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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gesamten restlichen Rittes so beharrlich geschwiegen hatte, aber der junge Ritter richtete sich dennoch ein wenig im Sattel auf und deutete mit ausgestrecktem Arm zur Burg hoch.
    »Dort oben. Die Zelte. Siehst du sie nicht?«
    Am Fuß der Mauern waren tatsächlich zahlreiche bunte Zelte aufgeschlagen, die Robin allein durch ihre schiere Zahl und die bunte Farbenvielfalt beinahe als Allererstes aufgefallen waren; gleich nach der goldenen Kuppel der Moschee. Es war ein Heerlager; ein ziemlich großes sogar. Nie zuvor hatte Robin so viele prächtige Zelte beieinander gesehen - es mussten über hundert Zelte unterhalb der Burg aufgeschlagen sein, und dazwischen bewegten sich zahllose, gerüstete Gestalten. Und trotzdem hatte sie nach Dariusz’ Worten eindeutig mehr erwartet. Es war schwer, die Anzahl der Ritter und Waffenknechte zu schätzen, die dieses Zeltlager beherbergte, aber Robin glaubte nicht, dass es mehr als tausend waren. Und das sollte das gewaltige Heer sein, mit dem der König Saladins vereinte Armeen schlagen wollte?
    Sie kleidete ihren Gedanken in Worte, schon um das bedrückende Schweigen nicht wieder Gewalt über sie gewinnen zu lassen. Rother sah sie einen Moment lang nachdenklich an, und irgendwie brachte er selbst dabei das Kunststück fertig, ihrem Blick auszuweichen, obwohl er ihr zugleich fest in die Augen sah. Schließlich hob er die Schultern und machte eine vage Kopfbewegung in nördlicher Richtung.
    »Das Hauptlager liegt einen halben Tagesritt entfernt, bei Toron«, antwortete er. »Wir weiden später zu den anderen stoßen, sobald Dariusz und unsere Brüder eingetroffen sind.«
    »Und sich Bruder Dariusz umgezogen und seine Waffen und seinen Helm auf Hochglanz poliert hat, meinst du«, fragte Robin lächelnd.
    Rother blieb ernst. »Nach all der Zeit und all den Anstrengungen und Entbehrungen freue ich mich ebenfalls darauf, mir den Staub der Reise von der Haut zu waschen und ein sauberes Kleid anzuziehen.« Mit einem fast schüchtern wirkenden Lächeln, das ihn für einen Moment noch jünger aussehen ließ - vielleicht zum ersten Mal so jung, wie er tatsächlich war, dachte Robin -, fügte er hinzu: »Und vielleicht sogar eine Nacht in einem richtigen Bett.«
    Nun war Robin ehrlich überrascht. Nach allem, was sie - nicht nur in diesem Land, sondern auch zu Hause und auf dem Weg hierher - mit ihren Ordensbrüdern erlebt hatte, war Sauberkeit so ziemlich das Letzte, was sie auf Rothers - oder der Wunschliste irgendeines anderen Tempelritters - erwartet hätte; Bruder Dariusz vielleicht einmal ausgenommen.
    Rother wollte weiterreiten, aber Robin beugte sich rasch im Sattel vor und griff nach dem Zaumzeug seines Pferdes.
    »Warte.«
    Der Hengst warf mit einem ärgerlichen Schnauben den Kopf zurück und versuchte sogar nach ihr zu beißen, fast als hätte er ihre Gedanken vom Vormittag gelesen und ihr noch immer nicht endgültig verziehen, dass sie auch nur mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn zu töten, und auch Rother sah sie fast schon erschrocken an.
    »Eine Frage noch«, sagte Robin - nachdem sie hastig die Hand zurückgezogen und dem Hengst einen irritierten Blick zugeworfen hatte. Rother legte fragend den Kopf auf die Seite.
    »Vorhin«, sagte Robin. »Salims Männer … ich muss einfach wissen, ob du Dariusz alles haarklein erzählen willst.«
    Sie konnte Rother ansehen, in welche Verlegenheit sie ihn mit dieser Frage stürzte, aber er würde sie so oder so beantworten müssen - entweder jetzt und ihr oder sich selbst und später, wenn er Dariusz gegenübertrat. Er antwortete auch nicht gleich, sondern zögerte gerade lange genug, um ihrer nagenden Sorge neue Nahrung zu geben, und schließlich fragte er: »Warum bist du nicht mit ihnen gegangen?«
    »Hättest du es denn zugelassen?«
    Sie bedauerte augenblicklich, die Frage überhaupt gestellt zu haben. Sie kannte die Antwort darauf. Rother hätte sie schwerlich einfach gehen lassen, aber er hätte sie auch nicht zurückhalten können. Hätte sie sich entschieden, den Assassinen zu folgen, so wäre ihm nur die Wahl geblieben, die Achtung vor sich selbst zu verlieren oder sich von Salims Männern umbringen zu lassen.
    »Es macht keinen so großen Unterschied mehr«, sagte sie, als Rother auch darauf nicht antwortete. »Du hast gehört, was die Männer gesagt haben: Salim erwartet mich in seinem Zelt vor der Stadt. Wir werden tun, was Dariusz uns aufgetragen hat, und dann werde ich zu ihm gehen.«
    »Warum?«, fragte Rother.
    Robin

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