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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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daß unsere Fehde bedeutungslos wird, sollte der Dominator auferstehen. Ich muß mir die Frage stellen, ob diese Bedrohung echt ist oder eine List. Wir wissen, wie verwickelt ihre Pläne sein können.« »Ich bin mir sicher«, fingerte ich zurück. »Weil Raven sich sicher war. Bevor die Leute der Lady Verdacht schöpften, war er schon zu seinem Entschluß gekommen. Soweit ich es sagen kann, hat er tatsächlich die Beweiskette entwickelt, die sie davon überzeugt hat.«
    »Goblin und Einauge. Sind sie in Sicherheit?«
»Soweit ich weiß, ja. Ich hab nichts davon gehört, daß man sie gefangengenommen hätte.« »Dann sollten sie bald wieder zurück sein. Diese Dokumente. Die sind immer noch der Schlüssel.«
»Selbst wenn sie nicht das Geheimnis ihres Namens enthalten, sondern nur den ihres Gatten?«
»Sie will Zugang dazu haben?«
»Davon gehe ich aus. Aus irgendeinem Grund hat man mich freigelassen, aber ich weiß nicht, was der Grund hinter diesem Grund ist.« Darling nickte. »Das dachte ich mir.«
»Trotzdem bin ich überzeugt, daß sie es in dieser Hinsicht ehrlich meint. Daß wir den Dominator als die größere und unmittelbarere Gefahr ansehen müssen. Es sollte nicht allzu schwer sein, die meisten Methoden vorherzusehen durch die sie Verrat begehen könnte.« »Und dann ist da noch Raven.«
Jetzt kommt es, dachte ich. »Ja.«
»Ich werde darüber nachdenken, Croaker« »Viel Zeit haben wir nicht.«
»In gewisser Hinsicht haben wir alle Zeit der Welt. Ich werde darüber nachdenken. Du und deine Freundin, ihr macht euch an die Übersetzungen.« Ich spürte, daß ich entlassen wurde, noch bevor wir auf das Thema kamen, weswegen sie mich allein hatte sprechen wollen. Diese Frau hat ein Gesicht wie aus Stein gehauen. Man kann nicht viel darin lesen. Langsam bewegte ich mich zur Tür. »Croaker«, signalisierte sie. »Warte.«
Ich blieb stehen. Das war es.
»Was ist sie, Croaker?«
Verdammt. Schon wieder daneben. Kalte Schauer meinerseits. Schuldgefühle. Ich wollte nicht rundheraus lügen. »Nur eine Frau.« »Keine besondere Frau? Eine besondere Freundin?« »Ich denke mal, sie ist schon etwas Besonderes. Auf ihre Weise.« »Ich verstehe. Sag Schweiger, er soll hereinkommen.« Wieder nickte ich und setzte mich langsam in Bewegung. Aber erst als ich schon die Tür öffnete, winkte sie mich wieder zurück.
    Ich setzte mich wie befohlen. Im Gegensatz zu ihr. Sie lief auf und ab. Sie signalisierte: »Du
denkst, daß ich große Neuigkeiten kaltschnäuzig aufnehme. Du denkst schlecht von mir, weil ich nicht vor Freude aus dem Häuschen bin, daß Raven noch lebt.« »Nein. Ich dachte, daß es dich erschüttern würde. Daß es dir sehr weh tun würde.« »Erschüttert, nein. Ich bin nicht völlig überrascht. Weh tut es, ja. Es reißt alte Wunden wieder auf und macht sie nur noch schmerzlicher.« Verdutzt sah ich zu, wie sie weiter auf und ab lief. »Unser Raven. Er ist nie erwachsen geworden. Furchtlos wie ein Stein. Vollkommen frei von jeder Behinderung durch ein Gewissen. Zäh. Gerissen. Hart. Wild. All das. Ja? Ja, und ein Feigling obendrein.«
»Was? Jetzt warte mal…«
»Er läuft immer nur davon. Vor Jahren ist seine Frau in die Intrigenketten des Hinkers geraten. Hat er versucht, die Wahrheit herauszufinden und damit umzugehen? Er hat Menschen getötet und ist mit der Schwarzen Schar davongerannt, um noch mehr Menschen zu töten. Er hat zwei kleine Kinder ohne ein Abschiedswort zurückgelassen.« Jetzt war sie in Fahrt gekommen. Sie öffnete die Türen zu Geheimnissen und offenbarte Zusammenhänge, von denen ich zuvor nur die leisesten Hinweise wahrgenommen hatte. »Verteidige ihn ja nicht. Ich hatte die Möglichkeit, Nachforschungen anzustellen, und ich habe sie genutzt«, gestikulierte sie.
»Er ist aus der Schwarzen Schar geflohen. Um meinetwillen? Ebensosehr ein Grund wie eine Ausflucht, um Verwicklungen zu vermeiden. Warum hat er mich damals in jenem Dorf gerettet? Aus Schuldgefühl, wegen der Kinder, die er im Stich gelassen hatte. Ich war ein sicheres Kind. Und solange ich ein Kind war, konnte er auch ungefährdet seine Gefühle in mich investieren. Aber ich bin kein Kind geblieben, Croaker. Und in all den Jahren auf der Flucht hab ich keinen anderen Mann gekannt. Ich hätte es besser wissen sollen. Ich habe gesehen, wie er die Menschen von sich stieß, die ihm auf eine Weise näher kamen, die nicht vollkommen einseitig und unter seiner Kontrolle war. Aber nach den schrecklichen Taten, die er in Juniper

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