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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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ihn schon engagiert.«
    Sie stutzte.
    »Wieso?«
    Nick erklärte es ihr. Er hatte Lemon eingestellt, damit er ihm half herauszufinden, was mit Rainey los war und im Grunde mit ganz Niceville.
    »Aber warum Lemon? Warum nicht einer deiner Leute vom CID ?«
    »Weil außer Lemon keiner daran glaubt. Und er glaubt daran, weil er es erlebt hat. Aber wenn du damit nicht einverstanden bist, ist er weg. Ich rufe ihn an, sobald du aufgelegt hast.«
    Sie schwieg.
    Er konnte sie atmen hören und hörte, wie Beth im Hintergrund an ihrem Handy wieder mit den Cops sprach, und die Musik und das Brummen der Reifen auf der Straße. Kate war noch am Fahren, obwohl sie telefonierte, und er lenkte sie ab.
    »Schatz, du solltest rechts ranfahren …«
    »Nein. Tut mir leid. Du hast recht. Es ist nur … wir versuchen, Rainey zu helfen, aber er macht es uns ziemlich schwer. Weißt du, was er noch getan hat?«
    »Ich traue mich gar nicht zu fragen.«
    »Ich war eben am Geldautomaten, um ein bisschen Geld für die Suche zu ziehen. Meine Karte war nicht mehr im Geldbeutel. Gestern Abend war sie noch da, aber sie ist weg. Ich habe bei der Bank angerufen und sie haben gesagt, jemand habe gerade eben mit meiner Karte tausend Dollar abgehoben. Ich glaube, das war Rainey. Das kann kein Zufall sein!«
    »Wie ist er an deine PIN -Nummer gekommen?«
    »So wie auch an den Code für das Haus von Sylvia. Aus meinem Kalender. Ich kann mir meine PIN - und Codenummern nie merken. Das wusste Rainey. Dieser Junge ist völlig außer Kontrolle, Nick. Aber dumm ist er nicht. Er geht systematisch vor, Nick. Ganz wie ein erfahrener Krimineller. Er agiert planvoll und verschafft sich Geldquellen. Als würde ihm ein Erwachsener helfen .«
    »Fährst du noch?«
    Eine kurze Pause
    »Ja. Wir sind unterwegs zu Sylvias Haus.«
    »Okay. Leg auf. Lass dein Handy eingeschaltet. Ich rufe Tig an. Er macht der Polizei von Niceville Feuer unter dem Arsch. In einer Stunde haben sie ihn. Okay? Alles wird gut. Wirklich, Baby.«
    »Nach allem, was passiert ist?«
    »Wir kennen uns beide mit Crashkids aus. Du ernährst dich von ihren Elten. Früher oder später haben sie sich alle wieder gefangen, oder etwa nicht?«
    Ein paar Augenblicke vergingen.
    Nick spürte, dass sie darüber nachdachte.
    »Das stimmt. Alle. Fast alle.«
    »Na also.«
    Mehr ruhiger Atem.
    »Danke. Es geht mir besser.«
    »Gut. Das ist mein Lebensziel.«
    Sie lachte sogar. Schwach und sorgenvoll, aber sie lachte. Also lachte er auch.
    »Nein, im Ernst, Baby. Du machst mich zu einem ganzen Menschen.«
    »Du liebe Zeit. So ein Scheiß. Geh arbeiten, Nick.«
    »Halt mich auf dem Laufenden! Und pass auf dich auf, Baby.«
    »Du auch, Nick. Bis bald.«
    Als er das Motel 6 erreichte, hatten die Kollegen von der Streife das Gelände abgesperrt. Unten auf dem Parkplatz standen zwei Streifenwagen mit voller Festbeleuchtung, und das irre Flackern schien von den Wänden und Fenstern wider, als wären des Teufels Glühwürmchen unterwegs. In rosa- und goldfarbener Pracht ging die Sonne unter, die Straßenlaternen leuchteten und an der Absperrung drängten sich die Gaffer.
    Ein Streifencop hielt das Absperrband hoch, er ließ seinen Crown Vic darunter hindurchrollen und hielt an der Treppe zum ersten Stock. Oben an der Treppe stand Mavis Crossfire, die Hände in den Hüften, und blickte mit einem irren Lächeln auf ihn herab.
    »Jesus, Maria und Josef, Er ist uns wieder erschienen«, sagte sie. »Habe ich dich nicht beim Galleria-Einkaufszentrum gesehen? Hast du kein Privatleben?«
    »Nein. Habe ich nicht. Du ja auch nicht, wie ich sehe.«
    »Ich bin befördert worden. Ich bin jetzt für sechs Abschnitte zuständig. Du siehst ein bisschen freakig aus, Nick.«
    Nick erzählte ihr, dass Rainey wieder abgehauen war.
    »Mein Gott. Glitschiger kleiner Scheißer. Der übernimmt am Ende noch das Flucht- und Deckungstraining bei den Navy Seals.«
    »Ich möchte wirklich nicht über ihn reden, Mavis.«
    »Okay. Dann lassen wir das. Wie geht es Andy Chu?«
    »Außer Gefahr. Boonie hat ihm zwei riesige FBI -Typen ins Zimmer gesetzt, die ihn schief angucken. Er hängt am Tropf und wird die zerschmetterte Schulter noch lange im Gips tragen. Bisher ist Boonie sich noch nicht sicher, ob er Geisel oder Mittäter war. Eher Mittäter, glaubt er.«
    »Hat Chu sich einen Anwalt genommen?«
    »Noch nicht. Aber sie haben ihn ziemlich ruhiggestellt. Boonie hat noch nicht versucht, ihn zu verhören. Jedenfalls, ich war heute Nachmittag da und

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