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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Leute tauchen früher oder später hier auf.«
    Das Funkgerät in Danzigers Hand quäkte zwei Mal. Danziger drückte auf den Sprechknopf.
    »Hallöchen.«
    Cokers Stimme ertönte, von Rauschen begleitet, aber verständlich.
    »Sieht ja nach einer Party aus da unten. Meine Empfehlungen an Nick und Mavis.«
    »Sie hören mit.«
    »Ich habe hier einen schwarzen Mustang auf dem Holzfällerweg von Belfair Mills.«
    Nick warf Mavis einen Blick zu.
    »Sag ihm, das ist Reed.«
    »Das ist Reed Walker, sagt Nick.«
    »Er steigt aus. Bewaffnet. Er steuert den Kamm links von euch an.«
    Nick unterbrach.
    »Sag Coker, er soll nicht schießen. Ich hole ihn rein.«
    »Nick bittet darum, Reed nicht zu erschießen. Er sagt, er holt ihn rein.«
    Stille. Noch immer der Wind im hohen Gras, immerwährend und gleichgültig. Aus weiter Ferne das Wiehern des großen alten Pferdes.
    »Okay. So ist das also, was? Sag Nick: Geht klar.«
    Nick griff zum Handy.
    »Reed?«
    »Ich bin da. Noch nicht in Position …«
    »Coker hat dich im Visier, Reed. Bleib stehen.«
    Wieder Stille.
    »Scheiße. Wo ist er?«
    »Wir haben es hier mit Coker zu tun, Reed. Du hast keine Chance, echt, das weißt du genau. Komm einfach rein, Reed. Nicht durchdrehen, okay? Komm einfach den Hügel runter und wir trinken einen Wein.«
    Über Funk ertönte rauschend und knatternd Cokers Stimme, etwas ungehalten.
    »Sag Reed, er hat fünf Sekunden.«
    »Reed, du musst runterkommen. Steck endlich die Waffe weg und komm runter. Coker hat dich wirklich am Arsch.«
    Eine Pause.
    »Okay. So eine Scheiße. Okay. Ich komme.«
    Reed kam mit erhobenen Händen durch das Gras auf dem Abhang herunter. Er hatte rote Striemen im Gesicht und humpelte stark. Unten an der Treppe nahm er die Hände herunter und blickte Danziger an.
    »Hast du das Ding in Gracie gedreht?«
    »Ganz allein«, sagte Danziger. »Wenn du jetzt bitte die Pistole aus dem Halfter nehmen und auf die Treppe legen würdest, werde ich sehen, ob ich Coker überreden kann, dich nicht totzuschießen.«
    Reed legte die Waffe ab, richtete sich auf, unter Schmerzen, wie es aussah.
    »Was ist denn mit dir passiert?«, fragte Mavis.
    »Er ist im Candleford House vom Dach gesprungen«, sagte Nick.
    »Nein, aus dem vierten Stock.«
    »Wozu das denn?«, fragte Danziger.
    »War besser als dableiben.«
    »Dann komm mal rauf und pflanz dich.«
    Reed blickte in die Runde.
    »Worauf wartet ihr denn?«
    »Gesellschaft«, sagte Mavis. »Schlechte Gesellschaft.«
    Knatternd meldete sich Coker über Funk.
    »Okay. Es bewegt sich was.«
    Danziger stand auf und blickte Nick, Reed und Mavis an.
    »Wollt ihr euch da raushalten?«
    Nick stand auf.
    »Nein. Ich glaube, ich bin dabei.«
    »Ich auch«, sagte Mavis.
    Reed blickte starr auf seine Hände, Anspannung im ganzen Körper, alle Drähte im Kopf am Glühen. Er nickte nur.
    »Ich nehme das als Ja«, sagte Danziger.
    »Und danach?«, fragte Nick.
    Danziger grinste ihn an. »Wenn ich weiter so viel Pech habe wie in der letzten Zeit, dann gibt es kein Danach.«
    »Aber sagen wir mal, du kommst durch. Was dann?«
    Danziger blickte einem nach dem anderen in die Augen.
    »Na, erschießen werde ich bestimmt keinen von euch. Wenn ich überlebe, lasse ich alles kommen, wie es kommt.«
    »Und Coker?«, fragte Mavis.
    »Na ja, mit Coker ist das was anderes. Ich glaube nicht, dass er sich einfach ergeben wird. Den werdet ihr euch holen müssen, nehme ich mal an. Viel Glück!«
    »Warum hast du es getan?«, fragte Reed mit heiser knurrender Stimme. Danzigers Lächeln erstarb.
    »Ich war damals richtig sauer. Heute weiß ich auch nicht mehr recht. Hab nie einen Cent davon ausgegeben.«
    Reed starrte ihn böse an.
    »Sauer? Weil sie dich schlecht behandelt haben? Die State Police?«
    »Das hat reingehauen, muss ich zugeben. Hatte ich nicht verdient.«
    »Hatten die Cops, die auf der Straße verreckt sind, auch nicht.«
    »Da kommt von mir kein Widerspruch.«
    »Und Coker? Warum hat er es getan?«
    »Coker? Hatte nichts damit zu tun.«
    »Du schießt also vier Cops ab? Aus Langeweile?«
    Danziger wurde ein bisschen härter.
    »Genau. Und wenn das hier vorbei ist, werde ich mich gerne bewaffnen und mit dir an den Start gehen, mein Lieber. Jederzeit.«
    Reed war wieder auf den Beinen.
    »Das kannst du gleich haben.«
    »Reed«, sagte Nick. »Jetzt nicht. Lass ihn in Ruhe.«
    »Nick, das …«
    Wieder Coker am Funkgerät.
    »Schluss mit dem Geplapper, geht in Stellung, Leute. Ich habe einen Mann auf dem Abhang

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