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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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daran teilhaben durfte, musste für ihn vollkommen unerträglich sein.
    Robin hatte sich gehütet, noch einmal auf das Thema einzugehen, doch je länger sie Dariusz betrachtete, desto sicherer war sie, dass er sie am Morgen mit der Behauptung angelogen hatte, die Angst vor einem Waffengang ebenfalls zu kennen. Wenn Dariusz überhaupt wusste, was das Wort Angst hieß, so hatte es für ihn eine vollkommen andere Bedeutung als für sie und jeden einzelnen Mann hier.
    Das Tal wurde vor ihnen schmaler, zugleich wuchsen seine Wände weiter an, sodass es auf den letzten fünfzig Schritten beinahe zu einer lotrechten Schlucht wurde, ganz ähnlich der, hinter deren Biegung sie damals auf die vermeintlichen Plünderer gestoßen waren. Nach weiteren zwanzig oder dreißig Schritten machte der Canyon einen scharfen Knick, sodass sie nicht sehen konnten, was dahinter lag, und vielleicht war das der simple Grund, aus dem sie der Anblick mit einem so unguten Gefühl erfüllte. Die Bilder waren sich zu ähnlich und die Erinnerung an die Beinaheniederlage, die sie an einem fast identischen Ort erlitten hatten, noch zu frisch in ihrem Gedächtnis.
    Robin versuchte sich selbst damit zu beruhigen, dass es diesmal anders kommen würde. Sie waren keine Hand voll Reiter, die unter dem Kommando eines heißblütigen Fanatikers einfach lospreschen würden, sondern eine ganze Armee, wenn auch nur einen Bruchteil so stark wie das Hauptheer des Königs, das auf der anderen Seite der Hügel mit den Sarazenen focht, so doch das gewaltigste Heer, das Robin jemals gesehen hatte. Zu den gut zweihundert berittenen Templern hatte sich ein vielfach größeres Kontingent weltlicher Ritter unter dem Befehl Graf Raimunds gesellt, und dazu kamen Hunderte und Aberhunderte von Fußtruppen, deren Speere wie ein Wald aus scharf geschliffenem eisernem Schilf über die Wolke aus flirrendem Staub emporragten, durch den sich der Tross langsam weiter auf das Ende des Tales zubewegte.
    Odo, der Ordensmarschall, und Dariusz bildeten die Spitze der Templer, die sich zu so etwas wie einer kleinen Armee innerhalb einer Armee zusammengeschlossen hatten, und nicht nur zu Robins Verwunderung hatte Dariusz darauf bestanden, dass auch sie selbst und Bruder Rother direkt neben ihm Aufstellung nahmen; eine Position, die weder ihr noch dem jungen Ritter aufgrund ihrer Stellung innerhalb des Ordens zukam. Dariusz hatte jedoch darauf bestanden, und da weder der Großmeister noch Ridefort - obwohl sie einen überraschten Blick getauscht hatten - Einwände erhoben hatten, hatte es Robin nicht gewagt, diese Entscheidung zu hinterfragen. Vermutlich musste sie sich aber keine Sorgen machen. Wenn die Schlacht tatsächlich so lief, wie die Meldereiter berichteten, würde Raimunds Ersatzheer erst gar nicht zum Einsatz kommen.
    Der grauhaarige Tempelritter neben ihr drehte plötzlich den Kopf und beschattete die Augen mit der linken Hand, um in Richtung eines einzelnen Reiters zu blinzeln, der in scharfem Tempo über die flachen Hügel zur Rechten herangesprengt kam. Der zweifarbige Wimpel an seiner Lanze identifizierte ihn als Meldereiter, und obwohl er direkt aus der Sonne herauskam und somit kaum deutlicher denn als schwarze Silhouette zu sehen war, glaubte Robin Wappenrock und Mantel eines Johanniters zu erkennen.
    Ein so hochrangiger Ritter, der die einfache Aufgabe eines Boten übernahm?, dachte Robin überrascht. Das bedeutete entweder etwas ganz besonders Gutes oder etwas außergewöhnlich Schlechtes.
    Sowohl Dariusz als auch Ridefort und der Großmeister schienen wohl zu demselben Schluss gelangt zu sein, denn die drei Ritter setzten sich wie ein Mann in Bewegung, um dem Boten entgegenzureiten, und auch Robin und Rother schlossen sich ihnen an, obwohl es unter normalen Umständen ein schweres Vergehen war, seinen Platz in der Schlachtordnung ohne ausdrücklichen Befehl zu verlassen. Aber Dariusz hatte sie schließlich strengstens angewiesen, immer und unter allen Umständen in seiner Nähe zu bleiben, selbst - und sogar ganz besonders! - wenn es wider Erwarten doch zum Kampf kommen sollte.

Nicht zum ersten Mal fragte sich Robin, warum eigentlich. Sie fand auch nicht zum ersten Mal keine Antwort darauf, aber die Frage beunruhigte sie jedes Mal, wenn sie sie sich stellte, ein wenig mehr. Dariusz tat nichts ohne Grund, und es fiel Robin ziemlich schwer, etwa daran zu glauben, dass er sein ungerechtes Verhalten ihr gegenüber bedauerte und die plötzliche Besorgnis vielleicht seine

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