Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
Vom Netzwerk:
ohne sie dabei umzubringen, also kroch er einfach irgendwie zu ihr hinein und hielt sie fest, bis die Feuerwehr da war. Alles voller Blut. Die Lady hatte Schmerzen. Charlie konnte nichts anderes machen als sie festhalten und … na ja … sie ein wenig beruhigen. Sie trösten.«
    »Charlie ist ein guter Kerl«, sagte Nick. »Die Leute vom Dezernat für interne Ermittlungen haben ihn abgelinkt. Übel abgelinkt.«
    Ein Schweigen, das den beiden Cops am Tisch Gelegenheit gab, darüber nachzudenken, wie die Kollegen vom Dezernat für interne Ermittlungen es fertigbrachten, morgens in den Spiegel zu gucken. Lemon, der bei den Marines gewesen war, hatte seine eigenen Erfahrungen mit hinterhältigen Militärpolizisten, sagte aber nichts.
    Dann redete Boonie weiter.
    »Jedenfalls, Kates Mutter stand unter Schock und verlor immer wieder das Bewusstsein. Charlie hält sie einfach in den Armen und versucht, sie wachzuhalten, damit sie ihm nicht entgleitet. Aber er kann sie nicht festhalten. Das spürt er. Sie schlägt die Augen auf, blickt Charlie an und sagt: ›Sie benutzt die Spiegel.‹ «
    Das hatte Nick schon von Kate gehört, am Abend des … am Abend des Spiegels. Aber er ließ Boonie die Geschichte erzählen. Das schien ihm zu helfen.
    »›Sie benutzt die Spiegel.‹ Ein paar Mal hintereinander hat sie das gesagt, als hätte sie gewusst, dass sie nicht durchkommt, und gewollt, dass Charlie es nicht vergaß. Charlie sagt, er habe das nie vergessen, diesen Ausdruck in ihrem Gesicht. Wie du gesagt hast, Nick, ein guter Kerl.«
    Ein langes Schweigen.
    Es war, als würde Boonie sich schütteln, wie ein Hund, der aus dem Wasser kam.
    »Also gehen wir noch einmal alles durch«, sagte er. »Und diesmal keine Unterbrechungen bitte.«
    Er beugte sich vor und legte die Hände flach auf die Tischdecke. Er atmete tief durch.
    »Okay. Glynis Ruelle lebt in dem Spiegel, den ihr bei euch oben im Schrank habt. Ich weiß, ich weiß, es handelt sich um ein Tor oder ein Portal, was auch immer, aber so kann man es zusammenfassen. Der Spiegel ist schon uralt und lässt sich bis nach Irland im Jahr 1790 zurückverfolgen. Wir nehmen an, dass Glynis in den Dreißigerjahren gestorben ist, aber weil die Unterlagen dazu 1935 bei einem Feuer vernichtet worden sind, können wir das nicht genau sagen. Auf irgendeine Art und Weise kann Glynis aus der Welt des Spiegels heraus in der Außenwelt Dinge geschehen lassen. Sie benutzt die Spiegel. Sie verfügt über ein Wissen, wie man Menschen verschwinden lassen kann – Delia Cotton, Kates Dad, diesen Gray Haggard, dessen Granatsplitter du bei Delia Cotton im Esszimmer auf dem Fußboden gefunden hast –, und so rekrutiert sie Merle Zane, ihr irgendwie zu helfen. Sie hält ihn in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod, damit er … oben in Sallytown … etwas erledigen kann. Etwas, das mit einem Mann namens Abel Teague zu tun hat, einem entfernten Verwandten von Rainey, der einem Mädchen namens Clara Mercer ein Unrecht getan hatte, Glynis Ruelles jüngerer Schwester. Wie habe ich mich bis dahin geschlagen?«
    »Sehr gut«, sagte Lemon. »Nur wäre da noch die Tatsache, dass Abel Teague mit extrem schmierigen Methoden dafür gesorgt hat, dass ihr Ehemann und ihr Bruder in den Krieg ziehen mussten, und als Ethan zurückkam – als Krüppel –, besorgte Abel Teague sich einen Pistolenhelden – einen Haggard übrigens –, der ihn zum Duell forderte und am Heiligabend 1921 erschoss.«
    Nick sagte nichts. Er blickte tief ins Glas und erinnerte sich.
    Boonie nahm einen Schluck und machte weiter.
    »Danke. Das kommt noch dazu. Sie hat also allen Grund, diesen Teague zu hassen. Und Merle Zane kriegt es hin – was genau, wissen wir nicht – nach allem, was ihr mir erzählt habt, war es wahrscheinlich eine Schießerei – und dabei wird er zum zweiten Mal erschossen – folglich die Erde hinten am Hemd – jawohl, ich habe folglich gesagt – und dann ist er schwupps wieder die Leiche, die an einen Baum zwei Meilen in die Belfair Range hinein gelehnt sitzt.«
    Er unterbrach sich und nahm einen Schluck. Die anderen taten es ihm nach.
    »Und als Nächstes erscheint dann dieser schwarze Wirbel bei dir vor der Tür – bei Kate und dir – Kate glaubt, es sei ihr vermisster Vater – sie macht die Tür auf – draußen hängt diese schwarze Wolke – und dann leuchtet der Spiegel auf, Glynis Ruelle tritt aus dem Spiegel auf euren Wohnzimmerteppich und sagt etwas wie ›Hör auf, Clara, Abel Teague ist

Weitere Kostenlose Bücher