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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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wieder die Augen auf. Sie fuhren in eine Station ein, Shanty Town North. Cramer stieg aus. Er ging auf die Straße, wurde Teil der Menschenmenge.
    Es war noch zu früh für das Treffen mit Carol. Er war hungrig geworden. Er würde sich mit einem schmutzigen Lokal zufriedengeben müssen. Er mußte sich gestehen, daß der Fraß in Kenmore gar nicht so schlecht gewesen war. Wenn es so weiterging, würde er bald seine Gummizelle mit den freundlichen Wänden vermissen.
    Beim Essen warf er einen Blick in die Zeitungen, bewunderte ein altes Bild von sich, sah, daß die Belohnung wieder um einige hundert grüne Scheine angehoben worden war, sah, daß der berühmte verschwundene Astronaut Oberst Harry Gains immer noch die besten Köpfe der Dienststellen zum Narren hielt.
    Er sah nach seinem Rad, fand es immer noch am Geländer festgekettet und spazierte zum Marktplatz hinüber. Es war fast schon Zeit, Carol zu treffen.
    Fast … anscheinend kam er die letzten Tage immer ein bißchen zu früh. Es blieb ihm noch gut eine Stunde. Er trieb sich jedoch immer sehr gern auf dem Marktplatz herum.
    Die Menge war zäh wie Honig und bewegte sich auch kaum schneller vorwärts. Nach Lage der Dinge war er drauf und dran, von Carol niedergebrannt zu werden, der er vor kurzem den Hof gemacht hatte, und ihre Helfershelfer standen bereit. Bei gesundem Menschenverstand war das kaum zu glauben, aber schließlich war ihm der gesunde Menschenverstand in den letzten fünf Jahren irgendwie abhanden gekommen. Darüber konnte man schon einmal nachdenken.
    Er bewegte sich langsam und mit Schwierigkeiten vorwärts. Vor ihm lag der Markt, der Parkplatz mit den Rädern. Er hatte alles schon gesehen und hatte sich im Geist eine Karte zurechtgelegt. Vorausgesetzt, seine Mörder waren nicht unruhig geworden, hatte er ziemlich genau im Kopf, wo sie standen. Er mußte einfach einen Bogen um ihre Standorte machen. Schwer würde es nicht sein. Man erwartete ihn nicht so früh.
    Er nahm eine Nebenstraße. Er ging um den Markt herum und näherte sich ihm von der anderen Seite. Er hatte ein Meer von Köpfen, Armen, Körpern, Gesichtern vor sich. Nicht der beste Platz fürs Überschnappen. Er hatte einen gräßlichen Gedanken. Ihm war es in letzter Zeit nicht sehr gut gegangen. Seine Hände wurden kalt, waren vom vielen unguten Überlegen schweißnaß geworden.
    Dann sah er ein Kind, das ihm bekannt vorkam. Es lehnte an einem Pfosten, der das Zeltdach stützte, das über einen Teil des Marktes gespannt war. Er hatte das Kind mehr als einmal in der Burg gesehen. Vielleicht ein Zufall. Die Burgbewohner suchten in großen Menschenmengen nach ihrem Lebensunterhalt. Man merkte in einer großen Menge kaum, wenn sich eine fremde Hand in die Tasche schob.
    Das Kind war jedoch nicht auf einem Raubzug. Es hielt sich in einer ganz bestimmten Haltung. Cramer hatte die Stellung schon früher gesehen.
    Dann erblickte er Forman. Der dicke Mann bewegte sich wie in Trance durch die Menge. Als Cramer die Szene vorhin im Geist gesehen hatte, waren ihm weder das Kind noch Forman aufgefallen. Cramer versuchte sich klein zu machen. Er zog sich zurück, bewegte sich nach rechts. Das war nicht der Ort, mit Lasern herumzufuchteln, aber die Leute, die es auf ihn abgesehen hatten, waren vielleicht nicht so vernünftig.
    Gains hatte sich der ganzen Gruppe bemächtigt! Cramer konnte sich nicht vorstellen, was geschehen war, wieviel Gains über ihn herausbekommen hatte. Die Kraft, mit der er über weite Entfernungen wirkte, Hypnose oder etwas Verwandtes, hielt anscheinend nicht lange vor. Sie ließ nach ein paar Stunden nach. Niemand hier würde sich an etwas erinnern. Doch bis zu diesem Zeitpunkt würde die Gruppe nur an eins denken, ans Töten.
    Er sah ein paar Burgbewohner, versteckte sich in der Menge und zog sich langsam zurück. Dann hatte er wieder die Straße vor sich. Er wandte sich um. Er wurde nicht verfolgt. Sein Kommen und Gehen war unbemerkt geblieben.
    Dieser Gains ging wirklich aufs Ganze. Cramer hatte bis jetzt kaum etwas erreicht, aber irgendwie mußte er die Sache richtig angepackt haben . Er mußte Gains wirklich in die Quere gekommen sein, sonst würde er ihm nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Aber was? Was hatte er getan?
    Cramer konnte sich nicht mehr auf die Burgbewohner verlassen. Er mußte ihnen vorübergehend aus dem Weg gehen, auch Carol. Er war allein.
    Er war immer allein gewesen, begriff er jetzt. Von Anfang an, vom Elend Shanty Towns, in dem blutigen Gemetzel

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