Die Rueckkehr der Phaetonen
hinterlassen. Einst war in einer Stadt, die Lenins Namen trug, der erste Atomeisbrecher von Stapeln gelaufen. Ob seine Erbauer lange nachdenken mussten, welchen Namen sie wählen würden? Nur ein Name kam für das erste Schiff der Atomflotte in Frage. Und auch an der Seite des Raumschiffs, welches in die gren-zenlosen Weiten und einem anderen Leben, einem anderen Verstand entgegen aufgebrochen war, des ersten Raumschiffs, das in den Kampf gegen die noch unbekannten Kräfte des Großen Kosmos zog, leuchtete derselbe unsterbliche Name: »LENIN«.
Teil 1 - Das Jahr 860
Kapitel 1
1
Das Bewusstsein kehrte langsam zurück.
Trübe, verschwommene Gedanken und Bilder erschienen und verschwanden wieder, ohne irgendwelche Spuren im Gedächtnis zu hinterlassen. Das Gehirn arbeitete in kurzen, abgehackten Stößen, wobei es alle paar Minuten wieder ins Nichts versank. Diese vorbei rauschenden Blitze konnte man nicht einmal als Gedanken bezeichnen - es waren kaum merkliche rudimentäre Tätigkeiten, schwache Andeutungen normaler Gehirnarbeit.
Dann wurden die Perioden des »Denkens« immer länger und länger. Die nebligen Gedankenbilder begannen langsam, Form anzunehmen.
Und dann kam der Moment, in dem er spürte, dass er aus dem tiefen Schlaf aufwachte. Ein Blitz leuchtete kurz auf und erlosch wieder. Er nahm sich selbst nach wie vor nicht wahr und war sich nicht einmal darüber im Klaren.
Seine Augen waren geschlossen, und kein einziger Lichtstrahl drang durch die Lider hindurch. Die Ohren vernahmen nur absolute Stille. Er fühlte weder seinen Körper noch die Temperatur der Umgebung. Auch die Zeit existierte nicht für ihn.
Ob er sich schon lange in diesem Zustand zwischen Leben und Tod befand, darüber lieferte sein Gedächtnis keine Erinnerungen. Er existierte nur in der Wahrnehmung aktueller Sekunden, und auch das nur in den Momenten, wenn sein noch schwaches Bewusstsein zurückkehrte.
Auf diese Weise war sehr viel Zeit vergangen. Aber irgendwann begannen in seinem Gehirn immer komplexere Vorstellungen zu entstehen. Und sehr zögerlich begannen auch die Empfindungen. Er spürte seinen Kopf — nur den Kopf. Der restliche Körper schien überhaupt nicht da zu sein.
Plötzlich drang ein schwaches Geräusch an seine Ohren.
Er spannte sich an, um sich dieses Geräusch besser anzuhören, versank aber sofort wieder in der Bewusstlosigkeit. Als er dann wieder zu sich kam, erinnerte er sich, dass das Geräusch da gewesen war. Dieses Mal war er sich dessen bewusst, dass er aufmerksam lauschte — er konnte aber nichts mehr hören.
Wenn er hätte nachdenken können, würde er verstanden haben, dass sein Gedächtnis zum ersten Mal seit langer Zeit eine Erinnerung speichern konnte. Vorher blieben alle äußeren Reize entweder ganz unbemerkt oder wurden nur für einen kurzen Augenblick wahrgenommen und verschwanden wieder spurlos. Das Geräusch war die erste Einwirkung seiner Umgebung, die nicht verschwunden war und nicht vergessen wurde. Er erinnerte sich nur an das Geräusch selbst, nicht aber an seinen Charakter. Ob es das Knarren einer Tür, eine menschliche Stimme oder das Poltern vom Fallen irgendeines Gegenstandes war, wusste er nicht.
Für eine lange Zeit wurde er von keinen äußeren Wahrnehmungen mehr berührt. Doch die Erinnerung an das Geräusch wurde nicht verwischt und er erinnerte sich jedes Mal daran, wenn er wieder das Bewusstsein erlangte. Einmal aufgewacht, verstärkte sich die Fähigkeit zum zusammenhängenden Denken langsam aber sicher immer mehr. Die Erinnerung, die vom Gedächtnis aufgefangen wurde, beunruhigte ihn und zwang seinen Verstand, intensiver zu arbeiten. Und dann kam der Moment, in dem er versuchte, sich zu erinnern, welches Geräusch er damals gehört hatte. Die Vergeblichkeit dieses Versuchs rief ein schwaches Gefühl der Gereiztheit hervor - sein Gehirn schien aber genau darauf gewartet zu haben. Das Bewusstsein machte sofort einen raschen Sprung — und die Wahrnehmung der Umgebung verstärkte sich genauso rapide. Auf einmal spürte er, dass er außer dem Kopf noch Arme und Beine hatte, dass er auf dem Rücken lag und seine Augen geschlossen waren. Er wollte sie öffnen - nicht sofort, sondern erst lange danach - konnte es aber nicht. Der Versuch, die Lider zu heben, verursachte einen Schmerz, aber auch dieser diente als Anstoß, dass seine Gefühle noch weiter erwachten. Einige Zeit später versuchte er, seinen Arm zu bewegen, was ihm aber auch nicht gelang.
So hatte es sich viele Male
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