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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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außerhalb. Wir warten gerade ab, wie die Dinge sich entwickeln. Hatten nicht damit gerechnet, dass ihr da reingeratet. Ich glaube, es wäre am besten, wenn ihr eure Sache verschiebt. Oder ihr kommt rauf und setzt euch hin und wir reden über alles. Macht mich nervös, wenn ihr da so im Freien rumsteht. Jetzt kommt schon, herrgottnochmal. Ihr seht ja aus wie zwei Gewitterwolken.«
    Nick blickte zu Mavis hinüber, und die zuckte die Achseln.
    »Du weißt, warum wir hier sind, Charlie.«
    »Ich denke schon.«
    »Da kommen wir jetzt nicht wieder raus, Charlie. Es sei denn, du überzeugst Mavis und mich, dass es gar nicht wahr ist.«
    Danziger schob den Hut in den Nacken und rieb sich die Stirn. »Das wird wohl nicht gehen.«
    Mavis wirkte ganz zufrieden. Nick schüttelte den Kopf und kämpfte mit seinem Zorn.
    »War Coker auch dabei?«
    Danziger schüttelte den Kopf.
    »Nein. Das war ich ganz allein.«
    »Die Scharfschützen-Geschichte?«
    »Alles ich.«
    Mavis musste grinsen.
    »Charlie, du könntest nicht einmal einen Ochsenarsch treffen, wenn du auf einem Damensattel obendrauf sitzt.«
    Danziger blickte in die Hügel.
    »Darüber können wir später streiten. Die Uhr tickt. Wenn ihr bleiben wollt, dann bleibt. Wenn ihr euch verdünnisieren wollt, dann haut ihr beiden jetzt besser ab. Kann gut sein, dass ich tot bin, wenn ihr wiederkommt, und damit wäre dann ja alles geklärt.«
    »Wir gehen hier nicht weg.«
    »Dann kommt ihr besser rauf.«
    Sie standen eine Weile da und starrten einander an. Der Wind pfiff durch das hohe Gras. Irgendwo draußen auf einer Weide stampfte eines von Danzigers Pferden auf und schnaubte. Nick atmete tief ein und wieder aus.
    »Okay«, sagte Nick. »Wir kommen zu dir rauf. Steck dein Teil weg, Mavis.«
    Mavis ließ die Beretta wieder in das Halfter gleiten und trat von der Tür weg.
    Danziger stellte die Winchester ab.
    Nick und Mavis kamen die Treppe herauf. Danziger lächelte zu ihnen hinab.
    »Na, dann können wir uns auch hinsetzen und etwas trinken. Ich werde jedenfalls nicht versuchen, mir hier den Weg freizuschießen, besonders nicht so, unter Freunden. Was hättet ihr denn gerne?«
    »Bier, wenn eins da ist«, sagte Mavis nach einer langen Pause. Sie setzte sich auf den Schaukelstuhl an der Tür. Er knarrte unter ihrem Gewicht. Nick lehnte sich an das Geländer, behielt Danzigers Hände im Auge und spürte Cokers Blick auf dem Hinterkopf.
    Ein unangenehmes Gefühl.
    »Bier habe ich nicht«, sagte Danziger mit einem schiefen Grinsen. »Nur Weißwein.«
    »Hatte ich mir gedacht«, sagte sie. »Und vielleicht hast du da hinten irgendwo auch noch eine Flasche vierzig Jahre alten Limettenschnaps. Klar. Ich trinke ein Glas.«
    »Nick?«
    »Klar, Charlie. Danke.«
    Danziger wühlte eine Weile in einem Kühlschrank herum und kam mit einer großen Flasche Santa Margherita und noch zwei Gläsern zurück. Er stellte alles auf dem Tisch neben dem Stuhl ab und schenkte die Gläser randvoll. Das eine reichte er Mavis, das andere Nick, und danach schenkte er sich selber nach. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl, legte einen Stiefel auf das Geländer und lehnte sich hinten an die Wand.
    Er hob sein Glas.
    »Auf die Verdammnis.«
    »Auf die Verdammnis«, sagten sie.
    Ein Augenblick verging.
    »Was macht Coker?«, fragte Mavis.
    »Er bleibt, wo er ist, bis unser Besuch kommt. Dann sehen wir mal, was passiert.«
    »Wen erwartet ihr?«, fragte Nick.
    Wieder verging ein Augenblick.
    »Schon einmal von einem gewissen Harvill Endicott gehört?«
    »Aber ja.«
    »Hatte ich mir schon gedacht. Als ich gehört habe, dass ihr an dem Doppelmord im Motel 6 dran seid, habe ich mir gedacht: Das wars dann wohl. Ich mache besser meinen Frieden.«
    Mavis und Nick sagten nichts.
    »Armer Edgar. Wenn wir gewusst hätten, wie schwierig Endicott ist, hätten wir ihn da nicht reingeschickt. Jedenfalls, Endicott hat uns auf dem Parkplatz vom Wendys gesehen. Coker und ich glauben, dass er hier auftaucht, mit ein paar Leuten.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Nick. »Endicott hat gestern Abend im Marriott ausgecheckt. Ist mit dem Taxi zum Flughafen.«
    »Irgendein Beleg dafür, dass er abgeflogen ist?«
    »Haben wir noch nicht überprüft. Boonie ist dran.«
    Bei der Erwähnung von Boonie zuckte Danziger zusammen.
    »Boonie weiß Bescheid?«
    »Inzwischen schon.«
    Danziger zuckte wieder zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Kacke. Hat er was gesagt?«
    »Nein«, log Nick.
    »Egal, selbst wenn Endicott weg ist, seine

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