Die Rueckkehr der Krieger
die Anwandlung vorbei, und das Leuchten in Alarics grünen Augen verlor an Intensität.
»Hilf ihr!« Riley hob den Kopf ihrer Schwester vorsichtig in ihren Schoà und sah Alaric flehentlich an. »Hilf ihr! Ich weiÃ, dass du das kannst. Du hast Gift und Schwertwunden geheilt, und sogar geborstene Schädel. Sicher kannst du auch eine kleine â oh mein Gott! Das ist ja eine Schusswunde. Bitte, bitte! «, stammelte sie, gleichzeitig schluchzend, bittend und befehlend.
Alaric schüttelte den Kopf mit einem vollkommen verstörten Ausdruck im Gesicht. Seine Augen blickten wild und schienen in den Höhlen umherzurollen. Noch nie hatte Conlan ihn so gesehen.
»Ich kann nicht«, murmelte er gebrochen. »Ich komme nicht zu ihr durch. Ich spüre nur den Schmerz, den sie ausstrahlt, und ich komme nicht daran vorbei.«
Conlan lieà sich neben Riley auf einem Knie nieder und legte den Arm um sie, in der Hoffnung, ihr so ein wenig beizustehen. Sie duckte sich und stieà ihn wild weg, ohne dabei eine Sekunde lang Alaric aus den Augen zu lassen. Mit verzerrtem Gesicht, fast als fletsche sie die Zähne, sprach sie so grimmig, dass sie selbst einem Metamorphen ähnelte.
»Du kannst es, und du wirst es tun. Ich lotse dich daran vorbei.« Damit griff sie nach Alarics Arm, umklammerte ihn wie ein Schraubstock und zwang seine Hand auf die Schulter ihrer Schwester hinunter. »Ich habe Heilungen im Fernsehen gesehen, Hexenheilungen. Die Heiler müssen ihren Patienten berühren, damit es funktioniert. Bestimmt ist es bei dir genauso.«
Conlan sah, wie Riley mit blinder Verzweiflung gegen Alarics Widerstand ankämpfte und das Ringen mit ihm schlieÃlich gewann. Als sich die Hand des Priesters die letzten Zentimeter auf Quinns Schulter herabsenkte, sah Conlan, wie ein aquamarinfarbenes Leuchten von Alarics Handfläche auf Rileys Schwester überging.
SchlieÃlich nahm die Handfläche Verbindung auf, und Quinns Oberkörper, der in Rileys Schoà lag, bäumte sich auf, während ihre FüÃe auf den Haufen rot-goldener Blätter am Waldboden trommelten, auf dem sie lag. Riley, die immer noch Alarics Hand niederzwang, schloss die Augen.
Alaric riss den Kopf zurück, zuckte vor Schmerz. Seine Nackenmuskeln standen hervor wie Schiffstaue, als sein ganzer Körper sich in einer einzigen Anstrengung verkrampfte.
Conlan legte eine Hand auf Rileys Schulter, doch ein elektrischer Schlag schmetterte ihn zurück. Einen zeitlosen Moment lang bildeten die drei â Alaric, Quinn und Riley â ein schmerzerfülltes, in leuchtend blaugrünes Licht getauchtes Tableau.
Dann sanken Alaric und Riley gleichzeitig nach vorn und rangen nach Atem. Conlan fing Riley auf, bevor sie auf Quinn herunterfallen konnte. Sanft hob er ihr Kinn an und suchte ihr Gesicht nach Anzeichen ab, ob ihr etwas passiert sei.
Alaric fasste sich und stützte sich keuchend mit einer Hand auf dem Knie ab, während seine andere Hand noch auf Quinns Schulter ruhte. »Ich weià nicht, wie du in diesen Heilungsprozess eingebunden worden bist, Riley. Noch nie habe ich Heilenergie auf diese Weise geleitet. Bist du verletzt?«
Bevor Riley antworten konnte, ertönte eine leise, etwas heisere Stimme zwischen den keuchenden AtemstöÃen: »Wenn deine Hand auch nur einen Zentimeter näher an meine Brust kommt, kannst du was erleben.«
***
Alaric erhaschte nur einen kurzen Blick auf Quinns sich öffnende Augen und riss seine Hand zurück. Er sprang so schnell hoch, dass Conlan die Bewegung kaum wahrnehmen konnte, und entfernte sich rückwärtsgehend von ihnen, wobei er ungläubig den Kopf schüttelte und etwas vor sich hinmurmelte.
Conlan konnte die Worte nicht verstehen, doch hörte er die Kadenzen der alten atlantischen Sprache und wunderte sich. Zärtlich fuhr er Riley durchs Haar, mehr um sich selbst zu beruhigen als sie. Dann stand er auf und folgte Alaric.
Er holte den Priester auf der anderen Seite des Waldwegs ein, als Alaric sich gerade in Dunst auflösen wollte. »Stopp!«, befahl er. »Wo in drei Teufels Namen willst du hin? Was ist eigentlich eben passiert?«
Alaric verwandelte sich zurück in seine körperliche Form und drehte sich zu Conlan um. »Du willst wissen, was passiert ist?«, fragte er aggressiv, und die Verzweiflung war ihm tief ins Gesicht gegraben.
»Du willst wissen, was eben passiert ist?« Mit nur zwei
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