Die Rueckkehr
dann?«
»Judge Teddy hat verlangt, dass ich ihn untersuchen lasse. Wir haben schon am Freitag damit angefangen, bevor das alles passiert ist. Deshalb war er in WellPoint. Ich bringe ihn wieder hin und wir warten auf die Ergebnisse. Dann sehen wir, wann wir mit ihm weiterreden können, okay?«
Tig überlegte.
»Okay. Nach WellPoint mit ihm. Ruf mich morgen an.«
Kate und Rainey hatten einander nichts zu sagen, bis sie in Kates Envoy saßen. Kate ließ den Wagen an.
Rainey blickte starr geradeaus und atmete schnell durch den Mund.
»Alles in Ordnung, Rainey?«
Er nickte.
»Ich bringe dich jetzt nach WellPoint.«
Und diesmal werde ich dich nicht aus den Augen lassen.
»Okay.« Ein mattes geschlagenes Flüstern.
wir dürfen nicht dorthin sie finden uns mit Maschinen
»Müssen wir über Nacht bleiben?«
»Vielleicht. Aber ich bin immer bei dir.«
»Warum strengst du dich so an, mir zu helfen? Nach allem, was ich getan habe?«
Kate sah sich den Jungen gründlich an.
Sie hatte das seltsame Gefühl, dass wieder der alte Rainey neben ihr im Auto saß, nicht mehr der andere Rainey.
»Weil ich versprochen habe, dass ich für dich sorge. Was immer auch passiert. Und das werde ich tun. Also, bevor wir dorthin fahren, möchtest du da noch etwas holen? Etwas zum Anziehen? Ein Videospiel? Deine Bücher?«
Rainey schien darüber nachzudenken.
»Darf ich meinen tragbaren DVD -Player mitbringen?«
»Warum denn nicht? Wir suchen ein paar DVD s zum Mitnehmen aus.«
Rainey beobachtete sie jetzt, aber in seinem Kopf lauschte er
Cain.
Als sie nicht mehr in seinem Gehirn summte und knisterte, sagte er: »Ich würde so gerne das Weihnachtsvideo von Mom, Dad und mir mitnehmen.«
»Okay. Wo ist es?«
Rainey blickte auf seine Hände.
»Bei mir zu Hause«, sagte er.
»Du meinst dein altes Zuhause?«
»Ja. Im Haus von Mom und Dad. Ich glaube, es steckt noch im DVD -Player.«
»Du willst nach Cemetery Hill fahren und es holen.«
Rainey hatte den Kopf wieder gesenkt.
»Geht das?«, sagte er.
Kate überlegte.
Sie hatten Zeit genug.
»Klar. Schnall dich an. Wir fahren gleich hin.«
Da lächelte Rainey, atmete tief und gierig ein und hielt eine Weile die Luft an.
riecht so gut so viele schöne Düfte so viele
Am besten immer gleich hinter sich aufputzen
Im Benz von Warren lief das Satellitenradio, als er die Auffahrt zur Garage seines Château-artigen Hauses in den Glades hinauffuhr. Sein Haus war das größte an einer langen kurvenreichen Straße, bestanden von schwer gezausten Palmen und vereinzelten Stechpalmen- und Bougainvilleasträuchern. Die übrigen Häuser waren klassische Frank-Lloyd-Wright-Ranchhäuser aus den Fünfzigerjahren und Art-déco-Bungalows im Hollywoodstil, also stach das Haus von Warren Smoles genauso heraus wie der Besitzer selbst. Er hatte den Song »So you had a bad day« eingestellt, weil er zu seiner Stimmung passte.
Er war es wirklich nicht gewöhnt, dass man so mit ihm umsprang, wie Teddy Monroe es heute Vormittag getan hatte, und er wollte sich für den Rest des Nachmittages in seinem Minischloss verbarrikadieren und mit einem Eimer Tanqueray und ein paar Stunden Football auf DVD therapieren. Wenn er wieder mehr er selbst war, würde er sich vielleicht einen Weg überlegen, dem alten Arschloch auch eine reinzuwürgen, aber fürs Erste war es besser, einen Gang zurückzuschalten und sich zu sortieren.
Aus verschiedenen Gründen lebte Smoles allein in diesem riesigen Haus, vor allem, weil dort sonst niemand mit ihm leben mochte. Er hatte es nicht leicht, seine Hausangestellten von der Flucht abzuhalten. Seine Hunde waren weggelaufen, er hatte es mit Goldfischen versucht, aber die waren auch alle weggelaufen – er hatte nie herausbekommen, wie sie es angestellt hatten, aber als er nach Hause gekommen war, waren die Goldfischgläser leer gewesen und die Fische einfach weg.
Also hatte er sich für Katzen entschieden, die nicht weniger heikel waren als Hunde, aber viel eher bereit, sich für ein weiches Bett und regelmäßige Mahlzeiten zu prostituieren.
Smoles besaß fünfzehn Stück, die sich im ganzen Haus verteilten, vor allem Tigerkatzen, ein paar Graue mit sechs Zehen, wie Hemingway sie besessen hatte, und drei Maine-Coon-Katzen, so groß wie Rottweiler. Namen hatte er ihnen keine gegeben – Möwen gab man ja auch keine Namen –, und alle drei Tage mussten Heerscharen von Hausmädchen antreten, damit es im Haus wieder gut roch. Andererseits hatte er keine Probleme mit Mäusen
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