein Nintendo-Spiel fertig spielen, bevor ich ihn mitgenommen habe. Eiskalter kleiner Wichser. Haben ihn im Angola-Knast abgestochen.«
    »Das ist ja wirklich eine rührende Geschichte, Coker. Schönen Dank auch.«
    Coker war wieder mit dem Handy zugange.
    »Aber gerne doch. Manche werden einfach so geboren. Scheiße, was treibt Edgar denn?«
    »Jetzt nerv ihn nicht, Coker. Er hat gerade solo eine Tür eingetreten. Er hat beide Hände voll zu tun. Er war ein guter Cop. Er weiß, wie man das macht. Er sagt uns schon …
    Cokers Handy piepste.
     
    BEIDE AUSGESCHALTET
BITTE UM ANWEISUNGEN
    Coker hielt Danziger kurz den Bildschirm hin.
    »Könnte von Edgar sein. Oder von Endicott «, sagte Danziger.
    »Genau.«
    »Habt ihr ein Codewort ausgemacht?«
    »Nein. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass Edgar richtig in den Kampf ziehen muss. Vorschläge?«
    »Frag ihn nach seiner Frau.«
    »Seine Frau ist tot.«
    »Eben.«
    Coker tippte.
     
    WIE GEHT ES FRANCIS?
    Eine Pause.
     
    NOCH IMMER TOT HABE BEIDE
BITTE UM ANWEISUNGEN
    »Noch immer nicht zufrieden?«, fragte Danziger.
    »Nein.«
    »Ruf ihn doch an.«
    »Nicht von diesem Handy aus. Keiner soll meine Stimme mit dieser Kiste in Verbindung bringen

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