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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Schließlich war er bei den ungeheuerlichen Taten der Ritter dabei.« Tramelay kniff die Augen zusammen. »Ein anderes Vögelchen berichtete, dass die beiden falschen Nonnen, die in Wahrheit immer noch mongolische Prinzessinnen sind, gar nicht mehr in Sankt Lazarus weilen, sondern dem Alten zur Flucht verholfen haben.« Sein Tonfall war schneidend.
    Montbard hingegen setzte die reinste Spielermaske auf.
    »Davon weiß ich nichts«, log er. »Was den Alten betrifft, so werde ich auch ihn gerne für dich im Palast aufnehmen, sobald er mir über den Weg laufen sollte. Zu den beiden Frauen habe ich, seit sie in Sankt |545| Lazarus ihr Gelübde als fromme und keusche Schwestern abgelegt haben, keine Verbindung mehr. Ich …«
    »Ich kann dich nur warnen«, fuhr Tramelay ihm zynisch ins Wort. »Unser Orden und ich stehen mit dem jungen König im Bunde. Er besitzt mehr Macht über die Barone, als das Geld seiner Mutter je kaufen könnte. Solltet ihr uns täuschen, landen nicht nur diese fünf hier am Galgen, auch deine Tage wären gezählt.«
     
    »Ich kümmere mich um den Jungen, es wird ihm an nichts fehlen«, versprach Montbard und klopfte Gero auf die Schulter, als er sich von ihm und seinen Männern vor al-Aqsa verabschiedete. »Und auch Eure Freunde werde ich unter meinen Schutz nehmen.« Gero und seine Brüder waren zu ihren Unterkünften befohlen worden, um sich auf die Abreise mit dem Hauptcorps nach Gaza vorzubereiten. Der Gedanke, den Jungen und den Schotten einem ungewissen Schicksal überlassen zu müssen, beunruhigte ihn.
    Matthäus klammerte sich zum Abschied mit Tränen in den Augen an seinen Herrn. Gero küsste den Jungen auf die Stirn und sprach ihm leise Mut zu. Montbard hatte ihn gewiss nicht aus Mitleid zu sich genommen, sondern auch weil er befürchtete, Tramelay und seine Leute könnten ihn nach der Herkunft seiner Herren ausfragen, was bisher Gott sei Dank noch nicht geschehen war.
    »Macht Euch keine Sorgen, Bruder Gerard«, fügte Montbard leise hinzu. »Ich werde Hertzberg, den Jungen und auch die beiden Frauen mit Melisendes Hilfe nach Nablus bringen und sie dort in deren Palast verstecken, bis ich Großmeister bin.«
    Schließlich ließ Montbard die Brüder auf dem Tempelberg zurück. Mit Struan MacDhoughaill, der sich als Melisendes persönlicher Beschützer beim Kommandeur vom Orden des Heiligen Grabes melden sollte, und dem eingeschüchterten Jungen eilte er auf Schleichwegen zur Herberge, immer darauf bedacht, dass ihnen niemand folgte.
    Als sie gemeinsam die Kammer betraten, in der Khaled und die anderen auf sie gewartet hatten, brandete Montbard mit der Nachricht »Sie sind vorerst gerettet« eine Woge der Erleichterung entgegen. Nachdem Arnaud de Mirepaux den Schotten mit einer überschwänglichen Umarmung begrüßt hatte, fiel sein Blick auf Matthäus. »In Gottes Namen, wie kommst du denn hierher?«, rief er ihm entgegen |546| und kniete sofort vor ihm nieder. Dann herzte er den Jungen so sehr, dass dieser nach Atem rang.
    Unterdessen erzählte Struan die ganze Geschichte. Wie gewöhnlich verzog der Schotte keine Miene, als er von Anselms und Matthäus’ Schicksal berichtete und erzählte, warum und wie sie hierhergekommen waren und was womöglich ihren drei Frauen widerfahren war.
    Montbard begriff, dass die Ritterbrüder ihm nicht alles erzählt hatten. Anscheinend hatten sie in der Zukunft mit dem Orden längst abgeschlossen, ansonsten wären sie nicht gegen die Regeln eine Ehe eingegangen. Der Anblick von Khaled und Lyn, die immer noch eng umschlungen neben der Tür standen, stimmte den alten Templerrecken milde, bei dem Gedanken, dass die Liebe sich nicht selten gegen die Ordensregel ihre eigenen Wege bahnte. Er kam zu dem Schluss, dass es ihm ohnehin nicht zustand, über die moralischen Qualitäten von Brüdern zu urteilen, die offiziell noch nicht einmal geboren waren.
    »Also gibt es hier noch ein weiteres Problem«, bemerkte er knapp und kniff seine Lippen zusammen, als er in die Runde schaute.
    »Und wie soll es jetzt weitergehen?« Rona war die Unruhe anzusehen, die sie angesichts der Tatsache empfand, dass Tramelay über ihre Flucht informiert war. In dieser Beziehung passte sie gut zu dem provenzalischen Templerbruder, der immer noch bei dem Jungen hockte und den sie kaum aus den Augen ließ.
    »Es war die Grundlage ihrer Freilassung, dass Gero von Breydenbach und seine Brüder für Tramelay und den König bei der Eroberung von Askalon kämpfen«, erklärte Montbard und

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