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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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sagte sie mit einem hysterischen Unterton. »Das wollten sie nicht, wegen Hannah!«
    »Das verstehe ich nicht …«
    »Ich hatte Hannah dabei, deshalb. Na ja, Beth hat Axel in die Schule gebracht und dann hatte sie einen Anwaltstermin wegen Byrons Nachlass. Also habe ich Hannah mitgenommen und Rainey ins WellPoint gefahren. Aber Hannah hatte im Wagen einen Anfall. Sie hat behauptet, sie bekomme von Rainey Kopfschmerzen. Also wirklich, aber okay, ich habe sie gefragt, wie er das macht, und sie hat gesagt, Rainey bringe ihr Hörgerät zum Pfeifen …«
    »Und Rainey war wo?«
    »Auf dem Vordersitz, neben mir. Hannah saß hinten. Nick, Rainey hat nicht einmal ein Wort gesagt. Er hat aus dem Fenster gestarrt, mit eisigem Schweigen. Er hatte auch kein Handy oder sonst was dabei. Er hat überhaupt nicht auf sie geachtet. Aber Hannah ist am Schreien …«
    »Was sagt sie?«
    »Was sie sagt? Nichts Vernünftiges. Sie ist ein Kind, Nick. Etwas über Gesumm und Geplapper in ihrem Kopf. Kreischendes Geplapper, sagt sie. Aber sie hat offenbar Schmerzen, also, starke Schmerzen. Ich konnte sie nicht im Wagen lassen, also musste ich sie mit hineinnehmen, mit Rainey, und wir haben Rainey angemeldet, und sie haben mir erklärt, dass ich Hannah nicht mit in die Klinik bringen darf – Kinder sind als Besucher nicht erlaubt – und sie ist völlig aufgelöst – also lasse ich sie Rainey mitnehmen – er hat sich nicht einmal nach mir umgedreht, Nick – aber kaum ist die große Stahltür zu, ist sie still und hört auf zu weinen. Jetzt sei ihr Hörgerät in Ordnung, sagt sie. Also lasse ich sie eine Sekunde vorne sitzen und gehe an der Anmeldung nach Rainey fragen, und sie sagen, er werde auf Röntgen, Fluoroskopie und Angiografie vorbereitet, und etwas namens Computertomografie, und später würden sie noch eine Lumbalpunktion vornehmen. Alles gleich dort. Sie haben gesagt, die Untersuchung werde mehrere Stunden dauern, und nein, ich könne nicht dabei sein, wenn ich Hannah mitbringe. Ich bin wieder raus, nach Hannah sehen. Sie hatte Hunger. Wir sind zu McDonalds gegangen. Spazieren gefahren. Haben Beth zum Mittagessen getroffen. Haben vorbeigeschaut, um zu fragen, wie es ihm geht – und weg ist er! Ich habe ewig versucht, dich zu erreichen, Nick!«
    »Tut mir leid, Baby, wirklich. Ich war in einer Besprechung mit Tig, wegen Rainey. Danach habe ich Beau besucht. Im Krankenhaus musste ich das Handy ausschalten. Tut mir leid, Baby. Wo bist du?«
    »Im Auto, nach ihm suchen. Beth ist auch hier. Eufaula passt auf Axel und Hannah auf. Ich habe bei der Ortspolizei angerufen, aber die unternimmt offenbar nicht viel. Also tun wir was.«
    »Wo sucht ihr?«
    »Wir waren am Pattons Hard. Da ist alles voller Absperrband, und zwei Streifenwagen lassen niemanden heran. Jetzt fahren wir rüber zu Sylvias Haus, falls er dort ist.«
    »Hast du Lemon angerufen?«
    »Ja. Wir treffen uns dort. Kannst du auch kommen?«
    »Das geht nicht, Kate. Ich bin auf dem Weg zu einem Tatort. Zwei Tote. Da komme ich nicht weg.«
    »Und was ist mit Rainey?«
    »Ich habe mit Tig gesprochen. Wie ich gesagt habe, er lässt sich Zeit mit der Sache, ich glaube, er will uns Zeit geben, uns vorzubereiten. Bisher hat Tig zum Fall Alice Bayer keine Erklärungen abgegeben. Sie ist einfach eine unbekannte Wasserleiche, die wir aus dem Tulip gezogen haben. Aber wenn Rainey wieder verschwunden ist, wird Tig eine Fahndungsmeldung ausgeben, die von den Jungs in Niceville sehr ernstgenommen werden wird. In einer Stunde haben sie ihn.«
    »Aber sie werden ihn verhören, oder?«
    »Nicht ohne Anwalt. Ein Minderjähriger darf nach dem Gesetz nicht ohne Anwesenheit eines Elternteils oder eines Anwalts zu einem Fall befragt werden. Wenn sie ihn finden, bringen sie ihn zu dir, wo immer du bist. Dafür wird Tig sorgen. Wir können ihm vertrauen. Rainey taucht wieder auf.«
    »Wir fahren trotzdem zu Sylvias Haus. Und du willst uns wirklich nicht dort treffen?«
    »Es geht nicht, Baby. Es geht einfach nicht.«
    »Na gut. Dann also wieder Lemon, Beth und ich. Vielleicht sollten wir ihn fest engagieren. Wie Miles für Sylvia. Unser privater Escort-Service. Das war doch früher Lemons Job, oder? Gelangweilte Ehefrauen unterhalten, deren Gatten einfach zu viel arbeiten.«
    Das tat weh, aber er beherrschte sich.
    »Kate, du bist wütend und mitgenommen. Das verstehe ich. Aber das war unter deiner Würde. Wenn du so über Lemon denkst, dann ruf ihn nicht an. Und da du gerade fragst, ich habe

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