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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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verärgern. Aus der anderen Richtung ertönten leise Schritte. Elmo. Er blieb stehen. Otto war zu abgelenkt, um uns zu bemerken.
»Tu lieber was«, sagte Elmo. »Diese Sorte Ärger können wir nicht gebrauchen.« Sie machte keinen verängstigten oder verärgerten Eindruck. »Ich glaube, damit wird sie wohl selbst fertig.«
Otto bekam ein Nein zu hören, das nicht mißverstanden werden konnte. Aber das akzeptierte er nicht. Er legte Hand an. Für seine Bemühungen bekam er eine damenhafte Ohrfeige. Das machte ihn wütend. Er beschloß sich zu nehmen, was er haben wollte. Als Elmo und ich vortraten, verschwand er unter einem Hagel aus Tritten und Schlägen, der ihn im Schlamm des Ganges zusammensinken ließ, wobei er sich mit einem Arm den Bauch hielt und jenen Arm mit der anderen Hand umklammerte. Ardath ging weiter, als sei nichts geschehen. Ich sagte: »Ich habe dir doch gesagt, daß sie allein zurechtkommt.« »Erinnere mich bloß daran, daß ich nicht aus der Rolle falle«, sagte Elmo. Dann grinste er und stubste mich am Arm. »In der Horizontalen muß sie ein Wahnsinnsfeger sein. Was?« Und verdammt noch mal, ich wurde rot. Ich grinste ihn nur blöde an. Das bestätigte seinen Verdacht. Was sollte es schon. Ich hätte sagen können, was ich wollte. So ist das eben. Wir schleiften Otto in mein Zimmer. Ich dachte schon, daß er sich die Seele aus dem Leib kotzen würde. Aber er beherrschte sich. Ich untersuchte ihn nach Knochenbrüchen. Er hatte nur Prellungen davongetragen. »Er gehört dir, Elmo«, sagte ich, weil ich wußte, daß der alte Feldwebel sich einige passende Worte zurechtgelegt hatte. Er nahm Otto am Ellbogen und sagte: »Komm mal mit in mein Büro, Soldat.« Als er damit begann, ihm die Tatsachen des Lebens zu erläutern, ließen seine Worte den Lehm von der Tunneldecke bröckeln.
Als Ardath zurückkam, verhielt sie sich, als ob nichts geschehen sei. Vielleicht hatte sie nicht bemerkt, daß wir zugesehen hatten. Aber nach einer halben Stunde fragte sie: »Können wir eine Pause machen? Nach draußen gehen? Uns die Beine vertreten?« »Ich soll mitkommen?«
Sie nickte. »Wir müssen uns unterhalten. Unter vier Augen.« »Ist mir recht.«
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, bekam ich selbst immer ein wenig Platzangst, wenn ich die Nase aus meiner Arbeit hob. Mein Ausflug nach Westen erinnerte mich daran, wie gut es
    doch tut, wenn man mal die Beine ausstrecken kann. »Hast du Hunger?« fragte ich. »Oder ist
die Sache zu ernst, als daß man ein Picknick machen könnte.« Die Idee überraschte sie zuerst, dann schien sie sehr angetan. »Gut. Das machen wir.« Also gingen wir zum Koch und zum Bäcker, füllten uns einen Eimer und gingen nach oben. Sie sah zwar nicht, daß alle feixten, aber dafür sah ich es. Im Loch gibt es nur eine einzige Tür. Sie führt zum Konferenzraum, und dahinter liegen Darlings persönliche Unterkünfte. Weder mein Quartier noch das von Ardath hatten auch nur einen Schutzvorhang. Man war der Ansicht, daß wir uns ein stilles Plätzchen auf der offenen Steppe suchen wollten.
Träumt weiter. Da oben gab es mehr Zuschauer als hier unten. Sie waren bloß nicht menschlich.
Die Sonne war etwa noch drei Stunden vor dem Untergehen, als wir hinaustraten, und sie drosch uns direkt in die Augen. Das war hart. Aber ich hatte damit gerechnet. Ich hätte sie warnen sollen.
Wir schlenderten den Bach hinauf, atmeten Luft, die leicht nach Salbei roch und schwiegen. Auch die Wüste war still. Nicht einmal Altvater Baum regte sich. Die Brise reichte nicht aus, um den Korallen ein Säuseln zu entlocken. Nach einer Weile sagte ich: »Nun?« »Ich mußte einfach mal raus. Die Wände erdrückten mich. Das Nullfeld machte es nur noch schlimmer. Da unten fühle ich mich hilflos. Es saugt einem den Geist aus.« »Oh.«
Wir umrundeten einen Korallenvorsprung und trafen auf einen Menhir. Vermutlich war es einer meiner alten Freunde, denn er meldete sogleich: »Fremde sind auf der Steppe, Croaker.« »Wirklich?« Und dann: »Was für Fremde, Klotz?« Aber er hatte nichts weiter zu sagen. »Sind sie immer so.«
»So oder schlimmer. Na gut. Das Nullfeld wird schwächer. Fühlst du dich besser?« »Ich hab mich schon in dem Augenblick besser gefühlt, als ich ins Freie gekommen bin. Das ist der Eingang zur Hölle. Wie könnt ihr nur so leben?« »Es ist nichts Besonderes, aber es ist unser Zuhause.« Wir kamen zu einem kahlen Erdstück. Sie blieb stehen. »Was ist das?« »Altvater Baum. Du weißt, was sie da

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