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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sich wieder, und sie fühlte sich auch sonst erstaunlich gut. Selbst der Schmerz in ihrer Schulter war nicht besonders schlimm; wenigstens so lange sie sich nicht bewegte, war es eher ein dumpfer Druck als ein wütendes Pochen.
    Als sie die Augen wieder öffnete, flog die Tür auf, und Nemeth kam hereingestürmt, auf dem Fuß gefolgt von einer zwanzig Jahre älteren Ausgabe ihrer selbst, die allerdings im Gegensatz zu ihrer Tochter nicht freudestrahlend hereingehüpft kam, sondern sich im Gegenteil bemühte, eine möglichst strenge Miene aufzusetzen. Auch wenn es ihr nicht wirklich gelang.
    »Ja, das habe ich mir gedacht!«, begann sie in scharfem Ton, kaum dass sie sich dem Bett auf drei Schritte genähert hatte.
    »Kaum schlägt sie die Augen auf, hat sie auch schon wieder nur Unsinn im Kopf!«
    Nemeth verdrehte die Augen und schlenkerte kurz die Hand aus dem Gelenk vor dem Gesicht, als wäre sie versehentlich mit den Fingern an einen heißen Topf geraten. Robin blinzelte ihr verschwörerisch zu, bevor sie sich mit einem Lächeln an Saila wandte.
    »Ja, ich freue mich auch, dich zu sehen«, sagte sie. »Wie geht es dir?«
    »Ganz bestimmt besser als Euch«, antwortete Saila, während sie sich neben Robins Bett aufbaute und herausfordernd die Fäuste in die Hüften stemmte; eine Haltung, die möglicherweise beeindruckend gewirkt hätte, wäre sie dreißig Jahre älter und zweihundert Pfund schwerer gewesen. Es gelang ihr auch nicht ganz, den Ausdruck von Erleichterung in ihren Augen zu unterdrücken. Dennoch fuhr sie mit einem missbilligenden Kopfschütteln und in noch viel missbilligenderem Ton fort: »Wollt Ihr Euch umbringen, Herrin? Ihr seid schwer verletzt, habt ein schlimmes Fieber hinter Euch - und das alles noch dazu in Eurem Zustand …«
    Robin unterbrach sie mit einer müden, zugleich aber auch sehr entschlossenen Geste. »Mein Zustand ist nichts gegen den der meisten Männer, die mit mir in die Schlacht geritten sind«, sagte sie. Saila sah sie so irritiert an, als hätte sie in einer fremden Sprache geredet, sodass sich Robin genötigt fühlte hinzuzufügen: »Immerhin lebe ich noch, was man wohl nicht von sehr vielen anderen behaupten kann. Mit dem Fieber allerdings hast du Recht, fürchte ich.« Sie fuhr sich demonstrativ mit der Zungenspitze über die Lippen, was es aber eher noch schlimmer zu machen schien. Ihre Zunge war so trocken wie ein Stück Holz. Sie wunderte sich fast, dass sie überhaupt reden konnte.
    »Ein Schluck Wasser wäre nicht schlecht.«
    Saila rührte sich nicht, aber Nemeth fuhr auf dem Absatz herum und wuselte davon, während ihre Mutter sie weiter auf eine Art ansah wie eine Lehrerin, die es mit einem ganz außergewöhnlich uneinsichtigen Kind zu tun hatte. Allmählich begann sich Robin darüber zu ärgern. Natürlich war dies eben Sailas Art, um derentwillen sie sie ja auch schätzte, aber manchmal kannte sie weder Maß noch Ziel, und Robin war auch nicht in der Verfassung, allzu viel Geduld zu zeigen.
    »Wie ist die Schlacht ausgegangen?«, fragte sie in merklich kühlerem Ton, wovon sich Saila allerdings wenig beeindruckt zeigte.
    »Das weiß ich nicht«, behauptete sie. »Ich bin eine Frau, und Eure Schlachten interessieren mich so wenig, wie sie Euch interessieren sollten. Habt Ihr denn wirklich nichts anderes im Sinn als Eure unwürdigen Ritterspiele?«
    Nemeth kam zurück und brachte ihr einen Becher Wasser, und sie gewann ein wenig Zeit damit, ihn entgegenzunehmen und einen großen Schluck zu trinken. Er löschte ihren Durst nicht wirklich, löste aber dafür einen heftigen Hustenanfall aus, sodass sie sich im Bett krümmte und die Hälfte des Wassers verschüttete, bevor Saila ihr den Becher abnahm und sie mit einem langen und beinahe schon zufriedenen Blick maß. Sie verkniff es sich, irgendetwas zu sagen, aber das war auch gar nicht nötig.
    »Ist es möglich, dass Salim auch hier ist?«, fragte Robin, nachdem sie wieder halbwegs zu Atem gekommen war. Saila nickte, und Robin fügte in griesgrämigem Ton hinzu: »Das dachte ich mir. Ich nehme an, du hast dich lange und ausgiebig mit ihm unterhalten.«
    »Das war gar nicht notwendig«, erwiderte Saila schnippisch.
    »Was Eure Rolle als sein Weib und die zukünftige Königin über Masyaf angeht, so sind wir einer Meinung.«
    »Dann hätte er vielleicht besser dich heiraten sollen«, erwider-
    te Robin gereizt. Ihr scharfer Ton tat ihr fast sofort wieder Leid, zumal sie sich allmählich wirklich miserabel zu fühlen

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