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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dich angeschuldigt habe.«
    Noch während sie sprach, regte Coleman sich wieder ab.
    »Rainey sagt, jemand habe Axel und ihn gestern auf dem Heimweg verfolgt? Jungs aus der Regiopolis?«
    »Das hat Axel gesagt.«
    »Dann höre ich mich um. Das ist nämlich nicht okay. Nein. Das ist nicht okay.«
    »Dass ihr sie gehänselt habt, gibst du zu? Dass ihr euch geprügelt habt? Euch über sie lustig gemacht habt?«
    Coleman schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich glaube nicht. Wenn man die Jungs trifft, ist es erst mal ganz nett. Aber dann … wird es übel. Vor allem mit Rainey. Axel, der macht einfach mit und macht sich für Rainey stark. Die meisten Jungs bewundern Axel irgendwie dafür. Er ist ein Kämpfertyp. Aber Rainey … der weiß, wie er einem was reinwürgen kann. Da ist er gut. Er weiß, wie er einen treffen kann. Mehr als das würde nicht aus mir werden, hat er mir gesagt, eine hirnamputierte Sportskanone auf einer Provinzpenne in Trottelville, und als Erwachsener wäre ich dann ein totaler Loser, ein Autoverkäufer mit Alkoholproblemen …«
    Coleman unterbrach sich und riss sich zusammen.
    »Wie gesagt. Rainey weiß, wie er einen treffen kann.«
    »Er ist schwierig, das weiß ich. Er hat gute Gründe, schwierig zu sein. Axel auch. Und du bist an der Schule ein Anführer. Du solltest … ihnen helfen … und Owen und Jay auch. Sie brauchen gute Vorbilder, Jungs in ihrem Alter. Dass man zueinander steht, darum geht es an dieser Schule. Aber du machst das hier unter deinem Niveau, und unter ihrem und unter dem der Schule.«
    Ihr ging die Puste aus und mit jedem Wort war sie weniger überzeugt. Sie wurde von Zweifeln gepackt.
    »Hör mal, Coleman, jetzt nach unserem Gespräch habe ich das Gefühl, dass ich dir unrecht getan habe.«
    »Danke. Tut mir leid, dass ich so aufbrausend war. Mein Dad will immer, dass ich beweise, dass ich nicht so … Hören Sie, werden Sie damit zu meinem Dad gehen? Er ist nämlich in letzter Zeit wirklich übel drauf. Er will nicht verraten warum, aber ich komme ihm lieber nicht in die Quere, wenn er so drauf ist.«
    »Nein. Wenn ich nicht zu dir durchkomme, hier und jetzt, dann schafft es keiner. Wir begraben das jetzt.«
    Coleman blickte sie an, verschiedene Gefühle huschten über sein Gesicht und Kate dachte langsam, dass es vielleicht doch noch Hoffnung für ihn gab. Sorgen machte sie sich jetzt um Rainey und Axel.
    »Ist Nick sauer? Ist er jetzt hinter mir her?«
    Sie war überrascht.
    »Natürlich nicht. Um Gottes willen. Er weiß nicht einmal, dass ich hier bin, und er wird es auch nicht erfahren. Und selbst wenn, wäre das kein Problem für dich. Für ihn ist das eine Sache, die ihr unter euch ausmachen müsst.«
    Coleman erwiderte tiefernst ihren Blick.
    »Okay«, sagte er nach einer langen Pause.
    »Was ist okay?«
    »Okay. Ich versuche, ihnen zu helfen. Beiden.
    »Das willst du versuchen?«
    Sie blickte ihm in die Augen und schloss ihn in ihr Herz. Mit Rick Mauldar als Vater … Sie kannte den Mann ziemlich gut und das meiste von dem, was sie kannte, gefiel ihr nicht.
    »Du willst wirklich versuchen, netter zu sein?«
    »Ja. Wirklich. Na ja, ich habe es schon versucht, und Axel ist okay – besonders wenn Rainey nicht dabei ist – Rainey ist ein eher unangenehmes Kind, Mrs   Kavanaugh. Wie gesagt, er hat ein ganz schönes Mundwerk … er kann ziemlich hart sein mit dem, was er so sagt, und er ist auch nicht so nett zu den Green Jackets – den Neuen – er ärgert sie – und manchmal redet er wirklich seltsames Zeug. Aber Sie haben recht. Die beiden haben viel durchgemacht. Vater Casey sagt, wir sollen es ihnen nicht so schwer machen. Also werde ich mich noch mehr anstrengen, Mrs   Kavanaugh, versprochen. Und wenn ich mich anders verhalte, Rainey gegenüber, dann machen Owen und Jay und die anderen mit. Axel mögen sie schon richtig gern.«
    Sie blickte ihn noch ein wenig an und hatte plötzlich Angst, sie müsste in Tränen ausbrechen.
    »Das glaube ich dir, weißt du? Und – danke.«
    Er schenkte ihr ein Lächeln, streckte ihr die Hand entgegen, und sie nahm sie, erwiderte das Lächeln und spürte, wie ihr eine Last vom Herzen fiel.
    Coleman winkte und lief zurück aufs Spielfeld. Sie sah den Jungen noch einen Augenblick beim Spielen zu und wünschte sich, Raineys Leben würde so aussehen.
    Er ist nicht so nett zu den Green Jackets .
    Er hat ein ganz schönes Mundwerk .
    Er ist ein eher unangenehmes Kind .
    Bei Kate hatte Rainey sich

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