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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Merkles Handy nicht fanden, und deshalb sahen sie auch nicht nach, ob von dem Handy aus telefoniert worden war, sonst hätten sie eine Nummer gefunden, die sich bald Andy Chu hätte zuordnen lassen, der bei BD Securicom arbeitete. Und das wäre es dann gewesen. All dies taten sie aber nicht, also war es das auch noch nicht gewesen.
    An der Unfallstelle waren inzwischen die Hunde eingetroffen, die an den überall verstreuten blutigen Eingeweiden Witterung aufnahmen und dann nach kurzer Besprechung bedauernd jede weitere Mitarbeit verweigerten.
    So dass man den örtlichen Strafverfolgungsbehörden durchaus Versagen vorwerfen konnte.
    Während sie sich mitten in der aufreibenden Arbeit befanden, nichts auch nur annähernd Hilfreiches zu entdecken, waren Byron Deitz und Andy Chu längst über Nebenstraßen zu Andy Chus hübschem Holzrahmen-Ranchhaus an der Bougainville Terrace 237 unterwegs, im Viertel Saddle Hill im Südwesten von Niceville.
    Chu hatte ein automatisches Garagentor und Deitz hielt sich außer Sicht, bis Chu den Lexus drinnen geparkt und den Motor abgestellt hatte, wobei sein Herz ratterte wie einer dieser Miniatur-Benzinmotoren, die in Modellflugzeugen verbaut werden. Zu seiner großen Überraschung schoss Deitz ihn nicht tot, sobald das Garagentor sich geschlossen hatte.
    Stattdessen sagte er: »Hast du was zu essen?«
    Na ja, nicht ganz.
    Seiner Nase wegen hörte es sich mehr an wie: »Haddu wazzu ed-hen?«
    Wie auch immer, Chu entspannte sich.
    Vorerst.

Rucola ist schrecklich teuer
    Gegen Mittag am gleichen Donnerstag, an dem Mr   Endicott in seiner Suite im Marriott seine Möglichkeiten durchging, rissen die Schmerzen Nick wieder aus der Dunkelheit. Er wusste noch halb, wie er in der langen und unruhigen Nacht schon einmal zu sich gekommen war, erinnerte sich undeutlich an Ärzte, die über ihm in kaltem blauem Licht Grimassen schnitten, und zwei dicke Krankenschwestern, die über ihm standen, als er nackt war, und sich auf Italienisch darüber unterhielten, wie schrecklich teuer Rucola war.
    Dieses neuerliche Erwachen, bei milchigem Licht, das durch ein Fenster fiel, fühlte sich beinahe normal an, wie aus tiefem Schlaf.
    Er öffnete ein Auge und sah Kate, die blass und abgespannt wirkte.
    Sie lächelte ihn an, beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie roch herrlich. Er hoffte, das täte er auch, aber er bezweifelte es. Kate lehnte sich auf dem Stuhl zurück und hielt ihm weiter die Hand.
    »Du musst jetzt ›Wo bin ich?‹ sagen.«
    Nick versuchte zu lächeln.
    Es tat weh, aber er machte weiter.
    »Wo bin ich?«
    »Im Lady Grace. Heute ist Donnerstag, es ist fast Mittag. Der Unfall war gestern. Sie sagen, du seist im Wesentlichen okay. Keine Ahnung, wie das möglich ist, aber so sagen sie das. Dein Auge ist in Ordnung, sie haben es nur verbunden, um den Knochen um die Augenhöhle zu schützen. Du hast dir etwas angebrochen, das man Überaugenwulst nennt. Groggy bist du nur, weil sie dich ruhiggestellt haben. Das ging nicht anders. Du hast so sehr gezappelt, dass sie keine Röntgenaufnahmen machen konnten. Außerdem hast du eine Verletzung an den Knöcheln der rechten Hand, von der die Ärzte – und ich – annehmen, dass sie unmittelbar vor dem Unfall entstanden ist.«
    Nick hob die rechte Hand.
    Die Knöchel waren angeschwollen und auf dem Handrücken breitete sich ein Bluterguss aus.
    »Vielleicht habe ich Byron eins auf die Nase gegeben.«
    »Hab ich mir gedacht. Gut gemacht.«
    »Wie sehe ich aus?«
    »Wie ein Warnschild gegen das Rasen auf der Autobahn.«
    »So schlimm?«
    »Nein. Eigentlich nicht. Wie gesagt, im Grunde bist du okay. Du bist aus Hartholz, sagen die Ärzte. Auf den Röntgenaufnahmen war nichts zu finden. Jeder andere hätte sich eine Rippe gebrochen oder den Hals, sagen sie. Du nicht.«
    Das kam ein wenig zittrig heraus, aber sie überspielte es.
    »Du hast viele Freunde in Niceville, Nick, für einen Jungen, der nicht von hier ist und erst seit drei Jahren hier wohnt. Dein Partner war vorhin da, der nette Beau Norlett, musste dann aber auf einen Einsatz. Tig Sutter hat vorbeigeschaut. Jimmy Candles und Marty Coors und Mickey Hancock. Lemon Featherlight war hier, draußen im Flur, und hat mit Rainey geredet. Mavis Crossfire hat angerufen und sich nach dir erkundigt. Und am Eingang habe ich Charlie Danziger getroffen, und er hat nach dir gefragt.«
    »Wo Danziger ist, kann Coker nicht weit sein.«
    »Coker und alle anderen Cops aus dem County suchen nach

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