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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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oder Ratten und auch keine nervigen Singvögel im Garten.
    In der Garage schloss er den Benz ab, ging zum überdachten Seiteneingang und gab ein langes und kompliziertes Passwort ein.
    Er hatte einen Sack Katzenfutterdosen dabei, einen Zwanzig-Liter-Kanister Tanqueray und drei frische Limetten, also schob er die Tür einfach mit der Fußspitze auf, als das Schloss entriegelt war, ging durch die offene Küche in den Unterhaltungsbereich und stellte den Sack auf dem Corian-Tresen ab.
    Nirgendwo war eine Katze zu sehen.
    Wie seltsam.
    Normalerweise kamen sie herbeigeschlichen, oder sie warteten schon an der Tür, wenn er nach Hause kam. Nicht dass sie ihn geliebt oder auch nur gemocht hätten, aber sie konnten weder den elektrischen Dosenöffner bedienen noch das Katzenklo ausleeren.
    Und heute keine Katzen?
    Er ging um den Tresen herum in das Wohnzimmer, einen großen Raum mit Natursteinwänden, ganz auf einen riesigen Flat-Screen-Fernseher mit einem Entertainment Center ausgerichtet, das eine Reichweite bis an die Milchstraße hatte und auch außerirdische Talkshows empfangen könnte, wenn es dort welche gäbe, was bislang nicht der Fall war.
    Die Wände hingen voller Bilder von Warren Smoles beim Händeschütteln und im Grinsewettstreit mit allen möglichen Promis, Starsportlern und Politikern, die alle nicht so erfreut wirkten, auf dem Bild zu sein, wie Warren Smoles.
    Auch hier keine Katzen.
    Er warf einen Blick in den Flur zur Haustür.
    Keine Katzen. Seltsam. Wirklich seltsam.
    Na, scheiß drauf , dachte er und wollte sich an seinen Eimer Tanqueray machen. Hinter seinem Corian-Tresen stand ein hochgewachsener, elegant gekleideter Mann, den ein Hauch von Grabesluft umfing, und lächelte ihn an.
    »Ich weiß, was Sie sagen werden«, sagte er.
    »Scheiße, wer sind denn jetzt bitte Sie?«
    »Genau. Und als Nächstes fragen Sie mich, wie ich hier reingekommen bin.«
    »Ist mir scheißegal, wie Sie hier reingekommen sind. Was sind Sie denn? Ein Versicherungsvertreter?«
    »Nein. Ich bin Privatsammler. Mein Name ist Harvill Endicott.«
    »Also wirklich, Mensch!«, sagte Smoles mit Erleichterung in der Stimme. Er hatte Endicott nie persönlich getroffen. Sie hatten alle Geschäfte per Telefon oder Internet abgewickelt. Sogar bezahlt hatte Endicott ihn via PayPal.
    »Ich wollte Sie nicht alarmieren«, sagte Endicott besänftigend.
    »Geht mir am Arsch vorbei. Ich möchte wissen, warum meine Alarmanlage mich nicht alarmiert hat, das ist es, was ich wissen möchte. Und wo sind meine Katzen geblieben, Scheiße nochmal?«
    »Ihre Alarmanlage ist nicht sehr wirkungsvoll. Sie sollten in eine bessere investieren. Ihre Katzen standen alle am Seiteneingang hinter der Tür, als ich hereingekommen bin. Als sie gemerkt haben, dass ich nicht Sie bin, sind sie vorsichtshalber abgehauen. Wenn sich alles beruhigt hat, kommen sie bestimmt zurück.«
    »Na, danke. Lassen wir den Hausfriedensbruch mal beiseite, was wollen Sie hier?«
    »Ich muss mich wirklich entschuldigen. Ich warte so ungern im Freien. Also bin ich hereingekommen. Ich wollte Ihnen persönlich dafür danken, dass Sie mir geholfen haben, mich bei Mrs   Maranzano einzuführen. Wir haben zu einer Vereinbarung gefunden. Dafür bin ich sehr dankbar.«
    Smoles holte eine Eiswürfelschale aus dem Kühlschrank, nahm einen silbernen Kühler aus einem Regal und fing an, sich einen Drink zu mixen.
    »Schön, dass ich helfen konnte, Harvill. Was für eine Vereinbarung?«
    »Das ist vertraulich. Ich bitte um Vergebung.«
    »Ich bin bezahlt worden. Das juckt mich nicht. Wollen Sie einen Drink?«
    »Pellegrino, wenn möglich.«
    »Tut es auch Perrier?«
    »Herrlich.«
    Smoles, der noch immer um Fassung rang, sich aber schon wieder beruhigte, schenkte dem Mann ein Perrier ein. Sein Gin Tonic mixte sich wie von selbst, und er ging über die Schieferfliesen zu seinem großen dunkelroten Sessel am Kamin. Er setzte sich, legte auf einer Ottomane von den Ausmaßen eines Kaffernbüffels die Schlangenleder-Cowboystiefel übereinander und nippte an seinem Drink.
    »Also, das gefällt mir nicht, dass Sie hier so reinplatzen, Harvill. Diesmal lasse ich es Ihnen durchgehen. Aber tun Sie das nicht wieder, sonst werde ich ungemütlich.«
    Endicott kam herüber und stellte sich vor ihn hin, das Perrier in der Linken. Die Rechte steckte in der Tasche seiner Hose aus grauem Haifischleder.
    Smoles sah ihn sich von oben bis unten an.
    Der Typ sieht aus wie eine Kreuzung aus Buchhalter und

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