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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Meine kämpferische Zeit ist vorbei. Ich will jetzt nur noch meinen Frieden, verstehst du?«
    Cramer verstand.
    »Tut mir leid«, sagte Brockton. »Ich hätte dich nicht verpfeifen sollen. Es war falsch. Egoistisch. Und dumm. Ich bin nicht mehr der alte.«
    »Keine Bange, Brock. Ist nichts passiert. Ich hätte dir schon erzählt, hinter welcher Sache ich her bin, aber es hätte zu verrückt geklungen. Ich hatte Angst, es würde mir alles vermasseln.«
    »Wenn du mir sagen willst, was du auf der Seele hast, nur zu. Ich werde es nicht weitererzählen.«
    Cramer legte los. Brockton schenkte sich sein Glas ein zweites und ein drittes Mal voll. Die Nacht rückte die Uhrzeiger über die Mitternacht hinaus. Sie leerten die Flasche.
    Als Cramer zu Ende berichtet hatte, sagte Brockton: »Im 3-D hieß es, ein Gewitter ist im Anzug. Ein großes. Vielleicht hilft es dir etwas. Komisch … weißt du, Harry Gains war bei der Sache in Texas dabei …«
     

 
29.
     
    Er verbrachte die Nacht bei Brockton und machte sich früh am nächsten Morgen auf den Weg. Die ersten Strahlen der Morgensonne fielen auf die Stadt. Er ging die paar Straßenecken bis zur Monorail.
    Der Zug flog über die Gleise. Der Wagen war halb leer. Er blickte aus dem Fenster und sah unter sich die ganze Insel wie eine Spielzeuglandschaft liegen.
    Cramer schloß die Augen, lehnte sich zurück, gab sich dem sanften Schwanken des Zuges hin, dem Rauschen und Stampfen der Räder. Er hatte nicht gut geschlafen. Träume hatten ihn wieder heimgesucht, Träume, in denen er rannte, auf gewaltige Berge zu, die von Wüsten umgeben waren.
    Er hatte versucht, die Augen zu heben, aber ein schreckliches Gewicht lag auf ihm. Dann konnte er den Kopf zur Seite drehen und sah eine Landschaft, die schrecklich vertraut und gleichzeitig gänzlich fremd war, darüber zwischen den blinkenden Sternen drei tanzende Monde.
    Cramer riß die Augen auf. Er war eingenickt gewesen. Der Wagen wurde voller. Die morgendliche Stoßzeit brach an.
    Er hatte die ganze Nacht eine wachsende Unruhe in sich gespürt, hatte sich ruhelos herumgewälzt. Vielleicht das Vorspiel, die Veränderungen, die das Überschnappen ankündigten. Das erklärte vielleicht den Wirbel in ihm, die Dunkelheit, die sich um seinen Geist zusammenzog.
    Er mußte wieder eingenickt sein, denn als er die Augen öffnete, war der Wagen fast leer. Hatte er die ganze Stoßzeit verschlafen? Er blickte aus dem Fenster. Die Sonne war verschwunden. Graue Wolken überzogen den Himmel mit ihren Polstern. Vielleicht kündigten sie das Gewitter an, von dem Brockton gesprochen hatte.
    Er fragte sich, welche Wirkung es haben würde.
    Die Signale hatten sich gelegt. Vielleicht hatte Gains eine Möglichkeit gefunden, sie abzudämpfen. Vielleicht hatten die Veränderungen in ihm die Verbindung abreißen lassen. Oder möglicherweise war Gains so weit entfernt, daß er sie nicht mehr empfangen konnte. Vielleicht hatte er sich mit dem Rest der Texas-Bande vereinigt.
    Er hatte Kopfweh. Ließ ihn jetzt das bißchen Glück im Stich? Er war anscheinend stundenlang um die Insel herumgefahren. Er hatte gehofft, in der Höhe Signale zu empfangen, aber es war nichts geschehen. Nicht das kleinste Anzeichen. Er konnte mit seinem Rad auf die Jagd gehen, glaubte aber nicht, daß es dadurch besser würde. Er konnte ebenso noch ein paarmal die Insel hier oben umrunden.
    Die Monorail sang in seinen Ohren. Er nickte wieder ein. Wenn er nur so weiterfahren könnte, ohne Belästigung, ohne brennende Probleme …
    Er blickte auf eine Straße in Shanty Town. Eine der vielen verkehrsreichen Ecken, voller Menschen, voller Verkehr. Er hörte die Musik von dem Karussell in der Nähe. Er erkannte die Stelle. Er wollte sich mit Carol in dieser Gegend treffen.
    Er sah sie. Sie befand sich in einiger Entfernung vom Treffpunkt. Sie kam ihm seltsam vor … sie preßte ihre Handtasche so fest an sich. Die Finger lagen weiß auf dem schwarzen Leder.
    Er wußte sofort, daß sie einen Laser in der Handtasche hatte.
    Dann erblickte er die anderen. Sie hatten sich in der Menge verteilt. Sie waren überall. Dr. Gelb trug einen sauberen Anzug wie ein Geschäftsmann, doch auf welches Geschäft wollte er sich einlassen?
    Randolph wartete am Geländer mit den Rädern. Die anderen sah er auch, die Gesichter, deren Namen er nicht wußte, die er aber wiedererkannte. Sie trugen alle Laser bei sich. Versteckt, aber unübersehbar. Ein wartendes Waffenlager.
    Komisch … dachte Cramer.
    Er machte

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