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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Khaled und lächelte insgeheim, als er in Melisendes grünen Augen erkannte, wie sie ins Grübeln kam, ob sie den Ausführungen der Männer vertrauen konnte.
    »Es beruhigt mich mein Freund«, sagte sie schließlich zu Khaled »dass du nicht allein reisen willst.« Sie rang sich ein Lächeln ab, das in Wahrheit nichts anderes besagte, als dass sie ihm von Grund auf misstraute. »Bruder André und ich müssten uns ansonsten sorgen, dass du den Kelch am Ende alleine für dich beanspruchen würdest. Immerhin könnten Muhammad Ibn Buzurg und deine Brüder in Masyāf auch etwas damit anfangen. Oder?« Ihr provozierender Blick wanderte zu Montbard, der sich nicht anmerken ließ, ob er ähnliche Befürchtungen hegte.
    »Gut möglich«, erwiderte der Templer mit einem Lächeln. »Damit niemand von uns übervorteilt wird, möchte ich unserem jungen Nizâri |549| eben jene zwei Templer an die Seite stellen, die uns treu ergeben sind und zudem ihre ganz eigenen Interessen hegen, indem sie ihre Schwestern befreien möchten. Wir sollten dieser bewährten Allianz vertrauen.« Er schaute von Khaled zu Melisende, dann von Struan zu Arnaud. »Ohne Khaled wäre ein solcher Einsatz nicht durchführbar. Nur er kennt sich in Askalon und Umgebung aus und beherrscht die Sprache der Fatimiden wie ein Einheimischer. Und die anderen beiden werden ihm jenen Geleitschutz bieten, den er für eine solch gefahrvolle Reise benötigt. «
    »Wenn das so ist …« Melisende zwinkerte dem gewaltigen, schwarzhaarigen Schotten lächelnd zu. »… habt ihr meinen Segen.«
    »Unser Dank sei Euch gewiss, Hoheit.« Struan war bemüht, seine Erleichterung zu unterdrücken. Khaled entgingen die Tränen der Rührung nicht, die er in seinen schwarzen Augen wegblinzelte. Dem Schotten und seinem provenzalischen Gefährten würde die Rettung der Frauen tatsächlich weitaus wichtiger sein als der Kelch. Also hatte Khaled alle Zeit der Welt, seine Beute, wenn sie ihm denn in die Hände fiel, unauffällig verschwinden zu lassen.
    »Und wer sollte Euch als Ware dienen, wenn Ihr als Sklavenhändler auftreten wollt?«, fragte Rona – wie immer leicht aggressiv und nicht gerade unterwürfig.
    »Was wollt Ihr damit sagen, meine Liebe?« Melisende zog verärgert die Stirn in Falten. Sie ließ sich nicht gern in ihre Pläne hineinreden, schon gar nicht von diesen beiden Mongolinnen, die sich nicht demütig an einmal getroffene Abmachungen hielten und ihr von Beginn an suspekt erschienen waren.
    »Ich will damit sagen, dass Lyn und ich uns als Sklavinnen anbieten werden.
    Wir sind auch die Einzigen, die dadurch freien Zugang in den Harem erhalten, und somit werden wir Khaled und die beiden Templer bei ihrem Vorhaben, in die Festung zu gelangen, um die drei Frauen zu retten, eine strategisch überzeugende Unterstützung bieten können.«
    »Seid ihr verrückt?«, entfuhr es Khaled. »Das ist viel zu gefährlich!« Verdammt, die beiden Schwestern konnte er bei dieser Geschichte nun wirklich nicht gebrauchen. Sosehr er Lyn liebte und sie nur ungern zurückließ, bis er seine Mission erfüllt hatte. Natürlich wollte er nach dem Diebstahl des Kelches hierher zurückkehren, jedoch nicht, bevor |550| er das Geheimnis um die Lade gelüftet hatte. Erst danach würde er Lyn zu sich holen und sie und ihre Schwester davon überzeugen, dass es besser war, nach Masyaf zu den Nizâri-Brüdern zu fliehen, um den Ruhm ihrer Entdeckung zu ernten, als weiterhin auf das Wohlwollen eines alternden Templers und einer launischen Königin angewiesen zu sein.
    »Ach ja?« Rona warf ihm ein provozierendes Lächeln zu. »Und du denkst, die Wachen von Askalon lassen euch so einfach in ihre Festung marschieren.«
    »Das kann niemand im Voraus sagen«, gab Khaled vorsichtig zurück.
    »Was ist, wenn man euch gefangen nimmt und zu den anderen Frauen sperrt oder nach Ägypten verkauft?« Natürlich wusste er, über welch übernatürliche Kräfte die beiden verfügten und dass sie, was Kampfgeist und Schnelligkeit betraf, es leicht mit jedem Krieger aufnehmen konnten. Trotzdem hatte er Angst, dass Lyn bei der Sache etwas zustoßen konnte. Wenn ihre Absichten von den Fatimiden entdeckt würden und man sie schnappte, stünde ihnen eine grausame Bestrafung bevor. Allein der Gedanke, sich innerhalb der Festung von den beiden Frauen trennen zu müssen, verursachte ihm Herzklopfen.
    Melisende, die nichts von den geheimnisvollen Kräften der beiden wusste, sah die Sache mit einem Mal offenbar in einem ganz neuen

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