Die Rückkehr der Karavellen - Roman
kunstlosen Reglosigkeit der Mulattinen der Pension zufriedenzugeben, denen die berufliche Begeisterung und die deontologische Raffinesse fehlten, und die sich auf den Bettüchern des unglücklichen Vorgängers mit derselben aggressiven Bitterkeit die Schuhe wieder anzogen, mit der sie angekommen waren.
Senhor Francisco Xavier, der die Angewohnheit angenommen hatte, sich einen mit bunten Lämpchen dekorierten Heiligenschein an den Nacken zu heften, was ihm das Aussehen einer Batteriereklame verlieh, versuchte zu verhindern, daß die Dokumente des Seefahrers das Haus verließen, die Tausendfüßler und Motten zerfleddert hatten, wodurch ganze Kontinente, ein Dutzend Vorgebirge und die
Bergketten der Anden vernichtet waren, wobei er ins Feld führte, daß Diogo Cão ihm nicht nur elf Monate Tagesmiete schuldete, sondern ihm dazu noch während der Unwetter seiner Trunkenheiten die Hälfte des Eßzimmermobiliars zertrümmert habe, einmal ganz abgesehen von unzähligen Strohsäcken, die er in Siestas vorgezogener Agonie mit seinem sauren Urin eines sterbenden Pferdes zum Faulen gebracht hatte. Sie als Frau, die Erfahrung darin hatte, mit einem duldsamen Lächeln mit der primitiven Infantilität männlicher Übertreibungen fertig zu werden und die ihren französischen Meisterinnen die Intuition verdankte, allein anhand der Nuance eines Geruchs von Vokalen, selbst wenn sie geschrieben waren, zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden zu können, befahl jedoch dem Admiral, den Gründen und Drohungen des Stadtheiligen von Setúbal gegenüber taub, der seine Klagen so weit trieb, daß er schließlich durchblicken ließ, Diogo Cão würde Neugeborene und die Tauben auf dem Nachbardach allein mit einem Stoß seines Atems töten und er habe in einem Keller eine seiner minderjährigen Patentöchter mit Hilfe eines Schokoladenriegels vergewaltigt, Hol deinen Papierkram, ich habe genug von dieser Diskussion. Sie warnte Senhor Francisco Xavier, daß sie ihn, wenn er sie weiter mit seinen Lügengespinsten ärgern wollte, sofort als Kuppler und Dieb denunzieren würde, und lieferte ihm ein finsteres Bild der Kerker der Kriminalpolizei, und als der Heilige angesichts der Sachlage verzweifelt verkündete, der Vatikan habe ihn seliggesprochen und seine irdische Hülle bliebe von Ewigkeit zu Ewigkeit unzerstört, antwortete sie ihm nur, daß jemand, der so wenig von der Liebe wisse, niemals einen Platz im Himmel erlangen würde,
weil er sein Leben mit der Obszönität von Vergewaltigungen ohne Raffinesse vertan und so jedweden Partner der echten Freude geteilter Lüste beraubt habe. Der Inder, der über den Besuch eines Brigadeschefs oder die Möglichkeit einer Mitteilung an den Vatikan beunruhigt war, half ihnen schließlich den Handwagen um die Klippen des Hanges bis zum Platz zu lotsen, schlug sogar der Alten vor, sie solle die Mulattinnen in Gruppenunterricht vor einem Schulprojektor in die Pfade der fleischlichen Lust einweisen, und suchte bereits in den Hosentaschen nach der Anzahlung für die Einführungsstunde, als die Frau ihm die eiligen Gesten gefrieren ließ, indem sie ihm erklärte, daß die einzige gute und notwendige Regel für ein wahres Weib darin bestehe, zu begreifen, daß die Männer um so mehr Mütter brauchen, als sie Mütter gehabt haben, und daß nur die Waisen für die alltäglichen Klippen der Leidenschaft vorbereitet sind. Und während sie sich mit seinen nautischen Papyri in Richtung ihrer Wohnung entfernten, blieb der von Gott Erwählte reglos stehen und raspelte, vom Gewicht dieser ungeheuren Enthüllung verzückt an der Krätze unter der Achsel, während bei den Diskotheken von Arroios die Lämpchen des Heiligenscheins um sein Gesicht herum an- und ausgingen und er daher gequält und gutmütig zugleich aus den Heiligenbildchen der Meßbücher aus Perlmutt von einem Gebet begleitet erschien, das garantiert gegen Unglück in der Familie hilft.
Das Gewicht der Inseln und Halbinseln Diogo Cãos, das zu groß für das Alter der beiden war, zwang sie, sich einer ganzen Enzyklopädie von Archipelen und Meeresengen nach der anderen zu entledigen auf ihrem Weg bis zum Platz mit den mittelalterlichen Glocken der Misericórdiakirche,
in deren Schatten die Transvestiten des Bairro Alto sich ständig mit den Prozessionen reuiger Sünder in Sandalen vermischten, die sich mit Weidenzweigen geißelten. Sobald die Muskelkraft abnahm und ihn hinderte, seine Bibliothek ganzer Kontinente durch die Straßen von Lixboa zu
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