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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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eingekotet. Seine blauen Augen waren aufgerissen, Schock und Schrecken standen ihm ins Gesicht geschrieben.
    Die andere Leiche lag mitten im Zimmer, sie gehörte einem grobknochigen älteren Mann mit fahler Haut, in einem schwarzen Anzug und einem weißen Hemd mit schmaler schwarzer Krawatte. Sie lag auf den Rücken hingestreckt, mit einer sternförmigen Austrittswunde in der Schädeldecke.
    Als Nick nähertrat, entdeckte er den Einschuss unter dem Kinn des Mannes, ein Loch mit gewölbten Rändern dort, wo das Mündungsfeuer die weiche Haut am Unterkiefer aufgerissen hatte. Rund um das Einschussloch konnte man schwarze Spritzer erkennen. Schmauchspuren. Es handelte sich also um einen – möglicherweise aufgesetzten – Nahschuss.
    Außerdem hatte der Mann eine frische sieben Zentimeter lange Platzwunde an der Stirn, die ihm zu Lebzeiten zugefügt worden sein musste, weil sie wie verrückt geblutet hatte, bis ihm die Kugel ins Hirn gegangen war. Nick blickte auf und sah die Spritzer aus Blut und Hirnmasse an der Decke kleben, in ihrer Mitte ein großes schwarzes Loch, wo die Kugel in der Decke eingeschlagen war.
    Also hatte der Mann mitten im Zimmer gestanden, als er sich die Kugel gefangen hatte.
    Nick blickte zu Boden und sah den 45er Colt auf dem orangefarbenen Flokati liegen. Die rechte Hand des Mannes lag in seine Richtung ausgestreckt, als sei der Colt ihm aus der Hand geflogen, nachdem die Kugel ihr Ziel getroffen hatte.
    Nick ging in die Knie und schnupperte an der Hand des Mannes. Mavis hielt sich zurück und sah ihm zu, schweigend, obwohl sie sich schon selbst eine Meinung über den Tathergang gebildet hatte.
    Nach einer Weile entfernte Nick sich von den Leichen und drehte eine Runde am Rand des Zimmers, ohne etwas anzufassen, wobei er sich Gummihandschuhe überstreifte.
    Selbst bei offener Tür und in der Zugluft war der Gestank nach Blut und Körperflüssigkeiten beißend. Solange Nick nichts sagte, würde Mavis es auch nicht tun. Aber sie atmete durch den Mund und sehnte sich nach VapoRub.
    Nick kam wieder an die Tür und stellte sich neben sie.
    »Okay. Folgendes will man uns glauben machen. So ein krankes Sex-Ding. Das Opfer auf dem Bett, gefesselt und geknebelt. Ins Bein geschossen, sieht nach einer Neun-Millimeter aus. Eine weitere Kugel in die Stirn, größeres Kaliber. Typisches sternförmiges Einschussloch mit starken Schmauchspuren, also auch hier ein Nahschuss. Jemand hat sich mit einer kleinen Bohrmaschine an ihm zu schaffen gemacht. Knie, Fußknöchel, Ellenbogen, Hüften und Kiefer. Überall da, wo man leicht in den Knochen kommt. Die Schmerzen müssen höllisch gewesen sein. FFT , danach soll das hier aussehen. Fesseln. Foltern. Töten. Das Motiv? Sadistische sexuelle Kicks.«
    Mavis schwieg, lächelte aber.
    Nick fuhr fort.
    »Der ältere Mann im Anzug wird uns als Täter hingelegt und der hübsche Junge als Opfer. Der Alte kriegt keinen … er kriegt zu viel. Er schießt dem Jungen eine Kugel in den Kopf und dann, in einem Anfall von Gewissensbissen, hält er sich den großen Colt da drüben ans Kinn und verziert die Decke. Klappt zusammen, der Colt fliegt durch die Gegend, und da haben wir den Salat.«
    »Ein Bild der Reue?«
    Nick grinste sie von der Seite an.
    »Ganz genau. Schießpulvergeruch an der Schusshand, also hatte er die Waffe möglicherweise in der Hand, als sie abgefeuert wurde. Wie mache ich mich, Mavis?«
    »Du bist ein Künstler«, sagte sie und wartete auf das Kunstwerk.
    »Ganz recht. Nur dass es sich bei dem toten Jungen um Lyle Preston Crowder handelt, der im vergangenen Frühjahr damit berühmt wurde, dass er auf dem Interstate 50 mit einem Tieflader voller Baustahl umgekippt ist, worauf ein paar fromme Muttis ums Leben kamen und im Umkreis von vielen Meilen alle verfügbaren Streifenwagen gebunden waren.«
    »Und vierundvierzig Minuten später wird die First Third Bank in Gracie ausgeraubt«, sagte Mavis.
    Mavis hatte die Identität des Jungen an der Rezeption erfragt, aber Nick hatte ihn am Gesicht wiedererkannt. Sie war beeindruckt.
    »Ich weiß nicht, wie es dir ging, aber ich war damals davon überzeugt, dass der Junge etwas mit der Sache zu tun hatte.«
    »Ich auch«, sagte Mavis. »Aber Boonie ist nie darauf eingestiegen, und der Fall lag bei den Bundesbehörden.«
    »Na, ich glaube, da war noch jemand unserer Meinung. Sieht aus, als hätte er Lyle zu diesem Bankraub verhört und die Ernsthaftigkeit seiner Fragen mit der Bohrmaschine unterstrichen. Die Beute

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