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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Höflichkeiten. Er stieß mit dem Stiefel zu. Glas splitterte. Er kroch über das Fensterbrett und durch die Öffnung. Er befand sich in einem einfachen Schlafzimmer.
    An den blauen Wänden ein paar Gewehre und Photos. Cramer wußte, daß er sein Gesicht auf einigen der Gruppenaufnahmen finden würde. Er machte sich nicht die Mühe.
    Er hielt den Laser in der Hand.
    In der Tür stand ein Mann. Das graue Haar auf seinem Kopf war ungekämmt, und auf der Nase saß eine Lesebrille. Der untersetzte Mann starrte den Eindringling an.
    »Hallo, Brockton«, sagte Cramer. Brockton bewegte die Lippen und brachte nur ein Wort heraus: »Was …«
    »Schau gut her, Brockton, hör dir die Stimme genau an.«
    »Ja, sie kommt mir … bekannt vor … aber …«
    »Klar, du kommst schon drauf.« Der Mann ließ vor Überraschung den Mund offen stehen.
    Cramer grinste. »Siehst du«, sagte er. »Ich wußte, daß du drauf kommen würdest.«
    »Du bist es?«
    »Was glaubst du denn, Brockton, ich bin hier in der Stadt und besuche dich nicht? Du hättest damit rechnen sollen.«
    Der Mann machte einen Schritt zurück.
    Cramer sagte: »Immer mit der Ruhe.« Er gab ihm mit dem Laser ein Zeichen. Sie gingen in das andere Zimmer. Brockton ging zu einer Couch und ließ sich fallen. Cramer schaltete den 3-D ab. »Ist doch viel gemütlicher«, sagte er.
    »Was soll das, mein Sohn?« sagte Brockton. »Den Sohn kannst du dir sparen. Das ist vorbei.«
    »Ich bin immer dein Freund gewesen.«
    »Treib’s nicht zu weit.«
    »Du weißt, daß ich das ernst meine.«
    »Ja, deswegen hast du mir auch eine Falle gestellt, oder?«
    »Zur Hölle, Cramer, du bist ein Starky, der frei herumläuft.«
    »Das hat dir Angst gemacht?«
    »Ich hatte die Pflicht …«
    »Die kannst du dir sparen.«
    Brockton lehnte sich zurück, starrte Cramer an und sagte: »Du hast dich nicht sehr verändert, mein Sohn. Du bist immer noch der gleiche unter dem Make-up.«
    »Klar. Deine Kumpel haben ihre Chance verpaßt, mich zu rösten und mich wirklich tiefgreifend zu verändern.«
    »Das hatten die nicht vor.«
    »Genau, die wollten mit mir nur Ringelreihen spielen.«
    »Bist du deshalb hier, um mit mir abzurechnen?«
    »Nur keinen Angstschweiß, Brock.«
    »Sieht dir nicht ähnlich.«
    »Wir unterhalten uns nur ein bißchen, okay? Entspann dich ruhig.«
    »Vor dir habe ich keine Angst, mein Sohn.« Cramer grinste. »Das weiß ich. Damit hast du dich verraten, Brockton. Vor mir hast du keine Angst. Da müssen schon andere als ich kommen, um dir Angst einzujagen, nicht wahr?«
    »Genau, Cramer. Du mußt es ja wissen.«
    »Aber als ich dich anrief, hattest du ganz schön Angst.« Brockton schwieg.
    »Du hast Blut geschwitzt, Brockton. Da ging die Sache schief. Du hattest zuviel Angst. Aber die Gefahr, daß ich überschnappen könnte, hatte nichts damit zu tun. So etwas würde dich nicht aus der Fassung bringen. Du warst dir sicher, daß du mir immer eins über den Schädel geben könntest, bevor ich wirklich Schaden anrichten könnte. Dich hat etwas anderes vor Angst besinnungslos gemacht. Und deswegen wolltest du mich so weit wie möglich von dir entfernt wissen. Dieses Etwas hat sogar dich verleitet, mich zu verpfeifen. Schade, wenn es soweit kommt, Herr Major.«
    Brockton nickte. »Ja, ist schade, glaube ich.«
    »Was hat dich dazu gebracht, Brock?«
    Der alte Mann sagte: »Das möchtest du wissen, oder?«
    »Deshalb bin ich hier. Einen anderen Grund habe ich nicht.«
    »Ist das nicht ein wenig riskant, nur deswegen herzukommen?«
    »Nicht sehr. Dieses neue Gesicht ist ein guter Schutz.«
    Brockton sagte: »In was hast du dich eingelassen?«
    »Du hältst dich nicht an die Spielregeln, Brock. Ich stelle hier die Fragen, und du antwortest. Ich warte.«
    »Du gehst ein großes Risiko ein, verstehst du … ich frage mich, ob du in dieselbe Sache verwickelt bist, die mir Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Schon möglich. Erzähl mir doch, was dich bedrückt.«
    Brockton stand auf, nahm die Lesebrille ab und steckte sie in eine Tasche seines Bademantels. »Eine wahnsinnige Geschichte. Ich kann dir ruhig sagen, daß ich Angst habe. Den Laser kannst du wegstecken. Du bist jetzt hier, und der Schaden ist nicht wieder gutzumachen, nehme ich an. Gehen wir ins andere Zimmer.«
    Cramer steckte den Laser weg und folgte dem älteren Mann ins Schlafzimmer.
    Brockton sagte: »Siehst du die Photos? Kennst du die Leute?«
    »Ich schau mal«, sagte Cramer. An der Wand hingen drei Aufnahmen. Seine alte

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