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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Nachmittag wieder anzurufen. Ich kann nicht am Apparat bleiben, weil ich arbeiten muss. Ich stehe gerade am Rondell oben am Upper Chase Run, aber ich muss wieder los und darf keine Privatgespräche annehmen. Um fünf habe ich Schluss.«
    Während sie sprach, trafen die Bilder ein. Lemon erinnerte sich, dass sie aufgestanden war und ein paar Aufnahmen des Waldes rundherum geschossen hatte, während er sich um Rainey kümmerte. Jetzt sah er sie sich an.
    »Mein Gott«, sagte er.
    »Genau. Das habe ich auch gesagt. Rufen Sie mich an!«
    »Mache ich.«

Da sah ich ein fahles Pferd
    Nick rief Reed an, während Mavis den Navigator über den Arrow Creek quälte. Bis zu Charlie Danzigers Ranch waren es noch ungefähr fünfzehn Minuten. Reed ging nach dem zweiten Klingeln ran.
    »Nick. Schön, dass du anrufst.«
    Nick stellte das Handy auf Lautsprecher.
    »Willst du dich noch immer mit mir treffen?«
    »Klar. Wo?«
    »Du weißt doch, wo Charlie Danziger wohnt. Oben auf dem Grasland am Südhang?«
    »Ich weiß. Was ist bei Charlie los?«
    Nick warf Mavis einen Blick zu und sie nickte.
    »Hast du deine Marke und deine Dienstwaffe noch?«
    Reed schwieg kurz.
    »Ist das eine Polizeiangelegenheit?«
    »Polizeilicher wirds nicht. Wir glauben, Charlie könnte etwas mit dem Ding in Gracie zu tun gehabt haben.«
    Stille.
    »Leck mich einer am Arsch, unmöglich. Kann einfach nicht sein.«
    »Ich habe dich lautgestellt, Reed. Mavis sitzt am Steuer.«
    »So ein Mist. Entschuldige, Mavis!«
    »Kein Problem, Reed. Bist du dabei?«
    »Ja. Bin ich. Weiß Charlie, dass ihr unterwegs seid?«
    »Nein. Aber wir haben einen Wagen von der County Police vorbeigeschickt und sein Laster steht vor der Tür. Hast du Kevlar dabei?«
    »Klar. Ist alles im Kofferraum. Sollen wir uns vorher treffen und zusammen rein?«
    Mavis blickte Nick an.
    »Nein«, sagte Nick. »Lass dein Handy eingeschaltet und halte dich im Hintergrund. Kennst du diesen alten Holzfällerweg von früher, von Belfair Mills her?«
    »Ich glaube schon. Ich finde ihn mit meinem GPS .«
    »Ist durch den Südhang von Charlies Ranch abgeschirmt. Du kommst zu Fuß bis auf hundert Meter ran. Kommst du mit deinem Auto da hin?«
    »Und wenn ich es tragen muss.«
    »Okay. Wann kannst du in Position sein?«
    Eine Pause.
    »Gib mir fünfzehn Minuten.«
    »Wir gehen rein. Wenn es nicht gut aussieht, klicke ich dich zwei Mal an.«
    »Okay. Mein Gott. Charlie. Ich fasse es nicht.«
    »Wir auch nicht. Vielleicht irren wir uns.«
    »Hoffentlich.«
    »Was ist mit unserem Treffen? Du wolltest mir etwas erzählen.«
    »Wenn wir das hier überleben, können wir ja über das da reden.«
    Danziger saß auf der Veranda, auf einem alten Holzstuhl, die Lehne an die Verschalung seines Ranchhauses gelehnt. Er hatte die Stiefel auf das Geländer hochgelegt und hielt eine Kaffeetasse in der Hand. Er rauchte eine Camel.
    Er kniff die Augen vor der Sonne zusammen und sah den großen schwarzen Lincoln über den langen Schotterweg auf seine Haustür zukommen. Hinter ihm an der Wand lehnte seine Winchester und an seinem Gürtel hing ein kleines Walkie-Talkie.
    Er wusste ziemlich genau, wem der große schwarze Navigator gehörte, und als der Wagen nahe genug war, dass er die Insassen erkennen konnte, seufzte er, drückte seine Camel aus, nahm die Winchester und stand auf. Der Navigator hielt in ungefähr fünfzehn Metern Entfernung an, und Mavis schaltete den Motor aus.
    Nick und Mavis stiegen aus und hielten sich im Schutz der Türen. Mavis hatte sich die Türen mit Kevlar auskleiden lassen. Auf seinen eigenen Rat hin, wie Charlie wieder einfiel.
    Es handelte sich also nicht um einen Höflichkeitsbesuch.
    »Nick. Mavis. Schön, euch zu sehen.«
    »Hallo, Charlie«, sagte Mavis. »Wie gehts?«
    Nick trat ins Offene.
    Er trug eine Hose mit Nadelstreifen und ein weißes Hemd. An seinem Gürtel hing die goldene Dienstmarke, und der Colt Python steckte in seinem Halfter.
    Er lächelte Danziger zu.
    »Kannst du die Winchester wegstellen, Charlie?«
    »Immer schön, dich zu sehen, Nick. Dich auch, Mavis. Aber jetzt passt es gerade nicht so gut.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich Gesellschaft bekomme, von der unfreundlichen Sorte, glaube ich.«
    Nick und Mavis versuchten, das zu verstehen.
    »Wo ist Coker?«
    »Irgendwo hier.«
    Nick wusste, was das bedeutete.
    Er hatte sie im Visier.
    »Sind wir die Gesellschaft?«
    Danziger schüttelte den Kopf.
    »Nein. Coker und ich, wir haben eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Leuten von

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