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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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Sohlen hoch, durch seine Haut hindurch, aus dem wolkenlosen Himmel in seinen Schädel hinein. Die Energie der Elemente zischte durch sein Fleisch, kreischte in allen Nervenenden, zerrte an seiner Selbstkontrolle.
    Er rang damit, gewann die Oberhand, bündelte und leitete sie, vollkommen unbewusst. Er brüllte seine Dominanz über die Elemente hinaus: »Ich bin Conlan von Atlantis, und ich befehle euch den mortus desicana! «
    Damit schleuderte er die Energie aus seinem Körper durch seine Hände auf den Leichenhaufen und schaute zu, weidete und ergötzte sich an der Macht. Das brausende, wehende Element bedeckte und umgab den Leichenhaufen, schoss in alle Poren ihrer Haut und in jede Körperöffnung, tat sein zerstörerisches Werk.
    Es sog, entzog und verzehrte jedes Quäntchen Wasser aus den Körpern und führte es in die freie Natur zurück, von wo es gekommen war. Die ausgedörrten Leichen schrumpften zu einem vertrockneten Häufchen zusammen.
    Das Element flüsterte furienhaft in Conlans Ohr, sang den Sirenengesang von Macht, uneingeschränkter Macht, dem mortus desicana.
    Der Macht, mit der lebendigem Fleisch alles Wasser entzogen werden konnte, lebendigen Knochen und lebendigem Gewebe.
    Der verführerische Rausch, den der Gedanke auslöste, schockierte ihn und ließ ihn innehalten. Das Entsetzen darüber, was aus ihm werden könnte, was eine solche Macht in ihm anrichten könnte, wie sie seiner Seele schaden könnte, schnitt ihn sofort vom Quell der Elemente ab.
    Als er die Kontrolle über die Elemente verlor, taumelte er zurück und lehnte sich an einen Baum. Ächzend rang er um Luft. Sein Augenlicht erholte sich nach und nach von der Gewalt der Energie und dem Dunst und Staub der ausgetrockneten Körper. Sein Blick fiel auf Ven, der am Boden zusammengesunken war und mühsam den Arm hob.
    Als Conlan versuchte, sich wieder aufrecht hinzustellen, genügend Kraft zu sammeln, um weiterzumachen, hörte er durch seine Erschöpfung hindurch eine beißende Stimme.
    Es war Justice. »Ausgesprochen interessant, mein Prinz. Ich wusste gar nicht, dass Ihr den verbotenen Tod gemeistert habt und zur Hilfe rufen könnt.« Justice verneigte sich leicht und ging um den Haufen Knochenfragmente herum, der in Sekundenschnelle an den Platz der zwölf toten Männer getreten war. Er kickte gegen einen Schädel, der von dem Häufchen weggerollt war, und dieser verpuffte in einer Wolke trockenen Pulvers.
    Justice hielt den Kopf schief und sah mit zusammengekniffenen Augen zu Conlan und Ven herüber. »Wie gesagt, ausgesprochen interessant!«
    ***
    Barrabas lehnte sich in seinem geschnitzten Sessel zurück, der im Zentrum der Hauptgalerie des Primus stand. Alle anderen waren vor Stunden heimgegangen, zurück in ihre bedeutungslosen Leben. Er war mit seinem Tagwerk zufrieden. Ein weiterer von ihm verfasster Nachtrag zum vor etwa zehn Jahren verabschiedeten Gesetz zum Schutz nicht-menschlicher Arten – eine seiner hervorragendsten Leistungen – benötigte nur noch eine weitere Stimme, um rechtskräftig zu werden: die des Präsidenten.
    Er hatte diesen Nachtrag mit viel Überredungskunst, Charme und Durchhaltekraft im Haus durchgepaukt, wobei das Verschwinden zweier wichtiger Gegner im Menschenkongress durchaus von Vorteil gewesen war.
    Er lächelte und entblößte dabei Zähne, die diesem schwachen Sterblichen, der jetzt wahrscheinlich gerade zitternd und bebend im Oval Office saß, entsetzliche Angst eingejagt hätten. Die Berater des Präsidenten drängten diesen verzweifelt, dem Gesetzesentwurf nicht zuzustimmen.
    Barrabas wusste wohl, dass dieser Schwächling das niemals durchhalten würde. Der Begriff »auslaufende Regierungsperiode« nahm eine ganz andere Bedeutung an, wenn man es als Präsident mit einem Meistervampir zu tun hatte.
    Â»Ihr könnt stolz auf Euch sein, Lord Bar… Lord Barnes .« Drakos war unbemerkt näher gekommen und schritt durch die Gänge auf ihn zu.
    Barrabas war nicht besonders begeistert davon, einen General zu haben, der sich unbemerkt anschleichen konnte. Das erinnerte ihn daran, dass er bald etwas unternehmen musste, um ihn durch einen geeigneteren Kandidaten zu ersetzen.
    Caligula vielleicht. Der Gedanke verschaffte ihm eine gewisse perverse Freude, und er musste lächeln. »Ja, Drakos. Ich bin sehr, sehr zufrieden. Die Konsolidierung von Macht ist

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