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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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hierher beschattet hat, dass er von Mr   Unbekannter Kunde den Auftrag hatte, Mr   Nummer Drei zu beschatten, und dass er beschlossen hat, hier solo reinzugehen und dafür erschossen worden ist.«
    »Weil er glaubte, hier werde ein Verbrechen begangen? Und der Cop in ihm sagt, dass er etwas unternehmen muss?«
    »So in der Art, ja.«
    »Hat dieses Hotel eine Überwachungsanlage, die die Treppe abdeckt?«
    »Ja. Die Festplatte habe ich für dich unten. Ich habe mir das Video angesehen. Man sieht Leute kommen und gehen. Der Rezeptionist sagt, das seien alles Gäste oder Bedienstete. Einen Mann kannte der Rezeptionist nicht, einen großen dünnen, hat sein Gesicht verdeckt. Gut angezogen, gradezu elegant. Grauer Anzug und schicke Schuhe – der Rezeptionist hat es mit Schuhen. Der Zeitanzeige nach ist er um 14   :   56 die Treppe in den ersten Stock rauf. Er hatte eine Ledertasche dabei. Die Kamera schwenkt nicht, also lässt sich nicht feststellen, wo er hin ist oder wo er herkam, aber der Rezeptionist ist sich sicher, dass er kein Zimmer hier hatte.«
    »Kann man ein Einzelbild machen?«
    »Ist schon in Arbeit. Noch mehr Kommen und Gehen, und dann, um 15   :   29, sehen wir Lyle mit einer Pizza und einer Einkaufstüte die Treppe hinaufkommen.«
    »Mit dem Bier und dem Zeug, das jemand in der Badewanne abgeladen hat?«
    »Genau. Dann passiert erst mal lange nichts – ein paar Zimmermädchen laufen vorbei – und dann sehen wir um 15   :   52   Edgar durchs Bild huschen, richtig kampflustig. Dreißig Minuten später kommt Mr   Nummer Drei mit seiner Ledertasche die Treppe herunter. Er hält das Gesicht von der Kamera weg und geht aus dem Bild.«
    »Davon will ich auch Einzelbilder.«
    »Sollst du haben.«
    Nick ging die Autos auf dem Parkplatz von Wendys durch.
    »Hat Wendys Überwachungskameras?«
    »Ich habe nicht gefragt, alles andere würde mich aber wundern. Heutzutage hängen überall Kameras.«
    »Erleichtert uns eindeutig die Arbeit. Wir wissen jetzt also ungefähr, wer hier mitspielt. Wir müssen Mr   Nummer Drei identifizieren und wir müssen herausfinden, wer der Unbekannte Kunde war. Noch etwas. Wir gehen davon aus, dass er Edgars Handy mitgenommen hat. Warum macht er das? Wenn er damit erwischt wird, ist das ein Beweisstück, das ihn mit dem Mord in Verbindung bringt.«
    »Er hat es mitgenommen, weil er nicht will, das jemand anderes – sagen wir: die Cops – herausfinden, wen Edgar von diesem Handy aus angerufen hat, weil er vermutlich den Unbekannten Kunden angerufen hat, und Mr   Nummer Drei will nicht, dass wir erfahren, wer das ist.«
    »Genau. Sehr gut, Mavis. Sag mal, was machen Privatschnüffler gewöhnlich?«
    »Sie werden von verunsicherten Ehepartnern angeheuert, um Menschen in billige Hotels wie dieses zu folgen und Fotos von perversen Schweinchen zu machen, die einander an die Weichteile gehen und unartige Dinge mit Peitschen, Staubwedeln, Goldfischen und so weiter tun.«
    »Wie an einem typischen Samstagabend bei dir zu Hause also.«
    »Das hättest du wohl gerne, Nick.«
    »Siehst du den kotzigen alten Windstar da drüben?«
    »Aber ja.«
    »Fällt dir auf, Mavis, dass er so ätzend langweilig und schrecklich ist, dass man ihn kaum angucken kann, ohne einzuschlafen?«
    »Das perfekte Beschattungsfahrzeug also.«
    »Und perfekt aufgestellt, um dieses Zimmer zu beschatten. Ich schlage vor, dass wir rübergehen und ihn filzen. Was meinst du?«
    »Befiehl du unsere Wege.«

Mr   Teague empfängt heute nicht
    Lemon parkte seinen uralten Pick-up ein paar Häuser vor dem Anwesen der Teagues am Cemetery Hill und stellte den Motor ab. Von dort, wo er saß, sah das Haus verlassen und verrammelt aus, aber das musste nicht heißen, dass Rainey nicht dort war. Er vermutete, dass Kate und Beth noch zehn Minuten brauchen würden, und wollte, dass Kate der erste Mensch war, den Rainey sah, falls er überhaupt dort war. Aber Lemon hatte wirklich kein gutes Gefühl bei dem Jungen.
    Früher, als Sylvia und Miles noch lebten, hatte er im Grunde eine ganz gute Beziehung zu Rainey gehabt. Lemon hatte nie einen Sohn gehabt, nicht einmal einen Bruder, sie waren beide Gators-Fans – Rainey zog ihn immer mit den Seminolen auf –, und wenn sie Zeit hatten, ließen sie im Hintergarten der Teagues den Football fliegen.
    Ballspielen hatte Miles keinen Spaß gemacht. Genauso wenig wie Elternschaft. Oder die Ehe, wenn wir schon dabei waren. Wenn Lemon nicht ein wenig in Sylvia verliebt gewesen wäre,

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