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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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diese Männer bedeuten musste, eine Frau auf diese Weise kämpfen zu sehen, würde nicht lange vorhalten. Als der erste Mann die Arme ausstreckte und sie zu packen versuchte, ließ sie sich einfach fallen, zog die Knie an den Leib und rollte blitzartig zwischen seinen Beinen hindurch. Ein riesiger Fuß stampfte nach ihrem Gesicht, und Robin revanchierte sich, indem sie hart nach oben austrat. Sie wurde mit einem schrillen Geheul belohnt, und dem Anblick eines dürren Kerls, der zwei komische Hüpfer machte und dann gurgelnd und die Hände in den Schoß gekrallt in die Knie brach.
    Sofort waren zwei weitere Männer zur Stelle. Robin trat dem einen vor die Kniescheibe, was ihn prompt zu Boden schickte, doch der andere packte ihren Arm - ihren lin k en Arm! - und riss sie in die Höhe.
    Robin kreischte vor Pein. Ihre verletzte Schulter fühlte sich an, als hätte man ihr den Arm aus dem Gelenk gerissen, und der Schmerz war so schlimm, dass ihr übel wurde. Alle Kraft wich aus ihrem Körper. Sie brach in die Knie, und der Mann, der sie gepackt hatte, riss sie erneut am linken Arm in die Höhe, und diesmal war der Schmerz so unbeschreiblich, dass ihr schwarz vor Augen wurde.
    Als sich die Schleier vor ihren Augen wieder lichteten, hielten sie zwei kräftige Männer an den ausgebreiteten Armen gepackt, und ein dritter stand vor ihr und war gerade dabei, ihr den Schleier vom Gesicht zu reißen.
    »Wer bist du, Weib?«, fuhr er sie an. Robin hatte Mühe, sein Gesicht zu erkennen, und nicht nur sein Gesicht. Alles verschwamm vor ihren Augen.
    »Wer bist du, Weib, dass du kämpfst wie ein Mann?«, wiederholte er seine Frage. »Bist du überhaupt ein Weib?« Eine harte Hand grapschte nach ihrer linken Brust und drückte so fest zu, dass Robin vor Schmerz aufstöhnte.
    »Ja, du bist ein Weib«, sagte er. »Aber wie kann das sein? Du kämpfst härter als jeder Mann, den ich kenne, und …«
    Der Rest seiner Frage ging in einem qualvollen Stöhnen unter, als Robin ihm die Stirn ins Gesicht rammte und ihm die Nase brach. Der Mann stolperte zurück und schlug die Hand vor das Gesicht. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    Robin ließ sich fallen, warf sich zurück und fast im gleichen Moment wieder nach vorne, und der doppelte Ruck wirkte. Der Schmerz in ihrer Schulter ließ sie gellend aufschreien, aber sie kam frei, stolperte einen Schritt nach vorn und halb blind vor Schmerz herum. Noch immer drehte sich alles um sie. Die Männer versuchten abermals nach ihr zu greifen. Robin wich einer zupackenden Hand aus, tauchte unter einem gemeinen Fausthieb weg und schlug blindlings zurück. Sie hatte nicht mehr die Kraft, wirklich hart zuzuschlagen, aber der Mann stieß trotzdem keuchend die Luft zwischen den Zähnen aus und stolperte aus dem Weg. Robin taumelte weiter. Hände griffen nach ihr. Stoff zerriss, und Fingernägel fuhren heiß und brennend über ihre Wange und ihren Hals. Jemand schrie ihren Namen.
    Irgendwie gelang es ihr, sich noch einmal loszureißen und davonzutaumeln. Schatten führten einen irrsinnigen Tanz rings um sie herum auf, versuchten sie zu packen. Robin schlug zu, traf und wurde getroffen und fiel auf ein Knie herab. Eine Hand grub sich so schmerzhaft in ihre verwundete Schulter, dass ihr abermals übel wurde. Der Ausschnitt der Welt vor ihren Augen begann kleiner zu werden. Sie sah plötzlich keine Farben mehr. Dunkelheit begann aus allen Richtungen auf sie zuzukriechen.
    »Robin! Hierher!«
    War das Nemeth? Robin hob mühsam den Kopf und sah einen sonderbar verschwommenen hellen Schemen, der ihr zuzuwinken schien. Nicht weit entfernt, nur ein paar Schritte. Es musste Nemeth sein. Niemand sonst hier kannte ihren Namen. Sie stand vor der Mauer auf der rechten Seite, aber irgendwie zugleich auch darin, und winkte ihr hektisch zu.
    Der Anblick gab Robin noch einmal neue Kraft. Sie taumelte auf die Füße, riss sich los und rannte auf den Schatten zu. Hinter ihr waren schwere, trappelnde Schritte, die rasend schnell näher kamen. Sie konnte es nicht schaffen.
    Aber irgendwie brachte sie das Unmögliche fertig. Plötzlich lag die Tür vor ihr. Robin duckte sich unter dem kaum fünf Fuß hohen Sturz hindurch und spürte, wie sich starke Finger in ihr Kleid krallten, aber dann war da plötzlich noch eine andere, viel stärkere Hand, die ihren Arm ergriff und sie mit solcher Kraft nach vorne riss, dass sie hilflos stolperte und nach zwei oder drei Schritten gegen die raue Wand prallte, die den Gang auf der

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