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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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und weiße Hemden, dazu himmelblau und gold gestreifte Krawatten und dunkelblaue Blazer mit einem Goldwappen auf der Brusttasche, einem Kruzifix, um das sich Rosen und Dornenranken wanden, das Wahrzeichen der Regiopolis-Oberschule. Das war die Schuluniform, die Rainey getragen hatte, seit er vier Jahre alt war, anders als Axel, der sie erst seit kurzem trug.
    Was Rainey anging, waren die Jesuiten von der Regiopolis-Oberschule, die Therapeuten der Kinderschutzbehörde von Belfair und Cullen County und die Ärzte der verschiedenen Strafverfolgungsbehörden, die mit dem »Fall Rainey Teague« befasst waren – einer jener Fälle, die Anführungszeichen zu erfordern schienen –, sich alle einig gewesen, dass er, emotional traumatisiert, wie er war, vor allem Beständigkeit und Sicherheit brauchte.
    Rainey war in den vergangenen zwei Monaten fünf Zentimeter gewachsen und hatte seine Physiotherapie vor Wochen abgeschlossen. Er war jetzt ein kräftiger, fitter Junge. Axel blickte zu ihm auf, ein bisschen wie zu einem großen Bruder. Axel glaubte, dass Rainey niemandem etwas antun konnte. Kate hoffte, dass er recht behielt.
    Rainey und Axel waren jetzt unten an der Treppe, mit gesenkten Köpfen, in ein leises und, so wie es klang, intensives Gespräch versunken, so dass sie Kate nicht sahen.
    Kate wollte gerade etwas sagen, als sie drüben auf dem Platz etwas Grünes aufblitzen sah, auf einem sonnenbeschienenen Flecken am Springbrunnen.
    Dort stand eine Frau in einem weißen Kleid, einem Nachthemd vielleicht, und erwiderte ihren Blick.
    Irgendetwas am Nachmittagslicht, das durch die Bäume fiel, verlieh der Luft rund um sie herum ein grünes Leuchten, als stünde sie in einer Wolke smaragdgrüner Funken. Die Frau war dünn und sah aus, als wäre sie lange krank gewesen, aber ihr schwarzes Haar glänzte. Ihr Gesicht sah vertraut aus, als hätte Kate sie schon einmal gesehen, in einem Traum oder einem alten Film vielleicht.
    Die Frau bewegte sich nicht und schien bewusst zum Haus hinüberzublicken.
    Kate wurde von einem starken Déjà-vu gepackt. Ein Name stieg ihr ins Bewusstsein.
    Anora Mercer .
    Ein Zittern ging durch ihren Körper. Angst war es nicht. Schmerz und Reue? Schwindel? Verlor sie den Verstand?
    Kate winkte ihr mit einer Hand zu, und die Frau – wenn es sie denn überhaupt gab – winkte zurück.
    Fast hätte Kate ihr etwas zugerufen.
    Der Wind rüttelte an den Bäumen hinter ihr und die Sonne schien auf den halb durchsichtigen grünen Schatten, und als es wieder ruhiger wurde, war das Bild verschwunden.
    Kate hörte, wie Axel ihren Namen rief, und als sie wieder zu ihm hinunterblickte, sah er sie an.
    Ihr Lächeln erstarb.
    »Du siehst ja schrecklich aus, Axel. Was ist passiert?«
    Axel legte den Kopf schief und blickte durch seine langen braunen Haare zu ihr auf, die Augen von Zorn verschattet. Das Hemd hing ihm aus der Hose und die Knie waren mit Erde verschmiert.
    Kate kam die Treppe hinunter und nahm ihn an den Schultern. Er vibrierte wie eine angeschlagene Saite. Als der den Mund aufmachte, konnte Kate Blut an den Zähnen sehen. Sie blickte zu Rainey hinüber, der über Axel stand und ihm einen schützenden Arm um die Schultern gelegt hatte.
    »Er hat sich mit Coleman Mauldar geprügelt«, sagte Rainey. Kate wurde das Herz schwer.
    Coleman Mauldar war das einzige Kind des Bürgermeisters von Niceville, eines jovialen und skrupellosen Mannes, den alle Little Rock nannten.
    Coleman war erst knapp vierzehn, aber weil die Gene im Roulette verteilt werden, war er fünfundzwanzig Kilo schwerer und dreißig Zentimeter größer als Rainey oder Axel, kräftig und flink, ein begnadeter Sportler, charmant und bösartig. Mit seinem Gefolge, Jay Dials und Owen Coors, hatte er Rainey seit dessen Entführung vor anderthalb Jahren in der Schule das Leben zur Hölle gemacht. Jetzt, da Rainey mit Axel zusammenwohnte, bekam auch dieser sein Fett ab.
    »Was war los, Rainey?«
    Axel wischte sich das Gesicht ab, richtete sich auf und fing an zu reden, bevor Rainey etwas sagen konnte.
    »Sie haben ihn wieder Grufti genannt. Also haben sie sich diesmal eine von mir gefangen.«
    »Wir haben uns geprügelt«, sagte Rainey. »Aber nur ganz kurz.«
    »Was ist passiert?«
    »Vater Casey hat uns getrennt. Er hat gesagt, das sei nicht fair, weil sie größer sind.«
    Axel wischte sich die Nase am Ärmel ab.
    »Die werden nie aufhören«, sagte Rainey. »Ich bin der Grufti und Axel ist der kleine Polizistenmörder. Heute sind sie uns

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